Union acht Spiele sieglos: Drei Gründe für die Krise
Berlin - Durch den Feuerzeug-Wurf geht es beinah unter: Union Berlin steckt in einer Krise. Seit nun mehr acht Spielen warten die Eisernen auf einen Dreier. Nach gutem Start will nichts mehr gelingen.
Als Tabellenzwölfter schrillen selbst bei einer Niederlage am grünen Tisch noch keine Alarmglocken. Der Trend aber zeigt nach unten - und das hat Gründe.
Keine Tore
Der Svensson-Express will einfach nicht anspringen. Statt Vollgas gibt es nur Leerlauf. Erst 13 Tore konnte Union erzielen, nur St. Pauli und Schlusslicht Bochum (jeweils elf Tore) treffen noch seltener. Dabei ist es nicht so, dass Union reihenweise Chancen versiebt. Sie tun sich die ganze Saison über schon schwer, gefährlich vors Tor zu kommen.
Gegen dezimierte Bochumer drückten die Eisernen zwar auf den Führungstreffer, wirklich zwingend wurde es aber vor allem in der zweiten Halbzeit nie.
"In den engen Räumen im letzten Drittel hat uns ein Stück weit die Qualität gefehlt, um einen entscheidenden Impuls zu setzen. Das war nicht gut", kritisierte Svensson sein Team.
Kein Behrens-Ersatz gefunden
Seit dem Abgang von Kevin Behrens (33) klafft eine Lücke, die bislang keiner schließen konnte. Bei Leih-Rückkehrer Jordan (28) sollte es eigentlich im zweiten Anlauf klappen. Der Amerikaner macht zwar die Bälle fest, ist aber glücklos. Er wartet noch auf eine Torbeteiligung. Weder ein Tor noch ein Assist sollten bislang gelingen.
Lediglich Benedict Hollerbach (23) strahlt Torgefahr (drei Tore, zwei Vorlagen) aus, kann es aber nicht alleine richten.
Neuzugänge zünden nicht
Manche aber dürfen sich erst gar nicht beweisen. So zünden die Neuzugänge bislang nicht oder nur zum Teil. Last-Minute-Neuzugang Andrej Ilic (24) wird gekonnt ignoriert. Der Serbe spielt wie Ivan Prtajin (28), der erst in Stuttgart bei einem Kurzeinsatz sein Saisondebüt gefeiert hat, keine Rolle. Auch Laszlo Benes (27), in Hamburg noch ein absoluter Leistungsträger, hinkt den Erwartungen hinterher.
Immerhin: Für Tom Rothe (19) hat sich der Wechsel gelohnt. Durch den Blitz-Abgang von Robin Gosens (30) beackert er seit Wochen mit starken Leistungen die linke Außenseite. Auch Woo-Yeong Jeong (25) schlug ein. Das kann man von den Stürmern bislang nicht behaupten.
Titelfoto: Andreas Gora/dpa