Hurra-Fußball bei Union? Baumgart schafft Prunkstück ab!
Berlin - Ende November war für Steffen Baumgart (52) Schluss beim HSV. Kurz vorm Jahreswechsel heuert er bei seiner anderen großen Liebe, dem 1. FC Union Berlin, an. Es kommt zusammen, was zusammen gehört. Damit gerechnet hat der ehemalige Union-Kapitän und Fanliebling, der noch immer seinen Wohnsitz in Köpenick hat, aber nicht.
"Union stand nicht auf meiner Liste, sondern ich habe mit ein, zwei anderen Vereinen Gespräche geführt, die dann auch Anfang Januar losgegangen wären. Ich war überrascht, aber auch sehr glücklich über den Anruf", erklärte der Svensson-Nachfolger.
Sein Vorgänger musste nach nur einem halben Jahr seinen Hut nehmen. Nach anfänglichen guten Start hat Union unter Bo Svensson (45) das Siegen verlernt. Den Negativ-Trend soll nun Baumgart stoppen - mit Abteilung Attacke.
"Ich bin bekannt dafür, dass es bei mir um das Toreschießen geht. Leider hatte ich nicht immer die beste Defensive, aber in der Offensive immer gute Möglichkeiten. Es geht darum, die Defensive zu behalten, aber trotzdem den Weg nach vorn zu finden. Dafür stehe ich und das ist das klare Ziel."
Dafür schafft er wohl Unions Prunkstück ab: die Dreier- bzw. Fünferkette. "Ich habe hauptsächlich mit der Viererkette erfolgreich agiert. Der Kader gibt viel her. Es ist nichts festgelegt, aber: Gehen Sie mal davon aus, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Viererkette sein könnte."
Baumgart deutet bei Union Berlin Viererkette an
Das gab es schon Jahre nicht mehr. Die Dreierkette ist fast schon fest vereinbart mit der Vereins-DNA. Mit ihr stürmte Union bis in die Champions League. Auch in der vergangenen Chaos-Saison war die Fünferkette fester Bestandteil. Jetzt aber plant Baumgart die Taktik-Revolution.
Für die Profis dürfte es eine große Umstellung werden, ist der Kader doch für eine Fünferkette ausgelegt. Der Vorteil: Mit einem Innenverteidiger weniger bieten sich offensiv mehr Möglichkeiten.
Bislang sind die Eisernen nicht gerade für Feuerwerk-Fußball bekannt. Sie profitierten in der Vergangenheit vor allem von einer starken Defensive.
Baumgart feierte mit seiner Spielweise große Erfolge - vor allem in Paderborn und Köln. Folgt jetzt auf Hinten-Sicher-Stehen der Hurra-Fußball in Köpenick?
"Ich will so viele Spiele wie möglich gewinnen, guten Fußball sehen, und die Mannschaft soll sich Torchancen erarbeiten", sagte der Rückkehrer: "Wir wollen das Ding anzünden. Und ich weiß, wie man das Ding anzündet."
Titelfoto: Soeren Stache/dpa