Union Berlin verspielt Vorsprung im Champions-League-Rennen: Nullnummer gegen Leverkusen
Berlin - Fußball ist ein Fehlervermeidungsspiel, das hat sich wieder einmal eindeutig beim torlosen Remis zwischen Union Berlin und Bayer Leverkusen gezeigt, denn beide Trainer wussten vor der Partie: Wer sich den ersten Schnitzer erlaubt, geht sehr wahrscheinlich als Verlierer vom Platz.
Und so lebte das Duell vor ausverkauften Rängen in der Alten Försterei vornehmlich von seiner Spannung.
Beide Mannschaften verteidigten diszipliniert und lauerten auf einen Fehler des Gegners. Für Taktikliebhaber hatte die Partie jede Menge zu bieten, alle anderen haben einen wohl eher langweiligen Kick gesehen.
Durch das 0:0 verspielten die Eisernen ihr Polster im Kampf um die Champions League, das nach dem 30. Bundesliga-Spieltag auf zwei Punkte geschrumpft ist.
Leverkusen war in der Anfangsphase auf Kontrolle im Aufbau bedacht, während die Hausherren auf Ballgewinne lauerten, um schnell umzuschalten.
Immer wieder operierten die Berliner aus ihrer gewohnt kompakten Defensive mit langen Schlägen hinter die Kette der Gäste, um den pfeilschnellen Sheraldo Becker in Szene zu setzen.
Alternativ wurde als Zielspieler der bullige Jordan, der für den gelbgesperrten Kevin Behrens in der Startformation stand, angewählt, der die Kugel festmachte und das Nachrücken seiner Mitspieler ermöglichte.
Union Berlin verpasst Führung und rettet am Ende Nullnummer über die Zeit
Mitte der ersten Hälfte ließ sich der Hauptstadtklub noch tiefer fallen, sodass die Werkself ihr Kombinationsspiel besser aufziehen konnte, ohne zunächst echte Torgefahr auszustrahlen.
Nach 32 Minuten traf Union-Schreck Moussa Diaby, der schon fünf Buden gegen die Eisernen erzielte, die Kugel frei stehend im Strafraum nicht richtig, sonst hätte es für Union-Keeper Frederik Rönnow richtig brenzlig werden können.
Nach Wiederanpfiff kam der Hauptstadtklub gleich zu einer guten Möglichkeit, doch Aïssa Laïdouni verzog von der Strafraumgrenze (47. Minute).
In der Folge erhöhte der FCU den Druck auf den gegnerischen Kasten und sorgte vornehmlich mit Flanken oder scharfen Hereingaben vom linken Flügel für Gefahr vor Hradecky. Ein Treffer wollte den Hausherren aber nicht gelingen.
In der Schlussphase schaltete die Alonso-Truppe dann noch einmal einen Gang höher, denn sie wollten mit einem Dreier auch noch einmal zum Angriff auf die Königsklasse blasen. Letztendlich blieben Tore jedoch Mangelware, sodass beide Teams ihre Serien ausbauen konnten: Union blieb im 21. Heimspiel in Folge ungeschlagen und stellte damit den Vereinsrekord ein, während Bayer auch das 14. Pflichtspiel nacheinander nicht verlor.
Erwähnenswert: Union Berlin leistete mit einem Sondertrikot Nachbarschaftshilfe für den nahe gelegenen "Mellowpark" und unterstützte damit die Jugendkultur in Berlin.
Statistik zum Bundesliga-Spiel zwischen Union Berlin und Bayer Leverkusen
1. FC Union Berlin - Bayer Leverkusen 0:0
Aufstellung 1. FC Union Berlin: Rönnow - Doekhi, Knoche, Leite - Laidouni (69. Schäfer), Haberer (78. Thorsby) - Juranovic, Khedira, Roussillon (90. Gießelmann) - Siebatcheu (78. S. Michel), S. Becker
Aufstellung: Bayer Leverkusen: Hradecky - Kossounou, Tah, Hincapié - Frimpong, Andrich, Tapsoba, Bakker - Hlozek (62. Azmoun), Diaby (62. Adli), Wirtz
Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)
Zuschauer: 22012 (ausverkauft)
Gelbe Karten: Leite (5) / Kossounou (3)
Beste Spieler: Knoche, Juranovic / Kossounou, Andrich
Titelfoto: JOHN MACDOUGALL / AFP