Historische Klatsche für Union Berlin: Ein Weckruf zur rechten Zeit?

Berlin - Für Union Berlin gilt es, die historische 0:6-Packung bei Borussia Dortmund ganz schnell aus den Knochen zu schütteln und sich auf die altbewährten Tugenden zu fokussieren.

Der Gesichtsausdruck von Josip Juranovic (29, M.) sagt alles nach der herben 0:6-Pleite in Dortmund.
Der Gesichtsausdruck von Josip Juranovic (29, M.) sagt alles nach der herben 0:6-Pleite in Dortmund.  © Fabian Strauch/dpa

Selten oder vielleicht sogar noch nie hat man die Eisernen in der Bundesliga so zahn- und harmlos gesehen. Kaum ein Zweikampf wurde gewonnen, sodass der BVB wenig Mühe hatte, die Bälle oftmals schon im Mittelfeld zurückzuerobern.

Dazu kam eine eklatante Abwehrschwäche, die so auch noch nie von den Köpenickern zu sehen war. Besonders in den letzten 15 Minuten ist die (Hinter-)Mannschaft komplett auseinandergefallen.

Und so wurde der Hauptstadtklub tatsächlich zum perfekten Aufbaugegner für den angeschlagenen BVB, der zuvor auf den ersten Liga-Sieg unter Niko Kovač (53) wartete und fünfmal nicht im heimischen Signal Iduna Park gewinnen konnte. Am Ende stand für Union die bislang höchste Pleite im deutschen Fußballoberhaus zu Buche.

Union Berlin: Baumgart hofft auf ersten Bundesliga-Sieg beim kriselnden BVB
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Und die ging in der Höhe auch tatsächlich vollkommen in Ordnung, hätte sogar noch drastischer ausfallen können, da die Borussen noch zweimal am Alu scheiterten und die eine oder andere gute Chance ungenutzt ließen.

"Die letzte Viertelstunde kann ich jetzt auf Anhieb auch nicht erklären", ließ Steffen Baumgart (53) im Anschluss an die Partie wissen. Sollte er aber schleunigst, denn auch die Umstellung auf die altbewährte Dreier- bzw. Fünferkette brachte diesmal keinen Erfolg, im Gegenteil.

Union Berlin muss über Kampf zurück zu alter Form finden

Steffen Baumgart (53) ist nach der fiesen Klatsche beim BVB sichtlich angefressen gewesen.
Steffen Baumgart (53) ist nach der fiesen Klatsche beim BVB sichtlich angefressen gewesen.  © Fabian Strauch/dpa

Nach der Einwechslung des dritten Innenverteidigers Leopold Querfeld (21) fing sich der FCU noch zwei weitere Gegentore, aber da war das Kind natürlich längst in den Brunnen gefallen und nur noch Schadensbegrenzung möglich.

Auch im Angriff, der ja eigentlich als Baumgarts Spezialität gilt, lief am Samstagabend rein gar nichts zusammen. Borussen-Keeper Gregor Kobel (27) musste lediglich einmal nach einem Schuss von Benedict Hollerbach (23) zupacken ... und ein Eigentor von Emre Can (31) verhindern.

Da hat der stürmische Schein nach dem 4:0-Erfolg in Sinsheim wohl doch getrogen: Für die Berliner lief in der PreZero-Arena alles wie am Schnürchen, und die TSG Hoffenheim erlebte einen rabenschwarzen Nachmittag.

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Für Unions Hauptübungsleiter gilt es jetzt, schnell den Grund für diesen eklatanten Einbruch zu finden und den Schalter umzulegen. Im anstehenden Heimspiel am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) gegen Holstein Kiel müssen die Hausherren wesentlich aggressiver auftreten, denn die akut abstiegsbedrohte KSV wird ihnen mit Sicherheit einen harten Kampf liefern.

Titelfoto: Fabian Strauch/dpa (Bildmontage)

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