A-Junioren-Torschützenkönig: Tritt Malick Sanogo in die Fußstapfen von Vater Boubacar?
Berlin - Achtung Unioner: Im eigenen Nachwuchs ist eine Sturmperle im Anmarsch, die euch schon nächste Saison in der Bundesliga in Jubelstürme versetzen könnte. Die Rede ist von Malick Sanogo (18).
Wenn man Malick Sanogo beim Fußballspielen zuschaut, strahlt er eine gewisse Lässigkeit aus. Braucht er vielleicht als Stürmer vor des Gegners Tor auch.
In jedem Fall war diese Attitüde in der A-Junioren Bundesliga Nord/Nordost einer der Schlüssel, weshalb sich Unions U19-Akteur am Samstag die Krone aufsetzen durfte: Der Mittelstürmer wurde mit satten 17 Buden in 16 Partien Torschützenkönig.
Denn in der Tat ist die Hauptrunde aller drei A-Junioren-Bundesliga-Staffeln bereits Mitte März abgeschlossen. Für die Finalrunde, in der Borussia Dortmund (Sieger Staffel West), der 1. FC Köln (Zweiter West), Mainz 05 (Sieger Süd/Südwest) und Stadtrivale Hertha BSC (Sieger Nord/Nordost) antreten, qualifiziert sich Union als Tabellenvierter nicht.
Aber zurück zu Sanogo: Der trumpfte am Samstag im letzten Ligaspiel bei Dynamo Dresden noch einmal auf, markierte das 1:1 und den 2:2-Endstand.
In seiner Instagram-Story teilt er ein Video mit seinen beiden Toren. Ja, eine gewisse Coolness vor dem Tor ist dem Angreifer nicht abzusprechen.
Verdientermaßen zelebrierte der Youngster seinen Erfolg in den sozialen Medien. Denn auch in den anderen drei Staffeln kann ihm keiner in seiner Torausbeute das Wasser reichen.
Der wahrscheinlich viel größere Erfolg des dynamischen Mittelstürmers, der in seiner Spielweise an seinen Vater Boubacar (40) in jungen Jahren erinnert, war aber ein anderer: Die Kader-Nominierung im Europa League-Spiel der Union-Profis bei Ajax Amsterdam (0:0) Mitte Februar.
Sanogos Vater Boubacar spielte für den 1. FC Kaiserlautern, den HSV, Werder Bremen und Energie Cottbus
Ein einmaliger Kader-Platz soll für Sanogo Junior natürlich nicht das Endziel gewesen sein. Laut transfermarkt.de besitzt er einen Anschlussvertrag für die Profis über die Saison hinaus.
Er wäre endlich eins dieser Union-Eigengewächse, die den Sprung nach oben schaffen könnten. Denn im Zuge des sportlichen Erfolgs des Bundesliga-Teams ist die Sprunghöhe als Talent noch einmal größer geworden.
Doch selbst wenn es nicht direkt in der Saison nächste Klappen sollte, scheint der Weg für Sanogo ins Oberhaus vorgezeichnet. Das liegt vielleicht auch ein wenig an den Genen, die Vater Boubacar ihm mitgab. Dieser schoss als 23-Jähriger für den 1. FC Kaiserslautern in seiner ersten Bundesliga-Saison zehn Buden.
Nach einer eher glücklosen Station beim HSV wurden es zwei Jahre später neun Bundesliga- und drei Champions-League-Tore für Bremen.
Später ließ sich Sanogos Senior auf verschiedene Auslandsabenteuer ein und kehrte 2012 in den deutschen (Zweitliga-) Fußball zurück. Für Energie Cottbus traf er in zwei Spielzeiten stolze 25-mal, seinen Karrierehöhepunkt hatte er mit dem Abstieg aus der 2. Bundesliga aber überschritten.
Malick Sanogo könnte für die USA, die Elfenbeinküste oder Deutschland auflaufen
Wenige Jahre später folgte der Rollenwechsel: Boubacar gab Filius Malick auf dem Weg nach oben als Unioner Jugendtrainer Hilfestellung. Ende Juli 2022 schied er auf eigenen Wunsch bei den Eisernen aus.
Sein Sohn startete in dieser Saison umso mehr durch und hat auch international auf sich aufmerksam gemacht: im Januar dieses Jahres wurde er zu einem Trainingslager der U19-Nationalmannschaft der USA eingeladen.
Geboren wurde Malick 2004 in New York City. Das war zu dem Zeitpunkt, als Vater Boubacar in Deutschland noch gänzlich unbekannt war und in den vereinten Arabischen Emiraten kickte. Gebürtig stammt Sanogo Senior indes aus der Elfenbeinküste, einem Land, für das auch Sohn Malick eines Tages auflaufen könnte.
Auf einen Anruf vom DFB wartet das Sturmjuwel mit deutschem Pass indes noch. Vielleicht ist es nach dem ersten Bundesliga-Einsatz so weit.
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/Matthias Koch; Carmen Jaspersen/dpa