Heldt vermeidet Treuebekenntnis: Muss Union-Coach Svensson jetzt zittern?
Berlin - Der Wind dreht sich in Köpenick. Den Support stellten die Union-Ultras schon vor Abpfiff ein, danach herrschte Redebedarf. Minutenlang redeten die Anhänger auf die Mannschaft ein. Es gibt auch viel zu besprechen. Das 1:4 in Bremen ist schon das achte Spiel ohne Sieg.
Nach einem anfänglichen Höhenflug ist Union Berlin hart gelandet. Der Trend zeigt klar nach unten. Die Klatsche in Bremen ist ein neuer Tiefpunkt. Jetzt wackelt offenbar auch Bo Svensson (45).
Sportdirektor Horst Heldt (54) vermied nach Schlusspfiff ein Treuebekenntnis: "Wir müssen das erstmal sacken lassen. Ich kann Ihnen kurz nach dem Spiel dazu nichts sagen", sagte der 54-Jährige. "Er genießt insgesamt großes Vertrauen, aber ich glaube, dass wir die Spiele unterschiedlich bewerten müssen."
Standen die Eisernen nach dem 1:1 gegen Frankfurt noch auf einen Champions-League-Platz, herrscht nun wieder Alarm-Stimmung in der Hauptstadt. Lediglich der gute Saisonstart und die schwache Konkurrenz im Keller verschafft den Eisernen einen relativ komfortablen Vorsprung auf Platz 16.
Problematisch: Mit dem Toreschießen tut sich Union schon die ganze Saison über schwer, in Bremen aber präsentierte sich auch die Defensive löchrig. Das einstige Bollwerk hielt nicht Stand. "Es gibt absolut Möglichkeiten, die Situationen zu verteidigen. Und das haben wir nicht getan", bemängelte Svensson.
Union Berlin hält wohl an Bo Svensson fest
Erinnerungen an vergangene Saison werden wach. Auch da geriet Union gleich zweimal in einen Negativ-Lauf. Die Zeichen der Zeit hat man allerdings schon jetzt erkannt. "Wir müssen den Bock umstoßen, dazu sind wir auch in der Lage. Da ist jetzt jeder gefordert. Als allererstes Mal die Mannschaft", so Heldt.
Nach den Weihnachtsfeiertagen trifft sich die Mannschaft am 2. Januar wieder - mit Svensson? Union ist nicht gerade dafür bekannt, voreilige Schlüsse zu ziehen. Die Eisernen werden wohl weiterhin am Wunschtrainer festhalten.
Er muss sich zwar einige unangenehme Fragen gefallen lassen, ist aber auch für den guten Saisonstart von 14 Punkten aus sieben Spielen verantwortlich.
Dennoch steht der Däne nach der Mini-Pause unter Druck. Gegen Heidenheim und Augsburg müssen Ergebnisse her. Sonst wird es noch ungemütlicher.
Titelfoto: Carmen Jaspersen/dpa