Union Berlin könnte diese beiden Leistungsträger trotz Champions League verlieren
Berlin - Jetzt, wo die Champions League vor der Tür steht, wäre es doch eigentlich gelinde gesagt ziemlich unklug, Union Berlin zu verlassen, könnte man meinen, oder?
In sportlicher Hinsicht kann das wohl kaum bestritten werden. Allerdings stellte Oliver Ruhnert (51) klar, dass die Eisernen jetzt nicht auch plötzlich königliche Gehälter zahlen werden, nur weil man sich für die Königsklasse qualifiziert hat.
In einem Interview mit "ikz-online" kündigte der Union Manager an, dass der Hauptstadtklub für sechs Champions-League-Spiele nicht seine Identität aufgeben werde. Zudem wird das zusätzliche Geld für den geplanten Umbau der Alten Försterei benötigt.
Wenn der eine oder andere Spieler also mit einem lukrativen Vertrag aus dem Ausland oder von einem Bundesliga-Konkurrenten gelockt werden sollte, wäre ein Abgang also dennoch im Rahmen des Möglichen.
Oder man will sich schlichtweg einen Traum erfüllen wie beispielsweise Sheraldo Becker (28), der wie Ex-Kollege Taiwo Awoniyi (25) nie ein Geheimnis daraus gemacht hat, dass es sein großer Wunsch ist, in der Premier League zu spielen.
Und wenn nicht jetzt, wann dann? Denn der 28-Jährige hat in der abgelaufenen Bundesliga-Saison, seiner bislang stärksten, mit elf Toren und sieben Vorlagen Begehrlichkeiten bei der Konkurrenz geweckt.
Sheraldo Becker träumt von Premier League, Robin Knoche mit Ausstiegsklausel im Vertrag
Transfer-Experte Fabrizio Romano (30) brachte bereits Mitte Mai das Interesse des frischgebackenen Conference-League-Champions West Ham United ins Spiel. Dem Vernehmen nach sollen die Hammers bereit sein, eine Ablösesumme von rund 20 Millionen Euro auf den Tisch zu legen.
Mit Burnley und Fulham sollen zwei weitere englische Klubs Kaufbereitschaft signalisiert haben, doch mit West Ham könnte Becker wenigstens noch international spielen und wie in dieser Spielzeit erneut in der Europa League auftrumpfen. Ein Wechsel des Niederländers käme also nicht zu überraschend.
Ein wenig anders sieht die Sache da schon bei Robin Knoche (31) aus, der eigentlich nicht aus der Innenverteidigung der Eisernen wegzudenken ist. Der Abwehrchef fehlte in der vergangenen Spielzeit nur zweimal - beide Partien gingen verloren.
Jetzt droht dem Hauptstadtklub allerdings der dauerhafte Verlust des 31-Jährigen, der womöglich einen letzten dicken Vertrag unterzeichnen könnte. Besonders bitter: Laut "SportBild" soll in Knoches Vertrag eine Ausstiegsklausel über lediglich zwei Millionen Euro verankert sein, die bis Mitte Juni von potenziellen Interessenten, die aus Italien kommen sollen, gezogen werden könnte.
Allerdings müsste natürlich auch der Defensivkünstler mit einem Transfer einverstanden sein und Robin Knoche hat bereits durchblicken lassen, dass er nach seiner Premiere mit dem VfL Wolfsburg, die mittlerweile schon sieben Jahre zurückliegt, gern noch einmal in der Champions League auflaufen würde. Wenn nicht jetzt, wann dann?
Titelfoto: Uwe Anspach/dpa, Robert Michael/dpa (Bildmontage)