Union-Berlin-Blog: Wie gut ist Union?

Berlin - Eisern: In einer Personal-Union aus drei waschechten Berliner Fußball-Fan-Originalen gibt es bei TAG24 den Union-Berlin-Blog.

Christian Beeck, Jürgen Heinemann und Tobias Saalfeld.  © Archiv

Die Autoren:

Icke (Jürgen Heinemann) ist seit Mitte der Siebzigerjahre Unioner und als Betriebswirt seit über 30 Jahren im Vertrieb tätig. Er ist verheiratet und hat ein erwachsenes Kind. Icke lebt heute in Grünheide und schreibt hier als Gründer des Blogs.

Unionfux (Tobias Saalfeld) ist seit über 40 Jahren Unioner, er arbeitet als Freischaffender für Bühne, Funk und Fernsehen, auch dort schreibt er.

1. FC Union Berlin Wenn Union Berlin auf Gladbach trifft, geht es um mehr als drei Punkte

Beecke (Christian Beeck), Ex-Bundesliga-Spieler (Hansa, Cottbus), Ex-Union-Manager, 21 Länderspiele für DDR-Junioren, stammt aus dem eigenen Nachwuchs von Union. Beecke hat 2 Kinder. In unserem Union-Blog fungiert Beecke als Berater.

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26. September: Wie gut ist Union?

Aktuell hat Union Berlin einen guten Lauf.  © Andreas Gora/dpa

Unionfux: Keine Frage: die Saison ist sehr gut gestartet, ein Schnitt von zwei Punkten pro Partie übertrifft wohl alle Erwartungen, die man insbesondere nach der schwierigen Transferphase und dem äußerst übersichtlichen Start im Pokal beim Viertligisten Greifswald hatte.

Im Moment steht man besser da als Dortmund oder Stuttgart, ist gleichauf mit dem Brauseverein und ist nur einer von drei bisher ungeschlagenen Vereinen. Da gibt’s nun wirklich nichts zu meckern - aber trotzdem wird gerätselt: Wie gut sind wir eigentlich?

Denn so richtig umgehauen wurde man bisher noch nicht, das Pferd sprang bis jetzt nur so hoch, wie jeweils nötig. Aber das kann ja nur heißen: Da ist noch wesentlich mehr drin. Gerade die letzte Heimbegegnung gegen Hoffenheim konnte in der ersten Hälfte doch ziemlich begeistern, um so mehr war man erstaunt, wie dann in der zweiten Hälfte das Spiel dem Gegner überlassen wurde, wir offensiv kaum noch stattfanden und meistenteils nur noch reagierten statt zu agieren.

1. FC Union Berlin Nach Auswechslung von Rothe: Kann Union Berlin wieder mit dem 19-Jährigen rechnen?

Sicher, wir konnten uns auf unsere konsequente und leidenschaftliche Abwehr verlassen, aber speziell nach dem Anschluss wurde es eng, denn wir wissen alle - da muss nur eine perfekte Flanke, ein guter Standard kommen oder ein Spieler kriegt den Ball perfekt auf den Schlappen - und dann haben wir einfach mal unnötigst zwei Punkte weggeschmissen, die wir mühselig mit zwei Auswärtsunentschieden zurückholen müssen.

Da waren sie sehr gut zu sehen, unsere zwei Gesichter, die wir bis jetzt in jedem Punktspiel gezeigt haben. Was beruhigt und erfreut: Einige Merkmale unseres Erfolgs sind zurückgekehrt - die mannschaftliche Geschlossenheit, das fast fehlerlose, leidenschaftliche Abwehrspiel, eine ziemlich hohe Effektivität und Intensität. Doch auch unsere Schwierigkeiten sind noch da: Wir tun uns weiterhin eher schwer, das Spiel zu machen und die fehlende Präzision im Angriffsspiel verhindert mehr Tore, Standards und Flanken kommen zu oft nicht an, zusätzlich fehlt es auch an Mut und Geschwindigkeit (die ersten Minuten gegen die TSG mal ausgenommen …).

Wenn wir das noch in den Griff kriegen, dann könnte uns vielleicht doch etwas mehr als eine ungefährdete Spielzeit bevorstehen, dann sind nach den vierzig Punkten noch genug Spiele übrig, um möglicherweise wieder international dabei zu sein… Okay, noch Zukunftsmusik, alles kann, nichts muss - außer Klassenerhalt. Und nach vier Spielen kann man natürlich noch nicht auf die restliche Saison schließen, den bisherigen Punkteschnitt nicht so einfach hochrechnen.

Was man sagen kann, ist: Neuzugänge wie Rothe und Jeong tun uns gut (ob Tom Rothe nun der nächste linke Außenverteidiger der Nationalelf ist, wie Dirk Zingler orakelt, werden wir noch sehen). Benes, Jordan, Kemlein, Querfeld und Skarke (dessen Verlängerung in der letzten Woche schon etwas überraschend war) haben hier und da was aufblitzen lassen, aber da kann und muss noch wesentlich mehr kommen, Nachverpflichtung Skov steht langsam in den Startlöchern, das könnte nur gut für unsere Standards sein. Aber es bleibt, bis auf Weiteres, auch irgendwie seltsam, dass unsere beiden neuverpflichteten Mittelstürmer Prtajin und Ilic noch nicht mal auf der Bank Platz nehmen dürfen.

