Union Berlin: Neuer Besen, alte Sorgen: "Ist nicht das, was wir wollen"
Berlin - Ein Satz mit X: Neue Besen kehren also doch nicht immer gut, das gilt jedenfalls für Steffen Baumgarts (53) Bundesliga-Einstand auf der Trainerbank von Union Berlin.
Die Eisernen verloren den Krisen-Gipfel beim abstiegsbedrohten 1. FC Heidenheim über 90 Minuten gesehen verdient mit 0:2, wie der Coach bei der Pressekonferenz nach dem Spiel einräumte. "Das Ergebnis ist nicht das, was wir wollen!"
Manager Horst Heldt (55) erklärte nach Abpfiff am Sky Mikrofon, dass die Partie "bitter gelaufen" sei. Dem ist eigentlich nichts entgegenzusetzen, wenn man bedenkt, dass die Berliner mehr als eine Halbzeit lang in Unterzahl agieren und dabei einem Rückstand hinterherrennen mussten.
Und doch ist diese Pleite auch selbstverschuldet, denn die Rote Karte für Tom Rothe (20) war vermeidbar und ist durch einen individuellen Fehler zu erklären.
Wäre dem Abwehrspieler die Kugel bei der Annahme mit der Brust nicht versprungen, hätte er auch nicht Gegenspieler Sirlord Conteh (28) von den Beinen holen müssen, um seinen Schnitzer auszubügeln.
Rote Karte + Sturmflaute = Niederlage + Abstiegskampf für Union Berlin
"Mit der Roten Karte verändert sich so ein Spiel komplett", konstatierte Baumgart. Denn abgesehen von dem dummen Gegentreffer, der nach einem Konter schön herausgespielt war, wie der Union-Coach zugeben musste, waren die Berliner in der ersten Halbzeit mindestens auf Augenhöhe, und über weite Strecken sogar die bessere Mannschaft.
"Ich finde, wir haben eine sehr, sehr gute erste Viertelstunde gespielt [...] und dann passiert das, was im Fußball immer vorkommen kann - dass Du einen Konter kriegst", stellte der 53-Jährige fest.
Aber dann war da natürlich auch noch das altbekannte Problem: Die Köpenicker treffen die Kiste einfach nicht. Jordan durfte wieder von Anfang an ran und blieb erneut glücklos. Der US-Boy hätte sein Team schon nach acht Minuten in Führung bringen können, scheiterte aber an einer hervorragenden Parade von FCH-Keeper Kevin Müller (33) und in letzter Instanz am Querbalken.
"Wichtig ist, dass die Jungs wissen, wo das Tor steht, das hat man heute gesehen", nahm Steffen Baumgart seine Stürmer in Schutz, wünschte sich jedoch mehr Ruhe im Abschluss und bei der Entscheidungsfindung. "Trotzdem haben wir kein Tor gemacht, das ist dann für einen Stürmer nicht ganz so gut", revidierte der ehemalige Knipser die Leistung seiner Offensivabteilung.
"Das zeigt, dass wir noch eine ganze Menge zu tun haben." Die nächste Bewährungschance bekommt der 1. FC Union schon am kommenden Mittwoch (20.30 Uhr/Sky) beim FC Augsburg, der am Sonntag in der Tabelle sogar noch am Hauptstadtklub vorbeiziehen kann.
Titelfoto: Harry Langer/dpa