Union Berlin fast am Ziel der Träume: "So 'ne Sch**ße, Champions League"
Berlin - Die Union-Fans haben am Samstag beim 4:2-Erfolg von Union Berlin gegen den SC Freiburg auf ihre eigene Art und Weise den Triumph über den ärgsten Konkurrenten im Kampf um die Königsklasse gefeiert.
"So 'ne Scheiße, Champions League" hallte es während der zweiten Halbzeit von den Rängen im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei.
Ganz so weit ist es freilich noch nicht, aber "wir haben uns heute für die Gruppenphase Europa League qualifiziert. Das steht fest, das freut mich unheimlich", stellte Union-Coach Urs Fischer (57) nach Spielschluss gut gelaunt am Sky-Mikrofon fest.
"Das ist Wahnsinn, surreal, muss ich ehrlich sagen. Kann ich im Moment auch nicht so richtig fassen", gab der Schweizer einen Einblick in seine Gefühlswelt und richtet in den letzten beiden Partien den Fokus voll auf die von den Anhängern besungene Champions League.
Durch den 17. Saisonsieg, eine neue vereinsinterne Bundesliga-Rekordmarke, distanzierten die Eisernen Freiburg wieder auf drei Zähler. Zudem haben die Berliner ein um acht Treffer besseres Torverhältnis.
Die "Ausgangslage sieht gut aus, wir haben es in den eigenen Händen", konstatierte Fischer, "aber geschafft ist noch gar nichts".
Union-Fans skandieren "So 'ne Scheiße, Champions League" im Heimspiel gegen den SC Freiburg
Sheraldo Becker präsentiert sich in Königsklassen-Form: "Er hat ein Wahnsinns-Spiel gemacht"
In der ersten Spielhälfte präsentierte sich der Hauptstadtklub wahrlich schon in Königsklassen-Form gegen den Tabellenfünften aus dem Breisgau, allen voran Union-Hero Sheraldo Becker (28), der seine Füße bei allen vier Buden der Köpenicker im Spiel hatte und stilecht mit Spider-Man-Maske jubelte.
Den frühen Führungstreffer legte der Flügelflitzer seinem Sturmpartner Kevin Behrens (32) mustergültig auf, bevor er mit einem Doppelschlag das Ergebnis noch vor der Pause höchstselbst auf 3:0 hochschraubte - jeweils nach Vorarbeit von Abwehrchef Robin Knoche (30).
Und letztlich bereitete der 28-Jährige auch den entscheidenden Treffer von Aïssa Laïdouni (26) vor, nachdem die Freiburger in der zweiten Hälfte durch Treffer von Manuel Gulde (32) und Vincenzo Grifo (30) noch einmal gefährlich aufkamen.
Dafür gab es Sonderlob von höchster Stelle: "Er hat ein Wahnsinns-Spiel gemacht", bescheinigte Fischer seinem Angreifer.
Jetzt gilt es für den 1. FC Union, den Königsklassen-Sack zuzumachen, am besten schon am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) in Hoffenheim, spätestens aber am letzten Spieltag auf heimischem Grün gegen Werder Bremen, damit der Traum wahr wird und die Fans wieder "So 'ne Scheiße, Champions League" skandieren können.
Titelfoto: Andreas Gora/dpa