Andererseits ist es schon gut, dass wir uns das offenbar leisten können, genug Alternativen haben. Auf jeden Fall scheint die Statik in der Truppe wieder zu stimmen, denn auch bei den Alteingesessenen ist eine gewisse Konstanz, die Sicherheit und ebenso das Selbstvertrauen in weiten Teilen zurück, die uns in der Saison des Grauens so abhandengekommen waren und diese Eigenschaften sind ja für eine Mannschaft, die nicht so sehr über die individuelle Klasse Probleme lösen kann, so eminent wichtig, denn nur so kann es gehen.

Da scheint Trainer Bo Svensson schon einiges bewirkt zu haben, das gute Gefühl, das man von Anfang an mit ihm hatte, wird immer besser. Nicht zuletzt, da er ja auch, wie schon der große Urs Fischer, nicht zur Augenwischerei neigt - freuen ja, Zufriedenheit nein. Deswegen: Es läuft erstmal, und wenn wir mit gefühlten achtzig Prozent soviel rausholen, was läuft dann erst, wenn’s so richtig läuft?

Wir werden’s, hoffentlich bald, erleben. Warum nicht schon in Gladbach? Zumindest der nächste Schritt wäre doch schon mal was …

22. September, 11.31 Uhr: Lieblingsgegner Gladbach

Am Samstag findet das Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach statt.  © Andreas Gora/dpa

Icke: Am Samstag spielen wir im Auswärtsspiel gegen unseren Lieblingsgegner Borussia Mönchengladbach. Unglaubliche 6 Siege – bei nur einer Niederlage und 4 Unentschieden konnten wir einfahren. Dazu rechnet man noch das DFB-Pokalspiel aus dem Jahr 2001, das wir auch gewannen.

Da sage noch einer, der Netzer-Club liegt uns nicht. Zusammengerechnet wären das 25:7 Punkte. Um das 2001-er Pokalspiel noch einmal in Erinnerung zu bringen. In der Saison hatten wir wohl erstmalig in der Nachwendezeit ein Dream-Team zusammen. Isa-Texas-Djurkovic war ein Sturm, der Spaß machte. Eine dribbelstarke Flügelzange wurde mit einem treffsicheren Mittelstürmer ergänzt. Koilov und Okeke führten Regie in der Mittelfeldzentrale. Der eine defensiv, der andere offensiv.

Und hinten organisierte normalerweise Menze (im Gladbacher Pokalspiel Spiel war Tschiedel die „Bank“) die Abwehr. Umrahmt von Persich, Ernemann (beide zentral), Nikol (links) und Kremenliev (rechts). Und wenn dann doch mal etwas durchkam, dann war ja noch Elfmeterheld Beuckert da.

Der hielt in diesem Pokal-Fight unter Flutlicht zwei Elfer, einen vom jetzigen Bayern-Manager Max Eberl. Und wir dürfen nicht vergessen, wir waren ein Regionalligist. Seit dieser Zeit haben die Gladbacher wohl eine Union-Phobie. Apropos Koilov, der feierte diesen Montag seinen 55.Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!

2000/2001 war eine Saison, die man nicht vergisst. Allerdings ist trotzdem Vorsicht geboten. Die Gladbacher sind spielerisch viel besser, als es ihr aktueller Tabellenstand (14. mit 3 Punkten) aussagt. Gerade unsere „alten Wunschspieler“ Stöger und Kleindienst per formen richtig gut. Der offensive Teil der Gladbacher sieht trotz der mageren Punkte-Ausbeute schon sehr ordentlich aus. So wir aber unseren defensiven Part aus dem letzten Ligaspiel konservieren können, muss uns nicht Bange sein.

Das was Rönnow, Vogt und Leite aktuell zeigen ist Bundesligaspitze. Und ich bin gespannt, wie Jordan sich dort verhält. Er müsste sehr motiviert sein. Wollte man ihn doch nicht weiter verpflichten und hat stattdessen den viel teureren Kleindienst geholt. Warum wir übrigens diesen Kleindienst nicht bekamen, wurde am Fall Stöger bekannt. Sein Gehalt sickerte durch. Gladbach war wohl bereit für ihn (und wohl auch für Kleindienst) ca. 3,2 Millionen Jahresgehalt aufzurufen. Gut das wir nicht jeden Mist mitmachen. Eisern!

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22. September, 7.21 Uhr: Die gute Wahl - Rönnow!

Union Berlins Torhüter Frederik Rönnow (32) lässt sich von den Fans feiern.  © Hendrik Schmidt/dpa

Unionfux: Dass Torhüter zum "Unioner des Jahres" gewählt werden, ist gar nicht so selten. Seit 1980 (seitdem gibt es diese Wahl erst) war es immerhin sechzehn mal der Fall, natürlich Legenden darunter wie Wolfgang "Potti" Matthies (immerhin viermal gewählt), genauso wie Jan Glinker, ein absolut wackerer und guter Schlussmann, aber sicher nicht überragend - jedoch ungemein beliebt.

