Sturmflaute bei Union Berlin: Könnten Becker, Behrens und Fofana helfen?
Berlin - Die Stürmer von Union Berlin treffen die Kiste nicht (mehr), und bei den Winter-Neuzugängen herrscht noch Ladehemmung. Hätten die Eisernen doch lieber auf Shearaldo Becker (29) und Co. vertrauen sollen?
Neben Beckers Verkauf nach Spanien haben die Berliner auch Kevin Behrens (33) an den VfL Wolfsburg abgegeben und die Leihe von David Datro Fofana (21) vorzeitig beendet.
Als Ersatz wurden Chris Bedia (28) von Servette Genf und Yorbe Vertessen (23) verpflichtet, der die Köpenicker in der vergangenen Saison im Achtelfinale der Europa League mit Royale Union Saint-Gilloise das Fürchten lehrte.
Doch beide haben bislang noch nicht gezündet. Besonders Bedia ist bislang weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der Ivorer kam bisher zu lediglich vier Kurzeinsätzen, in denen er zusammengenommen nicht einmal eine Halbzeit auf dem Feld stand.
Vertessen zeigt zwar gute Ansätze und konnte beim 1:0-Sieg in Hoffenheim einen Assist verbuchen, verstrickt sich auf dem Flügel in der Becker-Rolle aber noch zu oft in unnötigen Dribblings. Wäre es vielleicht sinnvoller gewesen, weiter auf die Winterabgänge zu bauen?
David Datro Fofana hat beim FC Burnley einen Einstand nach Maß gefeiert
Becker konnte in der Hinrunde nach seiner Fabel-Vorsaison nur noch zwei Torvorlagen in der Bundesliga beisteuern. Immerhin trug er sich mit dem ersten Champions-League-Treffer der Vereinsgeschichte noch in die Annalen der Eisernen ein.
Auch bei seinem neuen Klub Real Sociedad San Sebastian kommt der 29-Jährige nicht so recht in Tritt, stand bislang lediglich einmal in der Startelf und brachte es nur auf Kurzeinsätze.
Behrens startete für Union fulminant in die Saison mit vier Buden, ließ aber genauso stark nach. Seit seinem Abgang zu den Wölfen geht es nun stetig wieder bergauf. Gleich im ersten Spiel für den VfL konnte er eine Vorlage beisteuern und mittlerweile auch zum ersten Mal netzen.
Am meisten werden die Union-Fans aber wohl Fofana nachtrauern, denn der legte beim FC Burnley gleich los wie die Feuerwehr. Nach einer Torvorlage im ersten Einsatz traf er bei seinem zweiten Aufgalopp nach Einwechslung innerhalb von 26 Minuten gleich doppelt und rettete seinem neuen Team einen Punkt.
Dadurch stieg er umgehend zum Stammspieler auf. Einziger Wermutstropfen für den 21-Jährigen: Mit Burnley spielt er gegen den Abstieg, der wohl kaum noch abzuwenden ist.
Allerdings geht es für den Ivorer in erster Linie darum, Spielpraxis zu sammeln, bevor er im Sommer wieder zum FC Chelsea zurückkehrt und in der kommenden Spielzeit wohl erneut verliehen wird - das Schicksal der sogenannten Loan-Army.
Titelfoto: Ronny Hartmann / AFP, Soeren Stache/dpa (Bildmontage)