Doppelschlag und Pyro-Pause: Union Berlin nach Pleite in Bremen weiter in der Krise
Bremen - Die Krise verschärft sich: Union Berlin konnte auch das letzte Bundesliga-Spiel vor der Winterpause nicht gewinnen und wartet nach der 1:3 (1:4)-Pleite bei Werder Bremen seit mittlerweile neun Pflichtspielen auf einen Sieg.
Die Werderaner, die kurz vor Weihnachten mit dem obligatorischen "Tannenbaum-Trikot" aufliefen, waren in der Anfangsphase spielbestimmend und hätten in der 8. Minute eigentlich bereits in Führung gehen müssen - Marvin Ducksch traf aus kurzer Distanz jedoch nur die Latte.
Fünf Zeigerumdrehungen später zappelte die Kugel nach einer österreichischen Koproduktion dann aber doch im Netz der Eisernen: Nach Flanke von Romano Schmid nickte Landsmann Marco Grüll zur SVW-Führung ein.
Und der Stürmer aus Österreich schnürte binnen vier Minuten einen Doppelpack. Diesmal donnerte Grüll die Hereingabe von Derrick Köhn per Direktabnahme trocken unter die Latte und ließ Rönnow-Vertreter Alexander Schwolow im Kasten der Berliner keine Chance.
Werder war im Anschluss dabei, sich in einen Rausch zu spielen. Das drohende Debakel konnte allerdings durch das schnelle Anschlusstor von Andras Schäfer abgewendet werden. Nach Flanke von Tom Rothe halbierte der Ungar den Rückstand per Volley aus kürzester Distanz.
Union Berlin verliert Durchblick im Weserstadion und kassiert verdiente Niederlage
Nach turbulentem Beginn beruhigte sich die Partie in der Folge zunächst. Kurz vor dem Pausenpfiff musste der Hauptstadtklub allerdings den nächsten Gegentreffer schlucken - diesmal fand Köhn mit einer flachen Hereingabe Mitchell Weiser im Strafraum.
Und nur dank einer starken Parade von Schwolow kassierte der Hauptstadtklub nicht noch den zweiten Doppelschlag vor der Halbzeit.
Kurz nach Wiederanpfiff sorgten die Union-Fans dann erst einmal für eine mehrminütige Pyro-Pause. Nachdem die Mannschaften wieder den richtigen Durchblick hatten, übernahmen die Hausherren erneut die Kontrolle.
Der FCU präsentierte sich im Spiel nach vorn einmal mehr zahnlos und konnte das Tor von Werder-Keeper Michael Zetterer nicht mehr entscheidend in Gefahr bringen. Am Ende machte Jens Stage mit seinem siebenten Saisontor den Deckel drauf und besiegelte die verdiente Niederlage der Unioner.
Vor dem Anpfiff wurde im ausverkauften Weserstadion eine Schweigeminute für die Opfer des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg eingelegt. Beide Teams absolvierten die Begegnung aus diesem Anlass mit Trauerflor.
Statistik zum Spiel zwischen Werder Bremen und Union Berlin
Bundesliga, 15. Spieltag
Werder Bremen - 1. FC Union Berlin 4:1 (3:1)
Aufstellung Werder Bremen: Zetterer - N. Stark (90.+2 Malatini), Friedl, A. Jung (87. Veljkovic) - Weiser, Köhn (88. Deman) - Lynen (90.+2 Alvero), Stage, R. Schmid - Grüll (73. Burke), Ducksch
Aufstellung 1. FC Union Berlin: Schwolow - Doekhi, Querfeld, Leite - Trimmel (46. Juranovic), Schäfer (71. Tousart), Khedira (71. Kemlein), Rothe - Skov (46. Skarke), Vertessen (79. Prtajin) - Hollerbach
Schiedsrichter: Florian Exner (Münster)
Zuschauer: 42.100 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Grüll (13.), 2:0 Grüll (17.), 2:1 Schäfer (23.), 3:1 Weiser (45.), 4:1 Stage (87.)
Gelbe Karten: Friedl (4), Burke (1) / Doekhi (4), Khedira (5)
Titelfoto: Carmen Jaspersen/dpa (Bildmontage)