Dazu noch Oskar Kosche (zweimal), Sven Beuckert, Daniel Haas, Rafal Gikiewicz (der sich auch gleich mal zum König von Köpenick ernannte). Und selbst Marcel Höttecke hat den Titel einmal gewonnen (2011), unerklärlich bis heute: Er hatte er nicht mal die Hälfte der Spiele in jener Saison bestritten und herausragend war er dabei auch nur selten, so richtig ist er wohl kaum jemandem in Erinnerung geblieben, wobei - das stimmt nicht so ganz: immerhin ist er seit dieser Spielzeit der Torwarttrainer unserer U19.

Unbestritten ist jedoch, dass Frederik Rönnow diesen Titel zu Recht verteidigen konnte - in dieser so chaotischen und verunglückten Saison, mit gottlob gutem Ausgang, war er einer der wenigen, wenn nicht die Konstante - wenn schon wenig bis nichts funktioniert, dann wenigstens der Keeper! Abgeklärt, effektiv und gerne mal auch mit einer Monsterparade (der Freiburger Grifo schläft immer noch schlecht, wenn er daran denkt, den Kopfball aus vollem Lauf und fünf Metern nicht an unserem Dänen vorbeigebracht zu haben oder auch Luka Modric ...). Und was Flanken angeht: die pflückt niemand in der (an guten Keepern reichen) Bundesliga so gekonnt runter wie er, er führt die Statistik unangefochten an, das macht sein extrem hochwertiges Stellungsspiel, ja, das lässt es manchmal so leicht aussehen und schon allein deswegen werden viele Möglichkeiten für den Gegner schon im Keim erstickt, zudem hatten wir wohl noch nie einen Torwart, der fussballerisch so sicher agiert.

Deswegen hat wohl jeder bei uns aufgeatmet, als der unumstrittene Stammtorwart im Winter seinen Vertrag verlängert hat, nachdem es ja im Sommer 2023 so hartnäckige Gerüchte gab, dass Lazio Rom ihn unbedingt verpflichten wollte, denn natürlich sind seine Leistungen auch andernorts bemerkt worden - und es war obendrein ein so wichtiges Signal in unserer damaligen sportlichen Situation.

Gut, der schlaue Däne wird auch wissen, was er an uns hat: das absolute Vertrauen, dass ihm in den beiden Bundesligastationen Frankfurt und Schalke so gefehlt hat. Die Ruhe im Verein und die familiäre Atmosphäre ist mit Sicherheit auch kein Nachteil und eben auch die große Beliebtheit bei den Fans und das ganz ohne die große, spektakuläre Show, wie sie der oben erwähnte Königskeeper so unnachahmlich draufhatte - es geht offensichtlich ja auch ohne. Dazu noch sympathisch und so ganz ohne Starallüren, es ist so gar nicht schwer, Frederik Rönnow zu mögen - und ich meine sowohl den Keeper als auch den Typen.

Und nicht zuletzt hat er wiederum einen gehörigen Anteil an unserem überaus gelungenen Saisonstart, immerhin dem zweitbesten unserer bisherigen Bundesligageschichte. Soll heißen: er arbeitet jetzt schon an seinem dritten Unioner-des-Jahres-Titel … Rönnows neuer Vertrag dürfte (geschätzt) bis 2027 dauern und kaum jemand hätte was dagegen, wenn unser dänischer Keeper bis zu seinem Karriereende bei uns bleiben würde - denn so einen musst du erstmal finden. Also: Eiserne Glückwünsche zum absolut verdienten Double, lieber Freddy - und weiter so! Zum Schluss sollen natürlich noch Platz zwei und drei nicht unerwähnt bleiben: die gingen an den ewigen Christopher Trimmel, die Zuverlässigkeit in Person (auch schon zweimaliger UdJ) und an Benedikt Hollerbach, dem Mann für die wichtigen Tore. Unterm Strich haut das allemal hin: 'ne wirklich gute Wahl.

21. September: Du gewinnst hier nicht die 3 Punkte bei Union Berlin

Unions-Fans feiern mit ihrer Mannschaft den Sieg.  © Andreas Gora/dpa

Icke: So ähnlich heißt die neue Show bei Stefan Raab. Und am Anfang standen Schweiß und Schmerzen. Jedenfalls bei ihm. Bei uns im Training wohl auch. Aber dann waren die ersten 25 Minuten ein Augenschmaus für alle Unioner. 1:0 Rothe nach knapp 4 Minuten und mehreren Ping-Pong-Vorarbeiten. Zack. 2:0 Jeong nach 6 Minuten mit herrlichem Haken zuvor. Zack. Eigentlich waren da schon alle Messen gesungen. Zumal Union so weiter machte. Aggressiv und mit Tempo und Einsatz. Das war wohl die beste Halbzeit seit einem Jahr. Besonders die erste knapp halbe Stunde. Hoppenheim ohne jegliche Chance und Union drückte auf das dritte Tor.

