Union Berlin schmeißt Bjelica raus: Jetzt soll ER den Klassenerhalt sichern
Berlin - Paukenschlag an der Alten Försterei: Union Berlin hat sich am Montag nach der bitteren 3:4-Heimpleite gegen den VfL Bochum mit sofortiger Wirkung von Coach Nenad Bjelica (52) getrennt.
Das gab der Verein am Nachmittag bekannt. "Nenad Bjelica und sein Trainerteam wurden am heutigen Montag freigestellt", hieß es beim Kurznachrichtendienst X kurz und knapp.
Damit haben die Köpenicker nach sechs sieglosen Spielen in Folge, wovon vier verloren gingen, die Reißleine im Abstiegskampf gezogen.
Jetzt soll Marco Grote (51) erneut als Interimstrainer fungieren und die Eisernen zum Klassenerhalt führen. Bei dem Unterfangen werden ihm die bisherige Co-Trainerin Marie-Louise Eta (32) und Sebastian Bönig (42) zur Seite gestellt.
Grote sprang im vergangenen November schon einmal als Coach ein, als die Verantwortlichen der Berliner nach einem geeigneten Nachfolger für Urs Fischer (58) suchten.
"Ich freue mich auf die Aufgabe und bin überzeugt, dass uns der Klassenerhalt gelingen wird. Unsere Mannschaft kenne ich gut und weiß, dass wir mit vereinten Kräften in der Lage sind, die nötigen Punkte zu holen", zeigte sich der 51-Jährige zuversichtlich.
Union Berlin vertraut erneut auf Interimscoach Marco Grote
Davon ging auch Bjelica nach der Niederlage am Sonntag noch aus: "Ich bin voll überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen", war sich der 52-Jährige sicher.
Vor dem Spiel erhielt der gefeuerte Trainer sogar noch Rückendeckung von Dirk Zingler (59): "Nenad Bjelica hat unsere volle Unterstützung", verkündete der Vereinspräsident.
Nun folgte also die Rolle rückwärts. "Wir brauchen im Kampf um den Verbleib in der Bundesliga die Kraft des gesamten Vereins und natürlich auch die unserer Mannschaft", erklärte Zingler am Montag.
Offenbar trauten die Verantwortlichen dem Kroaten nicht mehr zu, diese Kraft zu mobilisieren. Schon in der vergangenen Woche kamen Gerüchte auf, dass es eine Entfremdung zwischen Trainer und Mannschaft geben würde.
"Marco Grote und seinem Team trauen wir zu, unsere Spieler wieder an ihre Leistungsgrenze zu führen, um die verbleibenden Partien bis zum Saisonende erfolgreich zu gestalten", zeigte sich der Präsident zuversichtlich.
Noch hat Union Berlin den Klassenerhalt in der eigenen Hand. Schon am kommenden Wochenende könnte der Spuk mit einem Sieg beim 1. FC Köln vorbei sein - eine Niederlage von Mainz 05 gegen Borussia Dortmund vorausgesetzt.
Erstmeldung von 15.44 Uhr, zuletzt aktualisiert um 16.33 Uhr.
Titelfoto: Matthias Koch/dpa, Andreas Gora/dpa (Bildmontage)