Top-Stürmer bei Union, aber Stammplatz futsch? Darum ist Hollerbach nur noch Joker
Berlin - Mit seinem Tor gegen die Bayern wurde Benedict Hollerbach (23) zum Matchwinner - und doch ist der Goalgetter bei Union Berlin aktuell nur noch Joker. Obwohl er die interne Torschützenliste mit nun sieben Treffern anführt, saß der 23-Jährige erneut nur auf der Bank - aus sportlichen Gründen!

"Ich war mit seiner Leistung nicht zu 100 Prozent zufrieden. Andere Spieler haben sich angeboten, da geht es bei mir dann relativ zügig", erklärte Steffen Baumgart (53) die Jokerrolle.
Normalerweise sorgt Hollerbach mit seiner aggressiven Spielweise, seinem Tempo und seinen Dribblings immer für Gefahr. Gegen die übermächtigen Bayern, die nicht gerade ihren stärksten Tag erwischt hatten, waren aber andere Tugenden gefragt.
"Wir haben den Bus geparkt. Da ist er nicht derjenige, der über 90 Minuten zum Abwehrriegel passt. Das hat man auch gesehen. Das Verteidigen gegen Leroy Sané hat ihm nicht gerade gefallen."
Sowohl unter Bo Svensson (45) als auch unter Baumgart gehörte Unions Top-Scorer zum Stammpersonal, seit zwei Spielen aber muss Hollerbach erst mal auf der Bank Platz nehmen. Kurios: Seine eigenen Qualitäten wurden ihm zum Verhängnis. Läuft es mal nicht so wie geplant, hat Baumgart noch immer eine Joker-Waffe in der Hinterhand.

Hollerbach-Kniff geht auf
Wird er eingewechselt, bekommt Unions Spiel nach vorne gleich mehr Zug. Schon gegen Frankfurt machte er nach seiner Einwechslung viel Betrieb. "Wir haben uns ausgerechnet, dass, je länger das Spiel geht und je mehr der Gegner Kraft lässt, Holler mit seiner Geschwindigkeit und Aggressivität noch für das ein oder andere [Tor] sorgen kann."
Baumgart sollte recht behalten. Sein 1:1 ließ die Alte Försterei beben! Sorgt er auch nach der Länderspielpause als Joker in Freiburg wieder für den Unterschied?
Titelfoto: Andreas Gora/dpa