Vor allem Hollerbach und Jeong machten weiter Tempo. Und selbst Jordan sicherte gut die Bälle und leitete diese geschickt weiter. Rothe hatte sowieso einen starken Tag und Schäfers Form steigt steil nach oben. Jordan blieb dann zur Halbzeit draußen. Aber nicht, weil er schlecht war, sondern weil er ständig hart zulangte und deshalb rot-gefährdet war. Hoppenheim gelang so gut wie nichts und sie waren mit diesem 0:2 noch gut bedient. Gute Chancen hatte Union noch mehrere.

Zur 2. Halbzeit übernahm Starke den Jordan-Job. Er ist nun ein ganz anderer Typ. Ihn muss man schicken und das taten wir. Aber wir waren nicht mehr so drückend überlegen wie in Halbzeit eins. Hoppenheim kam nun zu Chancen und war gleichwertig. Ausgerechnet dem Ex-Unioner Bülter gelang dann der Anschlusstreffer. Aber was die tolle Abwehr um Doekhi/Vogt/Leite nicht blocken konnte, übernahm dann – wie immer – Rönnow. Die Abwehr ist nach wie vor – unser Paradestück. Und dazu gehört auch Khedira auf der sechs, der vieles schon vorher wegräumt. Man sieht das oft nicht, nur wenn man genau auf die Laufwege von Khedira schaut. Ebenso ist Abwehr-Organisator Vogt hervorzuheben. Weil er spektakulär spielt? Nein, weil er durch geschicktes Zulaufen von Lücken schon etliche Situationen bereinigt, bevor diese akut werden.

Neben Skarke, kamen noch Vertessen, Benes, Trimmel und Querfeld. Diese fünf Spieler zeigen, wie stark die „Bank“ von Union ist. Besonders in der ersten Halbzeit machte das Stadion einen Lärm, dass wahrscheinlich Hoffenheimer Sky-Zuschauer dachten, ihr Fernseher sei defekt. Sie peitschten die Spieler regelrecht nach vorn.

Eine "hammerharte" Idee hatten die gleichnamigen Ultras von Union. Sie warben für Organspenden unter dem Union-Publikum. Der Clou dabei – ein Spender-Ausweis mit Union-Logo. Mich haben sie überzeugt. Ich werde das machen. Die zweite wichtige Aktion sind die Spenden für den krebskranken Jugend-Torwart Berkin. Bei gofundme.de findet man die Aktion, die schon nach kurzer Zeit eine sechsstellige Summe zusammen hatte. Gute Besserung! Drei Punkte, eine gute Sozialarbeit, teilweise schönen Angriffsfußball, Unionherz – was willst Du mehr? Eisern!

20. September: Ein bisschen mehr Sturm bitte!

Schaffen es die Unioner am kommenden Samstag in der Alten Försterei den Sieg zu holen?  © Hendrik Schmidt/dpa

Unionfux: Im Moment gibt es, zum Glück, nicht allzuviele Fragezeichen in der Aufstellung für Samstag gegen die Turn- und Sportgemeinschaft aus Hoffenheim.

Wenn man mal vom Sturm absieht: Beginnt man wieder mit Jordan oder nicht? Oder kriegt etwa Skarke eine weitere Startelfchance, nachdem die in Leipzig ja nur bedingt eine war, denn bis zu seiner Auswechslung kurz nach der Pause war das nun wirklich kein Spiel für einen Stürmer.

Darf Vertessen nach seiner starken Einwechslung von Anfang an ran oder sieht Svensson in ihm vorerst den idealen Joker (was man ja durchaus nachvollziehen könnte)? Und was ist denn nun mit Ilic und Prtajin? Werden sie zeitnah eine Alternative oder kommt doch eher Kevin Volland zurück, der ja unter der Woche wieder ins Mannschaftstraining zurückgekehrt ist?

Zugegeben: es gibt schon so eine gewisse Grundnervosität, was die beiden mittelstürmenden Neuzugänge angeht, bedingt durch unsere jüngsten Flops wie Fofana (den Chelsea auf den letzten Drücker übrigens zu Göztepe Izmir ausgeliehen hat) und Bedia (noch torlos bei unserem alten Bekannten, Timmy Walter, in Kingston upon Hull), die ja beide so gar nicht einlösen konnten, was man sich von ihnen versprochen hat.

Zumindest das Spiel gegen Hoffenheim wird darauf keine erschöpfende Antwort geben, da beide wohl nicht im Kader stehen werden, ebenso wie Volland. Die Frage steht zumindest im Raum: sind beide gut genug für die Bundesliga? Denn eins ist klar: Tore müssen her, auch wenn der Start in die Saison mit unserem weitgehenden Minimalistenfussball ziemlich gut geglückt ist. Nicht von ungefähr sind unsere beiden bisherigen Treffer Weitschüsse, interessanterweise ja auch das einzige Gegentor - Strafraum können wir bis jetzt noch nicht so recht, zumindest, was den Angriff angeht.

