Kommentar: Darum kommt Hansi Flick an Kevin Behrens nicht vorbei

Berlin - Erst Ende Juli wies Bundestrainer Hansi Flick (58) vehement zurück, er würde bei der Nationalmannschaft nicht nach Leistung nominieren. Doch trotzdem verzichtet er auf Kevin Behrens (32) von Union Berlin - den mit vier Treffern in drei Spielen besten deutschen Angreifer der Bundesliga. Meiner Meinung nach kommt Flick an Behrens nicht mehr vorbei - ein Kommentar.

Kevin Behrens (32) schoss in dieser Spielzeit bereits vier Tore.
Kevin Behrens (32) schoss in dieser Spielzeit bereits vier Tore.  © Andreas Gora/dpa

Drei Kopfballtore zum Auftakt gegen Mainz 05, ein Tor gegen Darmstadt nachgelegt: Kevin Behrens (32) ist schon zum Saisonstart on fire.

Doch sogar nach der Verletzung des einzigen Stoßstürmers Niclas Füllkrug (30) blieb Flicks Anruf bei Behrens aus. Stattdessen nominierte der Bundestrainer mit Thomas Müller (33) einen Weltmeister von 2014, der momentan nicht mal Stammspieler im Verein ist.

Aus meiner Sicht sowie der von Experten und Fußball-Fans sind die Entscheidungen des Bundestrainers in diesem Punkt nicht nachvollziehbar. Gegen Japan und Frankreich muss der 58-Jährige liefern. Ansonsten wird die Luft für ihn dünn.

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In wenigen Monaten steht die EM 2024 auf dem Plan und das DFB-Team befindet sich in einer desolaten Verfassung.

Bundesliga-Funktionäre, wie Union-Sportchef Oliver Ruhnert (52) haben sich bereits beschwert, dass beim DFB nicht nur nach Leistung berufen werde, Spieler der Eisernen gar nicht fürs Nationalteam nominiert werden.

Das hat sich mit der Berufung von Robin Gosens (28) geändert.

Darum würde Kevin Behrens der Nationalmannschaft guttun

Hansi Flick (58, l.) entschied sich für eine Nachnominierung von Thomas Müller (33).
Hansi Flick (58, l.) entschied sich für eine Nachnominierung von Thomas Müller (33).  © Robert Michael/dpa

Nun gäbe es auch einige Gründe, die für Behrens sprechen. Mit seiner robusten Figur und seinem unbändigen Willen wäre der Akteur aus Köpenick ein passendes Gegenstück zu filigranen Spielern wie Florian Wirtz (20) oder Jamal Musiala (20).

Flick könnte mit Behrens' Nominierung Kritiker beschwichtigen, die sich beschweren, dass die Nationalmannschaft zu wenig über Flanken und hohe Bälle kommt und deshalb zu leicht ausrechenbar sei.

Dass echte Mittelstürmer das Spiel des DFB-Teams beleben, bewies zudem Niclas Füllkrug als Lichtblick bei der WM 2022 und in den Spielen danach. Ein Profi wie Behrens, der auch mal mit dem Fahrrad nach Spielschluss nach Hause wert, täte der Nationalelf auch in Sachen Sympathiewerten gut.

Macht Behrens in der Bundesliga und Champions League weiter seine Tore, dann wird Bundestrainer Hansi Flick den Angreifer, der noch vor zwei Jahren für Sandhausen kickte, nominieren müssen.

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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