Union Berlin trifft "schlechte Entscheidungen", kann aber viel aus BVB-Pleite mitnehmen
Berlin - "Wäre, wäre Fahrradkette", stellte Lothar Matthäus (62) in seinem mittlerweile legendären Versprecher einst fest. Ein Sprichwort, das man ohne Zweifel auf die unnötige 0:2-Niederlage von Union Berlin gegen Borussia Dortmund anwenden kann.
Nachdem sich der gelbe Pyro-Rauch endlich aus der wie immer ausverkauften Alten Försterei verzogen hatte und die Partie am Samstag nach einer fünfminütigen Unterbrechung dann richtig losgehen konnte, waren die Hausherren nämlich zunächst die dominante Mannschaft.
Und da wären wir dann auch schon bei besagtem Sprichwort, denn wäre Lucas Tousart (26) nach sechs Minuten nicht am starken BVB-Keeper Alexander Meyer (32) gescheitert, wären die Eisernen in Führung gegangen und so hätte das Spiel einen anderen Verlauf nehmen können.
Alles Makulatur, denn am Ende setzten sich die Gäste dank eines Traumtors von Nationalspieler Karim Adeyemi (22) und eines späten Treffers von Ian Maatsen (21) durch.
"Heute gab es Chancen auf Punkte", stellte Union-Keeper Frederik Rönnow (31) nach dem Abpfiff in der Mixed-Zone enttäuscht fest. Natürlich seien die Dortmunder ein guter Gegner mit viel Qualität in der Offensive, bestätigte auch Kollege Danilho Doekhi (25).
Dennoch hätte man mit ein wenig mehr Effektivität im eigenen Angriff zumindest ein Unentschieden einfahren können, war sich der Däne sicher und wurde in dieser Meinung von seinem Coach bestärkt.
Für Union-Coach Nenad Bjelica haben gegen den BVB Einsatz, Laufbereitschaft und Moral gestimmt
"Wir waren sehr ineffizient und haben auch in einigen Situationen sehr schlechte Entscheidungen vor dem gegnerischen Tor getroffen", konstatierte Nenad Bjelica (52).
In Durchgang zwei scheiterte Kevin Volland (31) aus kurzer Distanz erneut an einem Reflex von Meyer, sonst wäre der Ausgleich fällig gewesen.
An dieser Stelle soll natürlich nicht verschwiegen werden, dass auch Rönnow mehrfach glänzend parierte und die Berliner vor einem früheren und später höheren Rückstand bewahrte.
Trotzdem könne man auch positive Dinge aus dem Spiel mitnehmen. "Ich finde, wir haben gut gekämpft", stellte Rönnow fest und besonders die erste halbe Stunde sei "sehr gut" gewesen, denn man habe den Gegner gut gepresst und früh unter Druck gesetzt.
"Wir müssen einfach weiter nach vorn schauen. Das war heute ein guter Kampf", wollte auch Doekhi etwas Gutes aus der Schlappe mitnehmen. Gleiches tat auch Bjelica: "Einsatz, Laufbereitschaft, wie wir in Zweikämpfe gegangen sind, wie wir Moral gezeigt haben, bis zum Schluss", das alles stimme ihn optimistisch für die kommenden Aufgaben.
Titelfoto: Andreas Engelhardt/dpa-Zentralbild/dpa, Andreas Gora/dpa (Bildmontage)