Dabei ist es nicht unbedingt so, dass unsere Offensiven den großen Chancentod geben und ein Ding nach dem anderen versemmeln, es gab bisher vielmehr kaum Gelegenheiten, schon gar nicht aus dem Spiel heraus. Zu wenig präzise Pässe in die Tiefe, zu wenig gelungene Flanken, kaum Möglichkeiten, abzustauben - leicht hat es ein Stürmer bei uns weiß Gott nicht. Das muss sich, logischerweise, ändern, nicht immer werden (und sollten) wir dem Gegner das Spiel weitgehend überlassen, dürfen nicht nur reagieren, sondern eben auch agieren, das Spiel wenigstens mitbestimmen - auch wenn der geringere Ballbesitz sich bis hierher ausgezahlt hat.

Ob das nun gerade morgen der Fall sein wird, das wir das Spiel dominieren - eher fraglich, trotz des Heimvorteils. Denn auch wenn Hoffenheim nach dem Auftakterfolg gegen Kiel zweimal verloren hat, so waren die Gegner Frankfurt und erst recht nicht Leverkusen sogenannte Laufkundschaft. Hurrafussball funktioniert gegen so einen Gegner eher nicht, aber die Gefahr sehe ich bei uns, bis auf Weiteres, ohnehin kaum.

Und sowieso ist es natürlich egal, wer bei uns die Tore schießt, aber so ein wenig mehr Gefahr könnten und müssten unsere Stürmer im gegnerischen Strafraum schon ausstrahlen. Da sollten demnächst doch bitte und unbedingt einige Knoten platzen - warum nicht schon am Samstag in der Alten Försterei?

18. September: Schlüsselspiel gegen die Betriebssportgemeinschaft

Torhüter Frederik Rönnow (32) reagiert auf dem Platz.  © Hendrik Schmidt/dpa

Icke: Wann bezeichnet man ein Spiel als Schlüsselspiel? Wenn es eine Richtung für die Zukunft vorgibt. Das ist wohl am 4. Spieltag der Fall. Wir haben jetzt 5 Punkte aus 3 Spielen. Das ist ein guter Start. 2 Unentschieden und einen Sieg auf der Habenseite zu wissen. Wir können das aber jetzt veredeln. Mit einem Sieg gegen die BSG Hoppenheim. Kein weiterer Punktezuwachs würde uns noch nicht in die Abstiegszone bringen, aber in das tiefe Mittelfeld, wo es dann ganz schnell hoch oder runtergeht. Zumal das dann folgende Punktspiel in Gladbach auch eine echte Aufgabe darstellt.

Die Betriebssportler sind nicht ganz so toll in die Saison gestartet. Am letzten Wochenende gab es eine 1:4-Heimklatsche gegen Leverkusen. Das kann passieren, wenn nicht das "wie" wichtig wäre. Nur in der 1. Halbzeit konnte Sinsheim Paroli bieten. In Halbzeit 2 gingen sie unter. Zuvor hatten sie in Frankfurt mit 1:3 verloren. Am 1. Spieltag gewann sie knapp mit 3:2 gegen Aufsteiger Kiel. Wie schon angedeutet, gegen Leverkusen kann man - auch zu Hause - verlieren, ebenso in Frankfurt und der knappe Sieg gegen Kiel war nun auch kein Fußball-Fest. Deswegen ist unser Spiel gegen die Betriebssportgemeinschaft SAP so wichtig. Und die Gäste werden sich zerreißen. Verlieren sie bei uns auch noch, so finden sie sich erst einmal im Abstiegskampf wieder.

Und dabei hat die BSG SAP aktuell eigentlich genug um die Ohren. Deren Ultras intervenieren gegen ihren Verein. Ich wusste vorher gar nicht, dass die 36.000 Einwohner von Sinsheim auch Ultra-Fans haben. Sport-Chef Rosen und Schwegler wurden entlassen. "Einstimmig", wie man berichtet, wurde die Entscheidung getroffen. Wer die "eine Stimme" ist, sollte auch klar sein. Das bringt wohl das Fass dort zum Überlaufen. „Nur doof“ sind die dort wohl auch nicht und merken, wie sie zum Spielball des Milliardärs wurden. Eigenartige Firmenverzweigungen mit Spielerberatern in Übersee und (inzwischen natürlich eingestellte) Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen Untreue gegen Hopp – zeigen ein Bild, dass in (fast) jedem deutschen Fußball-Stadion durch die Gesänge gegen ihn komplettiert werden. Es mag sein, dass er Fußball auch liebt. Aber man kann eben nicht alles mit Geld kaufen. Der Respekt bei Fußball-Fans zum Beispiel, der ist nicht käuflich.

