Schweigen im Walde und Tennisbälle: Union Berlin siegt nach Mega-Pause gegen Wolfsburg

Berlin - Erst miese oder eher keine Stimmung und dann Tennisbälle: Das richtungsweisende Heimspiel von Union Berlin gegen den VfL Wolfsburg wäre am Samstagnachmittag beinahe abgebrochen worden. Am Ende haben sich die Hausherren mit 1:0 gegen die Wölfe durchgesetzt.

Union- und Wolfsburg-Fans haben in der Anfangsphase mit fehlendem Support gegen die DFL protestiert.
Union- und Wolfsburg-Fans haben in der Anfangsphase mit fehlendem Support gegen die DFL protestiert.  © Andreas Gora/dpa

Die Fans beider Lager reagierten zunächst mit einem stummen Protest auf den geplanten Investoren-Deal der Deutschen Fußball Liga.

Es dauerte rund zwölf Minuten, bis das gesamte Stadion "Scheiß DFL" zu skandieren begann, bevor die Fans der Eisernen mit ihren wuchtigen Sprechgesängen die Kontrolle übernahmen.

Nach etwa 26 Minuten war dann die erste Unterbrechung fällig, denn die mittlerweile schon obligatorischen Tennisbälle flogen aus der Union-Kurve aufs Spielfeld, gepaart mit Schmäh-Gesängen, um den Fan-Unmut gegen die DFL zu bekunden.

Union-Gespann Fischer und Hoffmann bereit für neues Projekt, aber ...
1. FC Union Berlin Union-Gespann Fischer und Hoffmann bereit für neues Projekt, aber ...

Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck bewies viel Geduld, schickte die Mannschaften dann aber doch erst einmal in die Kabine. Die Zwangspause dauerte rund 30 Minuten, bevor die Begegnung kurzzeitig fortgesetzt werden konnte, denn bereits wenige Zeigerumdrehungen später hagelte es die nächsten Filzkugeln - diesmal aus dem Gästeblock.

Jöllenbeck beorderte daraufhin die Kapitäne beider Teams in die jeweiligen Kurven, um die Schlachtenbummler zur Vernunft zu bringen. Bei der nächsten provozieren Unterbrechung wäre wohl Feierabend gewesen.

Die Fans von Union und Wolfsburg hätten mit ihren fortwährenden Tennisball-Würfen in der ersten Halbzeit beinahe einen Spielabbruch provoziert.
Die Fans von Union und Wolfsburg hätten mit ihren fortwährenden Tennisball-Würfen in der ersten Halbzeit beinahe einen Spielabbruch provoziert.  © Andreas Gora/dpa

Danilho Doekhi köpft Union Berlin in Monster-Nachspielzeit zum Sieg

Danilho Doekhi (3.v.l.) köpft Union Berlin zum Sieg.
Danilho Doekhi (3.v.l.) köpft Union Berlin zum Sieg.  © Andreas Gora/dpa

Letztendlich entwickelte sich doch noch ein Fußballspiel - mit einer Nachspielzeit von 21 (!) Minuten. Und kurz vor dem Pausenpfiff gingen die Berliner nach einer Ecke von Kevin Volland durch ein Kopfballtor von Danilho Doekhi in Führung - 1:0 (45. Minute +21)!

Besonders bitter: Beim Zweikampf, der zum Eckball führte, verletzte sich Wolfsburgs kopfballstarker Innenverteidiger Moritz Jenz und musste während des Standards von der Seitenlinie zuschauen.

Die Hausherren verteidigten in der zweiten Halbzeit clever und nahmen besonders Rückkehrer Kevin Behrens aus dem Spiel. Den Rest besorgte Frederik Rönnow mit seinen Paraden. Die größten Chancen für die Gäste vergaben Lovro Majer (54.) und Jonas Wind (64.).

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1. FC Union Berlin Schnappt sich Union dieses Zweitliga-Juwel?

Am Ende brachte der Hauptstadtklub den so wichtigen Heimsieg im Abstiegskampf relativ souverän ins Ziel und rangiert nach dem 21. Spieltag weiter über dem Strich.

Erstmeldung vom 10. Februar 2024, 16.15 Uhr. Zuletzt aktualisiert um 18.16 Uhr.

Am Ende konnten sich die Eisernen über einen wichtigen Heimsieg freuen.
Am Ende konnten sich die Eisernen über einen wichtigen Heimsieg freuen.  © Andreas Gora/dpa

Statistik zum Bundesliga-Spiel zwischen Union Berlin und dem VfL Wolfsburg am 21. Spieltag

Bundesliga, 21. Spieltag

1. FC Union Berlin - VfL Wolfsburg 1:0 (1:0)

Aufstellung 1. FC Union Berlin: Rönnow - Doekhi, Knoche, Leite - Schäfer (59. Laidouni), Kral (81. Jaeckel), Khedira, Tousart, Gosens (82. Roussillon) - Volland (59. B. Aaronson), Hollerbach (70. M. Kaufmann)

Aufstellung VfL Wolfsburg: Pervan - Maehle, Lacroix, Jenz (46. Zesiger), Rogério (80. A. Sarr) - Svanberg (80. Gerhardt), Arnold - Majer (74. Baku), Wind, Paredes (74. Cerny) - K. Behrens

Schiedsrichter: Matthias Jöllenbeck (Freiburg im Breisgau)

Zuschauer: 21.500

Tore: 1:0 Doekhi (45.+21)

Gelbe Karten: Roussillon (2) / Arnold (6), Pervan (1)

Titelfoto: Andreas Gora/dpa (Bildmontage)

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