Union Berlin schlägt Werder mit Durchblick, aber es gibt einen Aufreger
Berlin - Wer am Samstag die erste Halbzeit beim 2:1-Heimerfolg von Union Berlin gegen Werder Bremen nicht sehen konnte, der hat wahrlich nichts verpasst.
"Kein Spiel für Fußball-Ästheten, viele Zweikämpfe, viel Hin und Her, sehr viel Kampf", fasste Gäste-Trainer Ole Werner (35) den Grottenkick beschönigend zusammen.
Ob das womöglich auch am mangelnden Durchblick der Eisernen lag? Zumindest auf einen Kicker trifft diese Beschreibung buchstäblich zu, denn Brenden Aaronson (23) gab nach Spielschluss zu Protokoll, dass er in der ersten Spielhälfte unter argen Sichtproblemen litt, obwohl er trotzdem noch einer der besten Kicker in Rot war.
Er habe "kaum etwas sehen" können, erklärte der US-Boy, was für ihn selbst "wirklich seltsam" gewesen sei. In der Pause habe er dann Augentropfen verabreicht bekommen, wodurch seine Sicht wiederhergestellt werden konnte.
Mit vollem Durchblick leitete er dann zu Beginn der zweiten 45 Minuten sogleich das 1:0 von Yorbe Vertessen (23) auf dem linken Flügel ein, bevor er nicht einmal zwei Zeigerumdrehungen später höchstselbst die Führung ausbaute.
Daher zeigte sich Nenad Bjelica (52) natürlich auch sehr zufrieden mit seinen beiden Torschützen, die der Kroate als "zwei kreative Spieler" bezeichnete, die sich selbst auf engstem Raum ihre Chancen erspielen könnten.
Nenad Bjelica warnt nach Union Berlins Sieg gegen Werder Bremen: "Gibt uns gewisse Sicherheit", aber ...
Allgemein lobte der 52-Jährige die hohe Laufbereitschaft seiner Mannschaft und endlich auch die Effizienz vor dem gegnerischen Tor, die seine Spieler in den vergangenen Partien vermissen ließ.
Dennoch warnte Bjelica davor, den Klassenerhalt jetzt schon als gesichert zu betrachten. "Natürlich gibt es uns eine gewisse Sicherheit", konstatierte er, zweifelte aber daran, dass 28 Punkte ausreichen würden.
Auch wenn der Sieg letztendlich verdient war, wie Werner einräumte, gab es dennoch einen Aufreger, denn beim 1:0 habe eine Abseitsstellung vorgelegen, monierte der 35-Jährige, wollte diese Fehlentscheidung aber auch nicht als Ausrede gelten lassen.
Zumal Vertessens Traumtor für den Bremer Keeper Michael Zetterer (28) wohl ohnehin nicht zu parieren gewesen wäre, selbst wenn Mikkel Kaufmann (23) ihm die Sicht nahm.
Allerdings stellte auch Union-Kapitän Christopher Trimmel (37) nach Abpfiff am Sky-Mikrofon fest, dass das eigentlich ein Fall für den VAR hätte sein müssen - ein fairer Sportsmann durch und durch.
Titelfoto: Andreas Gora/dpa (Bildmontage)