Umso wichtiger ist ein Sieg am Wochenende gegen die Betriebssportler aus Sinsheim. Und so schlecht stehen unsere Aktien gar nicht. Um unsere Achse Tor-Innenverteidigung, also Rönnow und Doekhi/Vogt/Leite – beneidet uns die halbe Bundesliga. Gerade Rönnow und Leite glänzten in Leipzig, als wir gegen die anderen Betriebssportler spielten. Und vorn, da wo wir noch viel Luft nach oben haben, gilt das Prinzip Hoffnung. Da dürfen sich jetzt gern unsere Neuzugänge Ilic, Skov und Jeong zeigen. Gerade vom Ex-BSG-Spieler Skov erwarten sich viele mehr Torgefahr. Zur Erinnerung, bevor man ihm in Hoppenheim zum Außenbahnspieler umfunktionierte, war er Rechtsaußen und Torschützenkönig in Dänemark. Skov hat einen guten und strammen Schuss. Und eine solide Technik. Darauf freuen wir uns. Und auf 3 Punkte. Eisern

15. September: Ein schönes 0:0 und ein toller Rönnow

Frederik Rönnow (32, r.) lässt sich nach dem Spiel von den Fans feiern.  © Hendrik Schmidt/dpa

Unionfux: Ein schönes 0:0, in mehrfacher Hinsicht - denn es ist ein wichtiger Punkt bei einer der heimstärksten Mannschaften der Liga, gespickt mit herausragenden Individualisten und es ist verdient! Das ist wohl die wichtigste Erkenntnis aus den bisherigen drei Punktspielen: Wir stehen hinten wieder kompakt und konzentriert wie zu besten Urs-Zeiten, es gibt keine Phase im Spiel, in der wir nachlassen und unkonzentriert werden.

Kuriosum in der Bundesliga: beide Mannschaften treten ohne Cheftrainer an: Rose ist gesperrt und Svensson ist erkältet, für ihn steht Co Babak Keyhanfar an der Linie.

Wir beginnen im Gegensatz zum knappen Heimsieg gegen St. Pauli mit Benes, Skarke und Schäfer statt Vertessen, Jordan und Tousart. In der ersten Hälfte haben wir zwar kaum den Ball und der Gegner präsentiert sich äußerst ballsicher, aber wir lassen im Grunde wenig zu, nur bei einem Schuss von Openda muss Rönnow zupacken, die restlichen Schüsse werden geblockt bzw. gehen neben oder übers Tor.

Offensiv kommt so gut wie nichts von uns, auch wenn wir versuchen, mit zunehmender Spielzeit höher zu pressen. In der zweiten Hälfte jedoch machen wir wesentlich mehr Betrieb nach vorn, auch wenn wir natürlich nicht aufmachen. Und so hat Rothe die erste Gelegenheit für uns und es ist die beste Chance im bisherigen Spiel - bei seinem Kopfball nach Vertessen-Ecke muss Gulasci schon alles aufbieten, um den noch über die Latte zu lenken.

Bei der nächsten Ecke kommt dann Leite ebenfalls zum Kopfball, diesmal hat der Leipziger Keeper weniger Mühe. Kurz darauf haben wir allerdings etwas Glück, dass ein abgefälschter Versuch von Xavi auf der Latte landet und nicht hinter Rönnow ins Tor fällt. Nach gut siebzig Minuten kriegt das Konstrukt die Chance zur Führung: Voigt grätscht gegen Openda in höchster Not, erwischt aber nicht den Ball. Der Stürmer nimmt dankend an, den Elfmeter kann man geben, auch wenn es zweifellos klarere Strafstöße gibt, denn Openda steigt dem grätschenden Vogt zuerst auf den Fuß und wird dann vom Abwehrspieler hinten erwischt - da aber keine offensichtliche Fehlentscheidung vorliegt, wird der Kölner Keller eher leise gewesen sein.

Doch wir haben ja immer noch einen Frederik Rönnow - der ahnt die richtige Ecke und fischt den ziemlich schwach getretenen Strafstoß aus der rechten Ecke! In der Folge kommen beide Seiten noch zu Chancen, aber uns fehlt zu oft die Präzision und etwas die Fortune - und in der Nachspielzeit boxt Rönnow einen gefährlichen halblinken Freistoß von Raum noch raus.

Am Ende bleibt es also beim leistungsgerechten Unentschieden nach einer beeindruckenden, fast fehlerfreien und durchweg stabilen Abwehrleistung, auch läuferisch sind wir, selbstredend, stark unterwegs und in Hälfte zwei können wir sogar einige gute Tormöglichkeiten herausarbeiten und bieten den Brausejungs Paroli, aber natürlich ist der gehaltene Elfer so etwas wie der Knackpunkt - geht der Kontrahent da in Führung, wird es sehr schwer, immerhin ist RB seit vierzehn Ligaspielen saisonübergreifend ungeschlagen und sie haben am letzten Spieltag Leverkusen auswärts geschlagen und haben da drei Tore gemacht. Schon cool, wie wir ihnen ihre Geschwindigkeit wegnehmen - und Rönnow Opendas Torerfolg… Und, wie schon mal erwähnt: Punkte (oder auch nur mal einer) gegen den Gegner schlechthin: die sind doch immer noch besonders geil. Nach drei Spielen ungeschlagen und bis hierhin die beste Abwehr der Liga, nur einen Gegentreffer gefangen und das durch einen direkt verwandelten Freistoß - das stimmt doch zuversichtlich.

