Union Berlin nach Pokal-Blamage bedient: Gegner zu "billigen Toren eingeladen"

Berlin - Union Berlin ist nach einer 0:2-Pleite gegen Drittligist Arminia Bielefeld überraschend aus dem DFB-Pokal geflogen - der Frust sitzt tief.

Rani Khedira (30, 2.v.l.) hat nach Spielschluss seinem Unmut Luft gemacht.
Rani Khedira (30, 2.v.l.) hat nach Spielschluss seinem Unmut Luft gemacht.  © Swen Pförtner/dpa

"Wir haben den Gegner zu zwei sehr einfachen, billigen Toren eingeladen", wetterte Vize-Kapitän Rani Khedira (30) nach Spielschluss und wurde von seinem Trainer Bo Svensson (45) bestätigt: "Wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht und beide Tore vorgelegt".

Nach zwölf Minuten spielte Andras Schäfer (25) einen katastrophalen Fehlpass im Aufbau, den Arminias Marius Wörl (20) gedankenschnell aus rund 35 Metern zur Führung im Netz der Eisernen unterbrachte.

Die Hausherren verteidigten das eigene Tor kompakt und konsequent und profitierten auch beim zweiten Treffer von einem fatalen Schnitzer der Köpenicker.

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Diesmal war es Diogo Leite (25) der die Kugel im Spielaufbau vertändelte. Den Ballverlust im Mittelfeld nutzten die Bielefelder mit einer sehenswerten Kombination, an deren Ende Andre Becker (28) nach 71 Zeigerumdrehungen zum Endstand traf.

Die Eisernen müssen vor dem Kracher gegen den FC Bayern eine bittere Pokal-Pleite verdauen.
Die Eisernen müssen vor dem Kracher gegen den FC Bayern eine bittere Pokal-Pleite verdauen.  © Swen Pförtner/dpa

"Zu wenig": Union-Coach Bo Svensson hadert mit Niederlage in Bielefeld

Hat Unions Trainer Bo Svensson (45) zu viel rotiert?
Hat Unions Trainer Bo Svensson (45) zu viel rotiert?  © Swen Pförtner/dpa

Im Anschluss wechselte Svensson zwar noch einmal offensiv, brachte Benedict Hollerbach (23) und Kevin Volland (32), der sein Comeback nach längerer Verletzungspause feierte.

Gebracht hat es allerdings nichts mehr. Erst in der Nachspielzeit kamen die Berliner noch einmal zu einer gefährlichen Torchance. "Im Großen und Ganzen muss man sagen, dass es zu wenig war", stellte der Union-Coach fest.

An seiner Rotation wollte er die Schlappe jedoch nicht festmachen. "Danach ist man immer schlauer", bemerkte der Däne, der seine Startformation nach dem 1:1-Remis gegen Eintracht Frankfurt gleich auf fünf Positionen änderte.

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"Bei drei Spielen in sechs Tagen" sei ihm wichtig gewesen, frische Beine auf dem Platz zu haben. "Wir reden immer davon, dass wir einen breit aufgestellten Kader haben", erklärte der 45-Jährige.

Mit der Niederlage bei dem Drittligisten musste der Hauptstadtklub wie bereits in der Vorsaison die Segel in der 2. Pokalrunde streichen und die Aussichten für das kommende Wochenende sehen auch nicht rosig aus, denn am Samstag (15.30 Uhr/Sky) steht das ungeliebte Rendezvous mit dem FC Bayern in der Allianz Arena an.

Titelfoto: Swen Pförtner/dpa (Bildmontage)

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