Klassenerhalt, Spektakel-Halbzeit, Bundesliga-Rekord: Union holt irres Acht-Tore-Remis

Berlin - Der absolute Wahnsinn! Union Berlin und der VfB Stuttgart lieferten im Top-Spiel ein absolutes Spektakel. Die Eisernen führten nach 19 Minuten bereits mit 2:0, mussten sich am Ende mit einem 4:4 (4:4) begnügen, feiern damit aber den Klassenerhalt.

Leopold Querfeld feiert seinen Distanz-Hammer.
Leopold Querfeld feiert seinen Distanz-Hammer.  © Andreas Gora/dpa

Irre: Alle Treffer fielen in den ersten 45 Minuten - Rekord. Noch nie sind in der Geschichte der Bundesliga in einer Halbzeit so viele Tore gefallen.

Den Klassenerhalt hatte Union schon vor Anpfiff so gut wie sicher. Dementsprechend befreit spielten die Köpenicker munter drauflos.

Die Hausherren legten gleich einen Blitz-Start hin. Nach einer Ecke stand Andrej Ilic goldrichtig. Die Leihgabe reagierte am schnellsten und stellte schon nach fünf Minuten auf 1:0.

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Und doch herrschten überall nur fragende Gesichter. Wieder einmal meldete sich der VAR und überprüfte lange auf Abseits. Rani Khedira soll im Sichtfeld von Nübel gestanden haben.

Der Treffer zählte und Union blieb dran. Wieder war es ein Standard, wieder eine Hereingabe von Christopher Trimmel und wieder ein Tor. Diogo Leite erhöhte per Kopf auf 2:0.

Bitter für die Gäste: Nur acht Minuten zuvor vergab Demirovic die Riesen-Chance auf den Ausgleich, als er allein auf Frederik Rönnow zulief, dann aber die Kugel zu weit vorlegte. Besser machte es dann Deniz Undav. Endlich hatte der VfB mal etwas Platz, den er sofort nutze. Mit einem Flachschuss aus 20 Metern meldete sich Stuttgart zurück!

Querfeld mit Traumtor: Union und VfB Stuttgart zur Halbzeit 4:4

Fast jeder Schuss ein Treffer: Julian Chabot gleicht zum zwischenzeitlichen 3:3 aus.
Fast jeder Schuss ein Treffer: Julian Chabot gleicht zum zwischenzeitlichen 3:3 aus.  © Andreas Gora/dpa

Die Schwaben hatten den Ball, Union gewann die Zweikämpfe, den entscheidenden aber gewann Enzo Millot für sich. Er setzte sich gegen Leite durch und schlenzte das Ding in den Winkel. Was für eine irre Halbzeit, die noch lange nicht zu Ende war. Traumtore kann auch Union!

Aus 34 Metern fasste sich Leopold Querfeld ein Herz und überraschte nicht nur Alexander Nübel. Der Keeper streckte sich noch vergebens, konnte gegen den Distanz-Hammer aber nichts mehr ausrichten.

Der Schlusspunkt war das aber noch immer nicht. Nun war wieder der VfB an der Reihe. Erst glich Julian Chabot per Kopf aus, dann drehte Chris Führich die Partie.

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Das letzte Wort vor dem Pausenpfiff aber hatte Union. Wieder war Ilic nach einem Standard zur Stelle - 4:4. Der absolute Wahnsinn!

Keine Tore in der zweiten Halbzeit, aber Union feiert Klassenerhalt

Andrej Ilic (r.) sichert Union mit dem 4:4 den Klassenerhalt.
Andrej Ilic (r.) sichert Union mit dem 4:4 den Klassenerhalt.  © Andreas Gora/dpa

Erst nach dem Seitenwechsel gingen beide Mannschaften ein wenig vom Gaspedal. Die Schwaben waren um Kontrolle bemüht, während Union gewohnt auf Umschaltmomente lauerte.

Viele Chancen boten sich allerdings nicht mehr. Es schien als hätten beide ihr ganzes Pulver in den ersten 45 Minuten verschossen. Der VfB war zwar näher dran am neunten Treffer, ein weiteres Tor sollte aber nicht mehr fallen. Somit blieb es beim wilden 4:4.

Ein Unentschieden mit dem die Köpenicker sehr gut leben können. Der Klassenerhalt ist damit perfekt! Die Eisernen spielen auch nächstes Jahr wieder Bundesliga.

Erstmeldung um 19.40 Uhr, aktualisiert um 20.29 Uhr

Statistiken zum Spiel 1. FC Union Berlin gegen VfB Stuttgart

1. FC Union Berlin - VfB Stuttgart 4:4 (4:4)

1. FC Union Berlin: Rönnow - Doekhi, Querfeld, Leite - Trimmel, Khedira, Rothe - Haberer (72. Benes), Schäfer (90.+2 Tousart) - Ilic (83. Ljubicic), Hollerbach (83. Skarke)
VfB Stuttgart: A. Nübel - Stergiou (90. Stenzel), Jeltsch, Chabot (72. Hendriks), Mittelstädt - Karazor, Stiller - Millot, Undav, Führich (90.+1 Bruun Larsen) - Demirovic

Schiedsrichter: Tobias Stieler (Offenbach)

Zuschauer: 22012 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Ilic (5.), 2:0 Leite (19.), 2:1 Undav (23.), 2:2 Millot (29.), 3:2 Querfeld (38.), 3:3 Chabot (43.), 3:4 Führich (45.+1), 4:4 Ilic (45.+6)

Gelbe Karten: - / Chabot (8), Hendriks (3)

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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