Wenn wir jetzt noch eine bessere Offensive hinkriegen, dann wird das eine gute Saison - und auch da kann man vorsichtig optimistisch sein, denn wenn Jeong, Skov und hoffentlich auch Ilic erstmal richtig angekommen sind, wird das unsere Qualität im Angriff fraglos anheben. Glückwunsch an die Mannschaft, gute Besserung dem Trainer und wir alle freuen uns über den fünften Punkt!

12. September: Kreativ in Leipzig

Hoffenheims Robert Skov (r.) spielte gegen Lucas Tousart von Union Berlin und wird nun bald selbst ein Eiserner.  © Jan-Philipp Strobel/dpa

Unionfux: "Ein Däne, ein Südkoreaner und ein Slowake unterschreiben beim selben Verein…" - So könnte durchaus ein origineller Witz beginnen, der hoffentlich keiner ist, denn die drei Jungs Skov, Jeong und Benes sollen uns besser machen, vor allem, indem sie unsere fußballerische Qualität und Kreativität im Mittelfeld erhöhen sollen, an der es ja in der Vergangenheit so häufig gemangelt hat.

Zudem sind Skov und Benes gute Standardschützen, besonders nach Juranovic' offensichtlich langwieriger Sprunggelenksverletzung kann der gute Christopher Trimmel ja nicht alles alleine machen, schon deswegen, da er ja nicht immer auf dem Platz stehen wird - und sie sind selbst torgefährlich, Skov war gar Torschützenkönig in Dänemark, das ist zwar immerhin fünf Jahre her, aber seine Quote von dreißig Toren und zehn Vorlagen in vierunddreißig Spielen seinerzeit ist schon eine Ansage - und alles kann er ja nicht verlernt haben.

So nach und nach erfährt man auch etwas mehr über die späte beziehungsweise sehr späte Verpflichtung von Jeong und Skov, zum Beispiel, dass der ehemalige Stuttgarter gern in Stuttgart geblieben wäre, aber ihm dort wenig Spielzeit in Aussicht gestellt wurde und dass Union sogar eine Kaufoption aushandeln konnte. Gut für uns, sollte das mit dem quirligen Koreaner und uns passen. Der ablösefreie Skov wiederum soll einen Dreijahresvertrag unterschrieben haben und bei ihm fragt man sich natürlich, warum er erst nach Transferschluss bei uns angeheuert hat, Monate nach Auslaufen seines Vertrages bei Hoffenheim - Möglicherweise hatte er andere, vermeintlich attraktivere Optionen, die sich letztlich dann doch zerschlagen haben.

Interessant wird natürlich, wann er fitnessmäßig soweit ist, uns helfen zu können, weil er ja doch eine ganze Weile auf Mannschaftstraining verzichten musste. Vielleicht reicht es ja schon übermorgen für ein paar Minuten. Denn am Samstag müssen wir in Leipzig antreten - bis hierher gibt es schon auffällige Parallelen zur letzten Saison: Auftakt gegen Mainz, dann gegen einen der Aufsteiger und dann eben Rasenball (Ich liebe dieses Kunstwort, einzigartig in der deutschen Sprache). Nur werden wir nach dem Spiel dort nicht, wie vor einem Jahr, sechs Punkte haben, sondern vier, fünf oder bestenfalls sieben, Geschichte wiederholt sich eben meist nur teilweise.

Klar ist, das wird ein schwieriges Spiel, aufgrund der größeren individuellen Möglichkeiten des Gegners, aber wir haben ja auch schon bewiesen, dass wir dort gewinnen können. Unsere bisherige Bilanz in der Bundesliga ist jedenfalls ausgeglichen: jeweils fünf Siege beziehungsweise Niederlagen - und eine ganze Zeit waren wir ja sogar sowas wie ein Angstgegner der BSG des österreichischen Getränkekombinats. Die Frage wird jetzt sein: Parken wir den sprichwörtlichen Bus vorm eigenen Tor oder versuchen wir unser neugewonnenes kreatives Potential zu nutzen? Das Spiel wird mit ziemlicher Sicherheit der Gegner machen, insofern wird es wohl auf vordringliche Kompaktheit und auf eine Doppelsechs (oder gar eine Art Triple-Sechs?) hinauslaufen und wir können hoffentlich ab und an einen (erfolgreichen) Konter setzen.

Bei den Leipzigern fehlt, trotz zweifachen Einspruchs, der rotgesperrte Orban und auch Marco Rose muss das Spiel aus der Ferne betrachten, beim Sieg in Leverkusen gab's Gelb-Rot für den Trainer. Hoffentlich hilft's uns was, ein Punkt wäre schon ganz schön, hatten wir ja auch noch nicht gegen das Brausekonstrukt. Und wer weiß? Vielleicht kann unser neues Kreativtrio sogar noch etwas mehr rausholen. Denn das dürfte sich schon bis zu ihnen rumgesprochen haben: Punkte gegen RB sind unbestritten ganz besonders geil …

11. September: Gerecht + Intensiv + Guter Fußball

Deutschlands Torhüter Marc-André ter Stegen konnte gegen Amsterdam zwei Bälle nicht halten.  © Federico Gambarini/dpa

Icke: 2:2 in Amsterdam… Das ist aller Ehren wert. So trennten sich Holland und Deutschland. Und so lange die Kräfte reichten, (etwa bis zur 75. Minute) war es ein sehr intensives Spiel. Von beiden Seiten. Power-Fußball, oft ging es minutenlang hin und her, rauf und runter. Beide Teams schafften das kräftemäßig.

