Union Berlin: Bundestrainer Flick wehrt sich gegen Ruhnert-Vorwurf – "Große Dreistigkeit"

Bremen/Berlin - Bundestrainer Hansi Flick (58) hat in einem Interview den Vorwurf, er würde nicht nach dem Leistungsprinzip nominieren, und damit die Kritik seitens Union Berlin vehement zurückgewiesen.

Union-Manager Oliver Ruhnert (51) hatte im vergangenen Juni öffentlich bemängelt, dass sein Schützling Rani Khedira nicht für die Nationalmannschaft nominiert worden war.
Union-Manager Oliver Ruhnert (51) hatte im vergangenen Juni öffentlich bemängelt, dass sein Schützling Rani Khedira nicht für die Nationalmannschaft nominiert worden war.  © Soeren Stache/dpa

Beim Internationalen Trainer-Kongress des Bundes Deutscher Fußball-Lehrer in Bremen bezeichnete er diesen Vorwurf in einem Gespräch mit Moderator Michael Leopold (51) als "große Dreistigkeit", berichtet Kicker vom Event.

Er zeigte jedoch Verständnis dafür, dass die Verantwortlichen der Vereine "ihre Spieler dementsprechend anders auch positionieren wollen". Der Trainer der Nationalmannschaft vermied es allerdings, besagte Verantwortliche namentlich zu nennen.

Nichtsdestotrotz dürfte klar sein, wen der 58-Jährige mit dieser Aussage meinte. Anfang Juni monierte Union-Manager Oliver Ruhnert (51), dass sein Schützling Rani Khedira (29) nicht für die zurückliegenden Länderspiele im Juni nominiert wurde.

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"Ich habe den Eindruck, dass die Leistungen unserer Jungs nicht angemessen bewertet werden", behauptete Ruhnert damals gegenüber "SportBild". Aus seiner Sicht spiele Khedira seit zwei Jahren "auf einem unglaublich hohen Niveau" und wurde trotzdem nicht einmal berücksichtigt.

Hansi Flick steht in engem Austausch mit Trainern, "nicht irgendwelchen Sportdirektoren"

Bundestrainer Hansi Flick (58) hat sich am Montag in einem Interview gegen den Vorwurf gewehrt, er würde seine Mannschaft nicht nach dem Leistungsprinzip nominieren.
Bundestrainer Hansi Flick (58) hat sich am Montag in einem Interview gegen den Vorwurf gewehrt, er würde seine Mannschaft nicht nach dem Leistungsprinzip nominieren.  © Carmen Jaspersen/dpa

Anfang Juli wiederholte der 51-Jährige seinen Vorwurf noch einmal in einem Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung": "Sein Trainerteam sagt, sie entscheiden leistungsabhängig - ich sage: Machen sie nicht", polterte der Union-Manager los.

Flick betonte allerdings, dass er sich mit seinem Trainerteam viele Spiele anschaue und die möglichen Kandidaten bewerte. Zudem spreche er auch mit deren Trainern. "Dabei geht es nicht nur um die Spieler, die dabei sind, sondern auch um potenzielle Kandidaten", stellte er klar.

"Was haben wir davon, wenn wir Spieler, die uns vielleicht nicht die Leistung bringen können, wie ein anderer Spieler, mit dazunehmen, nur dass sie spielen?", stellte der Bundestrainer in den Raum.

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Daher sei es "manchmal auch eine Unverschämtheit, wie man darüber berichtet", beschwerte er sich. Man stehe vonseiten der Nationalmannschaft in engem Austausch mit den Trainern, der sehr gut funktioniere. "Die Trainer sind meine Ansprechpartner, nicht irgendwelche Sportdirektoren", unterstrich Hansi Flick und erlaubte sich damit offensichtlich einen kleinen Seitenhieb auf Ruhnert.

Titelfoto: Soeren Stache/dpa, Carmen Jaspersen/dpa (Bildmontage)

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