Schießt er Union aus der Krise? "Da kommt einiges auf uns zu"

Berlin - Viel Zeit zum Verschnaufen hat Union Berlin nicht. Das muss aber nicht unbedingt etwas Schlechtes sein. So können sich die Eisernen gar nicht zu lange mit dem erneuten Last-Minute-Nackenschlag in der Champions League beschäftigen. Es bleibt ihnen gar nichts anderes übrig, als den Blick nach vorne zu richten.

Kevin Volland (31) ist nach seiner Roten Karten wieder spielberichtigt.
Kevin Volland (31) ist nach seiner Roten Karten wieder spielberichtigt.  © JOHN MACDOUGALL / AFP

Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) wartet der nächste dicke Brocken auf die Köpenicker: Sie reisen zu Borussia Dortmund. "Da kommt einiges auf uns zu", sagte Urs Fischer (57) auf der Pressekonferenz. "Wir müssen über 90 Minuten kompakt blieben, brauchen eine gute Organisation, die Abstände müssen stimmen, sonst lädst du diese Mannschaft wirklich ein."

Einladen ist ein gutes Stichwort. Die sonst so sattelfeste Defensive, das Prunkstück der Eisernen, ist in dieser Saison mal so gar nicht sattelfest. Weil auch noch die Effektivität verloren gegangen ist, hat Union die letzten sechs Pflichtspiele allesamt verloren.

Und gerade die jüngste Pleite in letzter Sekunde könnte noch nachwirken. "Fragt sich nur, wie lange? Es darf nicht zu lange sein, weil die nächste Aufgabe ansteht", so Fischer. "Natürlich hast du nicht das gleiche Selbstbewusstsein, wahrscheinlich auch nicht die gleiche Überzeugung. Aber auch das ist ein Prozess. Das sind Erfahrungen, die man machen muss."

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Man müsse trotzdem eine positive Haltung bewahren. "Du musst die Überzeugung haben auch in Dortmund was zu holen. Hast du das nicht, dann wird es doppelt schwer."

Sheraldo Becker macht Union Berlin Hoffnung

Sheraldo Becker (28, l.) schrieb am Dienstag Geschichte. Der Angreifer erzielte einen Doppelpack gegen Braga.
Sheraldo Becker (28, l.) schrieb am Dienstag Geschichte. Der Angreifer erzielte einen Doppelpack gegen Braga.  © JOHN MACDOUGALL / AFP

Die Statistik spricht allerdings nicht gerade für Union: Alle sechs Pflichtspiele im Signal Iduna Park gingen verloren. Hinzukommt, dass auch Robin Knoche (31) und Rani Khedira (29) erneut fehlen werden. Und damit kommt die nächste Gruselstatistik ins Spiel. In sieben Spielen ohne den Abwehrchef gab es bislang sieben Niederlagen.

Doch es gibt auch in Hoffnung - in Form von Sheraldo Becker (28). Beim Champions-League-Abend im Olympiastadion war der Angreifer der Auffälligste Unioner und das nicht nur wegen seines Doppelpacks. Suchte der Angreifer nach seiner Zwangspause zu Saisonbeginn seine Form, scheint er diese wieder gefunden zu haben:

"Ich hoffe, das war ein Schritt in die richtige Richtung. Man hat gesehen, wie wertvoll Sheraldo für uns sein kann. Er war eigentlich an allen Aktionen irgendwo mitbeteiligt und hat zwei Tore erzielt. Das freut mich für ihn", so Fischer.

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Jetzt soll er auch die Dortmunder Verteidiger zum Verzweifeln bringen.

Titelfoto: JOHN MACDOUGALL / AFP

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