Und diesmal war es nicht nur eine Two-Man-Show auf deutscher Seite, sondern eine wirklich geschlossene Mannschaftsleistung. Guter Fußball.

Natürlich war Musiala wieder einer der besten Spieler auf dem Platz. Aber auch der holländische Mittelstürmer Brobbey ragte heraus und bereitete Tah mehr Probleme, als dem lieb war. Wobei man sich bei dem Holländer eine Grundsatzfrage stellen muss: Ist jeder Zweikampf bei ihm ein Foul? Immer und immer wieder schiebt sich das holländische Kraftpaket mit seinem Körper zwischen Ball und Gegner und fällt dann hin. Egal, was der Gegner macht. Ein so guter Spieler wie er hat das eigentlich gar nicht nötig. Tah blieb zur Halbzeit auch draußen, er war genau dadurch rot gefährdet.

Anton, der hereinkam, machte seine Sache sehr ordentlich. Auch Kimmich, der sich mit einem Tor selbst belohnte, machte ein herausragendes Spiel. Wirtz ebenso. Vor allem in der Offensive gelangen ihm viele gute Dinge, defensiv war er nicht immer stabil.

Noch ein Wort zum Schiedsrichter. Der Italiener Massa war der mit Abstand schlechteste Akteur auf dem Platz. Nach dem er den Deutschen mindestens einen klaren Elfer (an Musiala) versagte, viele gelbe Karten vergab, die einfach nur grober Unfug waren, schaffte er in der 93. Minute seinen persönlichen Höhepunkt. In negativer Sicht… Ein guter Schiri wartet eine ruhige Situation oder eine Aus-Situation ab, um ein Spiel abzupfeifen. Der Italiener pfeift ab, inmitten eines deutschen Passes auf die linke Seite der Holländer. Direkt am Strafraum. Warum war das so übel? Dort standen zwei deutsche Spieler frei!

Nagelsmann und Matthäus äußersten sich ähnlich zum Schiedsrichter. Und Undav? Der machte das erste Tor mit einer nicht so ganz einfachen Direktablage und bereitete das zweite Tor für Kimmich vor. Mehr und besser geht fast nicht. Zumal er noch weitere Chancen hatte und immer hellwach war.

Einen Spieler sehen wir beim nächsten Punktspiel von Union in Leipzig wieder. Xavi, der machte ein Bomben-Spiel, war immer wieder Dreh- und Angelpunkt. Auf ihn müssen wir sehr aufpassen. Seine Form zeigt klar nach oben. Eisern.

10. September: Ohne Holland fahrn wir zur …

Thomas Müller hatte in der Nations League schon mit den Niederlanden das Vergnügen.  © Federico Gambarini/dpa

Icke: Holland gegen Deutschland – kaum ein anderer Klassiker bringt die Zuschauer mehr vor die Fernseher. Ein Klassiker war es schon immer. Der Biss kam 1990 mit der Lama-Attacke gegen Rudi Völler dazu. Das nehme ich den Holländern, speziell Herrn Rijkaard, heute noch übel.

Eine absolut unverzeihliche Aktion, die einem "normalen" Menschen nicht passiert … nicht passieren darf!

Das letzte Spiel in Holland konnten wir mit 3:2 gewinnen. Das war 2019. Tah, Kimmich, Havertz und ter Stegen waren damals schon dabei. Ein Jahr davor – 2018 – schickten uns die Holländer mit 0:3 nach Hause. Damit begann vor 6 Jahren die deutsche Fußball-Krise. Kimmich ter Stegen und Tah hatten das Debakel miterleben müssen.

Die Gesamt-Bilanz ist aber immer noch positiv. Deutschland hat noch 5 Siege mehr auf dem Konto als die Niederländer. Heute Abend gegen 23 Uhr könnten es sechs sein.

Um 20.15 Uhr beginnt die ARD mit der Vorberichtserstattung. Das Spiel beginnt um 20.45 Uhr. Erwartet wird, dass Mittelstädt auf der linken Außenbahn den Vorzug vor Raum erhält. Und für den verletzten Füllkrug wird wohl der Brandenburger Beier spielen. Viel mehr Änderungen wird Nagelsmann nicht bringen. Er möchte und muss seine Mannschaft einspielen lassen. Durch die vier Rücktritte (Kroos, Neuer, Müller, Gündogan) müssen Automatismen wieder neu geübt werden.

Das hatte gegen Ungarn ja schon ganz gut geklappt. Wirtz und vor allem Musiala – waren in Gala-Form. Das erwarten wir heute wieder. Die Motivation dafür sollte da sein. Allerdings können wir die Qualität der Ungarn nicht mit Holland vergleichen. Das ist schon eine ganz andere Nummer. Ich erwarte trotzdem 3 Punkte. Einfach weil wir gegen Holland immer gewinnen müssen! Eisern.

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