Union Berlin gelingt Befreiungsschlag: "Kenne das Gefühl gar nicht mehr zu siegen"
Berlin - Aufatmen in Köpenick: Union Berlin hat mit dem 2:1-Erfolg gegen Mainz 05 den ersten Dreier unter dem neuen Coach Steffen Baumgart (53) eingefahren und nach zehn Partien endlich wieder einen Sieg in der Bundesliga gelandet.
Der zuvor letzte Triumph lag ziemlich genau drei Monate zurück, kein Wunder also, dass sich Benedict Hollerbach (23) kaum noch daran erinnern konnte.
"Ich kenne das Gefühl gar nicht mehr zu siegen. Daher tut das extrem gut", bemerkte der 23-Jährige nach Spielschluss am DAZN-Mikrofon. Die Mannschaft sei seiner Aussage zufolge von der Sieglos-Serie "maximal genervt" gewesen.
"Wir waren heute gallig, wir waren giftig in den Zweikämpfen", stellte Hollerbach fest, der mit seinem Blitz-Tor schon nach einer Minute die Weichen auf Sieg stellte und Mitte der ersten Halbzeit den am Ende entscheidenden Elfmeter für sein Team herausholte.
Zudem sprach er das "Spielglück" an, das sie Eisernen gegen Mainz endlich Mal wieder auf ihrer Seite hatten. Denn nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Nadiem Amiri (28) hätten auch die 05er in Führung gehen können.
Steffen Baumgart sieht "kleine Entwicklung" bei Union Berlin
Auffällig war, dass Baumgart seine Hintermannschaft von seiner eigentlich bevorzugten Vierer- wieder auf die lange Zeit bewährte Dreierkette umgestellt hatte. Der Trainer betonte aber im Nachhinein, dass der Erfolg nicht mit der Systemumstellung zusammenhing, sondern dass es dabei einzig und allein um Prinzipien gehe.
"Kämpferisch und läuferisch haben die Jungs alles abgerufen", lobte der Coach sein Team und untermauerte, dass es genau darauf beim Fußball ankomme. "Ich glaube, die kleine Entwicklung ist zu sehen. Die Jungs sind auf dem richtigen Weg", konstatierte er mit heiserer Stimme.
Mit dem Heimsieg vor ihren frenetischen Fans konnten die Berliner sich vorerst ein wenig Luft im Abstiegskampf verschaffen. Der Vorsprung auf den Relegationsplatz beträgt zurzeit sechs Zähler.
Am nächsten Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) gilt es, die gute Leistung zu bestätigen. Dann wartet nämlich gleich der nächste Abstiegsgipfel auf den Hauptstadtklub, der beim direkten Tabellennachbarn FC St. Pauli am Millerntor zu Gast sein wird.
Titelfoto: Andreas Gora/dpa (Bildmontage)