"So 'ne Schei**e Champions League": Union Berlin ist der pure Wahnsinn

Berlin - Wo soll diese Reise bloß enden? Auf den Tag genau vor vier Jahren schaffte Union Berlin in der Relegation gegen den VfB Stuttgart den Aufstieg in die Bundesliga. Es folgten ein souveräner Klassenerhalt, Conference League, Europa League und jetzt die Champions League: Wahnsinn!

Das Tor zur Königsklasse. Rani Khedira (29) schießt Union Berlin in die Champions League.
Das Tor zur Königsklasse. Rani Khedira (29) schießt Union Berlin in die Champions League.  © Soeren Stache/dpa

Hat es der Stadtnachbar trotz 374-Millionen-Investment geschafft, im selben Zeitraum abzusteigen und nun um die Lizenz zu bangen, hat sich Union durch kontinuierliche Arbeit Stück für Stück weiterentwickelt. Mag die Champions League so überraschend sein, so ist es die logische Konsequenz: Union ist oben angekommen, auch wenn das nicht jeder wahrhaben will.

"Für das, was wir erreicht haben, muss ich erst noch ein bisschen sacken lassen", so Urs Fischer (57). Der Schweizer ist neben Oliver Ruhnert der Vater des Erfolgs. Während die Transfers regelmäßig sitzen, führt Fischer seine Elf immer weiter nach oben.

"Eigentlich muss man jetzt aufhören. Besser geht es ja jetzt nicht mehr", sagte Ruhnert im vereinseigenen YouTube-Kanal, ließ aber noch ein "Wahrscheinlich" folgen. Denn die Eisernen beweisen dann doch immer wieder: Bei ihnen ist nichts unmöglich.

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"Es ist Wahnsinn. Wir haben in der Bundesliga 62 Punkte geholt. Ganz ehrlich: Das ist sensationell. Einfach unglaublich."

Dabei sah es gegen Werder Bremen (1:0) zunächst noch nach einem Champions-League-Dämpfer aus. Union drückte, doch der Treffer wollte nicht fallen. Erst in der 81. Minute brachte Rani Khedira (29) die Alte Försterei zum Beben. Wie schon in den vergangenen beiden Jahren sollte mal wieder spät die Entscheidung fallen.

Rani Khedira: "Dann spielen wir halt im Olympiastadion"

Union Berlin übt schon einmal mit einem Champions-League-Pokal aus Pappe.
Union Berlin übt schon einmal mit einem Champions-League-Pokal aus Pappe.  © Soeren Stache/dpa

"Nervös war ich nicht, aber die Spannung ist gestiegen", so Fischer. "Wir haben dann auch auf der Bank diskutiert. Wie können wir noch offensiver auftreten, ohne alles komplett öffnen." Zu diesem Zeitpunkt führte Freiburg noch in Frankfurt. Da die Breisgauer in der Nachspielzeit noch das Spiel aus der Hand gaben, hätte sogar eine Niederlage gereicht.

So oder so: Die "Befürchtung" der Fans sollte sich auch ohne Schützenhilfe erfüllen: "So 'ne Scheiße, Champions League!" hallte es lautstark von den Rängen.

Die treuen Anhänger können sich auf sicherlich tolle Auswärtsfahrten freuen. Nur ob die Heimspiele auch in der Festung Alten Försterei stattfinden werden, steht weiter in den Sternen. "Ich hoffe, dass der Verein es irgendwie hinbekommt. Wenn nicht, dann spielen wir halt im Olympiastadion", sagte der Siegtorschütze bei Sky.

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Der 29-Jährige hatte für die Ligakonkurrenten noch eine schlechte Nachricht parat. Trotz wichtiger Millioneneinnahmen wird im Verein niemand abheben. "Mit viel Geld kannst du auch viel Blödsinn anstellen. Aber der Verein hat in den letzten Jahren genug bewiesen, dass sie keine unvernünftigen Dinge machen, dass sie demütig bleiben", so Khedira.

Dem kann Fischer nur zustimmen. "Ich glaube, es wird wichtig sein, dass wir uns treu bleiben, dass wir bei uns selbst bleiben", sagte der Schweizer. "Und dass wir nach wie vor diese Demut, diese Bescheidenheit zeigen."

Titelfoto: Soeren Stache/dpa

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