Auf Traumtor folgt Halbzeit zum Vergessen: Union und Bochum teilen sich die Punkte!
Berlin - Das Halbzeit-Dilemma geht weiter! Der 1. FC Union Berlin kam beim Heimspiel gegen den VfL Bochum nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus. Ein Traumtor kurz vor der Pause reichte nicht, weil im zweiten Durchgang alles gegen die Eisernen lief.
Normalerweise ist es die erste Hälfte, die den Köpenickern zuletzt häufig Punkte gekostet hat. Diesmal aber war die zweite Halbzeit zum Vergessen.
Die Berliner brachten Bochum ohne Not durch einen berechtigten Elfmeter zurück und mussten über weiter Strecken in Unterzahl agieren. Ohne Frederik Rönnow hätten die Hausherren wohl sogar noch verloren. Dabei sah es doch schon so gut aus.
Ein ereignisloser erster Durchgang fand doch noch seinen Höhepunkt - und was für einen! Winter-Neuzugang Josip Juranovic jagte einen Freistoß direkt in den Knick (45. Minute+3.). Riemann streckte sich vergebens.
Bis dato herrschte in beiden Strafräumen gähnende Leere. Union hatte zwar schon nach 25 Sekunden den ersten Aufreger, als Rani Khedira einen Elfmeter forderte. Der Pfiff blieb jedoch zurecht aus.
Die Anfangsphase konnte ihr Versprechen in der Folge nicht halten. Viele Zweikämpfe und lange Bälle auf die jeweiligen Zielspieler prägten das Spiel. Die Eisernen agierten auf Sparflamme. Und auch der VfL machte keine Anstalten, irgendetwas zu riskieren.
Bitter für Bochum: Die Gäste verloren schon nach gerade mal 12 Minuten Keven Schlotterbeck. Der Ex-Unioner musste mit einer Fleischwunde im Oberschenkel runter.
Kevin Stöger kontert Traumtor von Josip Juranovic
Beide Teams hatten sich die Highlights für den zweiten Durchgang aufgehoben, einen hatten die Köpenicker in Person von Juranovic dann aber doch noch im Köcher. Es war sein erster direkt verwandelte Freistoß in der Bundesliga.
Sicherheit brachte der Treffer den Berlinern aber nicht. Bei den Gastgebern ging nach dem Seitenwechsel plötzlich gar nichts mehr. Stattdessen spielte nun der Underdog, der schließlich per Elfmeter zum nicht unverdienten Ausgleich kam. Laidouni wollte den Ball klären, erwischte aber Ivan Ordets klar. Kevin Stöger verwandelte sicher zum 1:1 (55.).
Es sollte noch schlimmer kommen: Erst holte sich Paul Jaeckel innerhalb von 12 Minuten Gelb-Rot ab, dann wurde der vermeintliche Führungstreffer von Behrens wegen einer knappen Abseitsstellung wieder aberkannt. Eine zweite Hälfte zum Vergessen!
Bochum wollte jetzt mehr, Union hat aber einen der stärksten Keeper der Liga im Kasten. Rönnow hielt mit einer Glanzparade den Punkt fest.
Beinah wäre sogar doch noch der Lucky Punch gelungen. Die Fans hatten den Torschrei schon auf den Lippen, doch Behrens setzte seinen Kopfball aus bester Position am leeren Tor vorbei. So mussten sich beide Mannschaften mit einem Remis begnügen.
Ein Punkt, der für Bochum im Abstiegskampf noch Gold wert sein kann, doch auch Union hat weiter alle Chancen auf die Champions League.
Statistiken zum Spiel Union Berlin gegen VfL Bochum
1. FC Union Berlin - VfL Bochum 1:1 (1:0)
Aufstellungen
1. FC Union Berlin: Rönnow - Jaeckel, Knoche, Doekhi - Juranovic, Khedira, Roussillon (86. Gießelmann) - Laidouni (65. Leite), Haberer (80. Thorsby) - S. Becker (86. Pantovic), K. Behrens (86. Siebatcheu)
VfL Bochum: Riemann - Osei-Tutu (75. Gamboa), Ordez, K. Schlotterbeck (15. Heintz), Danilo Soares - Masovic, Osterhage - Asano (88. Zoller), Stöger, Antwi-Adjei (88. Holtmann) - P. Hofmann
Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)
Zuschauer: 21.500
Tore: 1:0 Juranovic (45.+3), 1:1 Stöger (55./Foulelfmeter)
Gelbe Karten: - / Osterhage (2)Gelb-Rote Karten: Jaeckel (61./wiederholtes Foulspiel) / -
Titelfoto: Andreas Gora/dpa