Union Berlin verliert weiter: Neapel verschärft Krise
Berlin - Viel Kampf, wenig Ertrag! Union Berlin bleibt die Pleiten-Serie auch in der Champions League erhalten. Die Eisernen haben ihr Gruppenspiel gegen den SSC Neapel mit 0:1 (0:0) verloren. Es ist nun schon die neunte Pflichtspielniederlage nacheinander.
Im stimmungsvollen Olympiastadion machten die Köpenicker vieles richtig, vergaßen aber wieder einmal das Tor zu machen. Sie hatten die Italiener gut im Griff, dann aber machte Superstar Khvicha Kvaratskhelia ernst.
Die Aufstellung hat bereits gezeigt, wie es Urs Fischer gegen den italienischen Meister angehen will: Zurück zu dem, was Union eigentlich so stark macht. Das da wäre die Basics bzw. Konterfußball.
Der Schweizer ließ Neu-Nationalspieler Kevin Behrens zunächst draußen und setzte auf die pfeilschnellen Stürmer Sheraldo Becker und David Fofana. Eine Variante, die aufzugehen schien.
Die Gäste hatten den Ball, Union aber die Abschlüsse. In der 24. Minute durften die Eisernen im beinah ausverkauften Olympiastadion dann auch erstmal jubeln - allerdings nur kurz. Der Linienrichter hatte die Fahne gehoben.
Raspadori sticht Union Berlin ins Herz
Mit einem Steckpass wurde Fofana in Szene gesetzt. Die Chelsea-Leihgabe wartete bis zum richtigen Zeitpunkt und legte auf Janik Haberer quer, der den Ball nur noch über die Linie drücken musste. Vorlagengeber Fofana stand zuvor aber im Abseits. Der Treffer zählte nicht.
Vom Meister aus Italien war bis dato wenig zu sehen. Union war in einem umkämpften Spiel die bessere Mannschaft. Die Köpenicker standen zwar tief, wurden aber immer wieder zum Kontern eingeladen und setzten immer wieder Nadelstiche.
Auch nach dem Seitenwechsel hatten die Eisernen Khvicha Kvaratskhelia und Co. gut im Griff. Nur einmal hatten die Hausherren Glück, als Napoli das Geschenk in Form eines leichtfertigen Ballverlustes von Robin Knoche nicht annahm.
In der 65. Minute zeigte Kvaratskhelia, der eigentlich konsequent gedoppelt wurde, schließlich seine ganze Klasse. Der Georgier kam locker an Christoper Trimmel vorbei, an der Grundlinie behielt er die Übersicht und sah Giacamo Raspadori, der Rönnow in der kurzen Ecke überwand - 0:1.
In der Folge wollte die Fischer-Truppe wenigstens noch einen Punkt mitnehmen, doch Knoches Kopfball flog Zentimeter am Kasten vorbei. Es war die letzte gute Gelegenheit. Union kann auch in einem anderen Wettbewerb den Negativ-Lauf nicht stoppen. Trotz guter Leistung stehen sie mit leeren Händen da. Die Niederlagen-Serie wächst nun auf neun Spiele an.
Statistiken zum Champions-League-Spiel Union Berlin gegen Neapel
3. Spieltag
1. FC Union Berlin - SSC Neapel 0:1 (0:0)
Aufstellungen:
1. FC Union Berlin: Rönnow - Doekhi (79. Tousart), Knoche, Leite - Trimmel, Khedira (70. Kral), Gosens - B. Aaronson (70. Laidouni), Haberer (79. Volland) - S. Becker, Fofana (70. K. Behrens)
SSC Neapel: Meret - Di Lorenzo, Rrahmani, Natan, Rui (71. Olivera) - Cajuste (46. Elmas), Lobotka, Zielinski - Politano (81. Lindström), Raspadori (71. Simeone), Kwaratschelia (89. Östigard)
Schiedsrichter: Irfan Peljto (Bosnien und Herzegowina) -
Zuschauer: 72062
Tore: 0:1 Raspadori (65.)
Gelbe Karten: Trimmel (1), Gosens (1), Haberer (1) / Rrahmani (1)
Beste Spieler: Khedira, Fofana / Lobotka, Kwaratschelia
Titelfoto: Andreas Gora/dpa