Traumtor und Volland-Rot: Unions Heimserie von RB Leipzig furios gestoppt
Berlin - Was für ein bitteres Jubiläum! Union Berlin hat mal wieder ein Heimspiel verloren. Gegen RB Leipzig setzte es ein 0:3 (0:0). Es ist die erste Heimniederlage seit eineinhalb Jahren. Zudem sah Kevin Volland bei seiner Startelfpremiere die Rote Karte. Sein 250. Bundesligaspiel endete mit einem Platzverweis.
Alle wollten Juve-Legende Leonardo Bonucci sehen, sein Debüt muss aber noch warten. Der Italiener musste von der Bank mitansehen, wie RB gegen zehn Eiserne einen ungefährdeten Sieg einfuhr.
Die Show stahl aber ohnehin Leipzigs Xavi Simons. Sein Traumtor besiegelte die erste Heimniederlage nach zuvor 24 ungeschlagenen Spielen zu Hause.
"In erster Linie gilt es unser Gesicht zu zeigen", kündigte Urs Fischer vor Anpfiff am DAZN-Mikrofon an. Und das tat seine Elf.
Die Hausherren setzten auf ein altbewährtes Mittel. Das da wäre: Kontern. So auch in der 13. Minute, als Kevin Volland bei seiner Startelfpremiere die Führung auf dem Kopf hatte, aber an Janis Blaswich scheiterte.
RB hatte zwar mehr vom Spiel, biss sich aber an der gewohnt sattelfesten Defensive der Berliner die Zähne aus. Wenn es mal gefährlich wurde, dann nach einer Ecke oder aus der Distanz.
Kevin Volland sieht im 250. Bundesligaspiel die Rote Karte
Star-Neuzugang Leonardo Bonucci sah eine intensive, aber höhepunktarme erste Hälfte. Das änderte sich mit dem Seitenwechsel.
Xavi Simons fasste sich ein Herz und jagte die Kugel unhaltbar in den Knick. Ein Traumtor brachte Union ins Hintertreffen - 0:1 (52. Minute).
Zehn Minuten später wurden die Sorgenfalten bei Urs Fischer noch größer. Volland kam gegen Mohamed Simakan auf Höhe der Mittellinie zu spät und traf den Verteidiger, der schmerzvoll zu Boden ging, nur am Sprunggelenk. Unions Neuzugang schlug die Hände vors Gesicht. Er wusste, was kommen sollte. Schiedsrichter Daniel Schlager zückte die Rote Karte: Grobes Foulspiel.
Das spielte den Leipzigern in die Karten. Sie ließen Ball und Gegner laufen. Der eingewechselte Benjamin Sesko machte per Doppelpack (85., 87.) schließlich alles klar.
Es ist die erste Heimpleite seit Februar 2022. Kurios: Auch damals hieß der Trainer Marco Rose. Der Verein war aber ein anderer. Er siegte mit dem BVB ebenfalls mit 3:0 in der Alten Försterei.
Statistik zum Spiel Union Berlin gegen RB Leipzig
1. FC Union Berlin - RB Leipzig 0:3 (0:0)
Aufstellungen:
1. FC Union Berlin: Rönnow - Doekhi, Knoche, Leite - Juranovic (71. Trimmel), Kral, Laidouni (71. Haberer), Gosens (86. M. Kaufmann) - K. Volland, Fofana (61. Hollerbach) - K. Behrens (86. Roussillon)
RB Leipzig: Blaswich - Henrichs (88. Lukeba), Simakan (67. Klostermann), Orban, Raum - Schlager, Kampl - Simons (88. Forsberg), Olmo - Openda (75. Baumgartner), Y. Poulsen (75. Sesko)
Schiedsrichter: Daniel Schlager (Rastatt)
Zuschauer: 22012 (ausverkauft)
Tore: 0:1 Simons (51.), 0:2 Sesko (85.), 0:3 Sesko (87.)
Gelbe Karten: Kral (1), Gosens (1), Haberer (1) / Henrichs (1)Rote Karten: K. Volland (64./grobes Foulspiel)
Beste Spieler: Rönnow / Simons, SeskoTitelfoto: Andreas Gora/dpa