Gosens zu Union? Was der geplante Transfer-Hammer für die Eisernen bedeutet
Berlin - Was viele als irres Gerücht abstempelten, scheint tatsächlich wahr zu werden: Robin Gosens (28) könnte tatsächlich zu Union Berlin wechseln.
Spätestens als auch Transfer-Guru Fabrizio Romano bestätigte, dass sich Spieler und Klub einig sind, wird die Hoffnung einen deutschen Nationalspieler und Champions League-Finalistin an der Alten Försterei begrüßen zu dürfen immer größer.
Das Wichtigste fehlt allerdings noch: die Einigung zwischen den Klubs. Ob Inter Mailand den 28-Jährigen tatsächlich abgibt, ist noch völlig unklar. Zudem ist die kolportierte Ablöse von 15 bis 20 Millionen Euro für Union trotz Champions-League-Millionen eine echte Hausnummer. Denkbar ist daher eher eine Leihe mit Kaufoption, wenn da die Italiener mitspielen.
Aus sportlicher Sicht wäre es für sowohl für Gosens, als auch für Union eine Win-win-Situation. Der Linksverteidiger passt mit seiner Spielweise perfekt nach Köpenick, kann sich endlich den Traum von der Bundesliga erfüllen und nebenbei noch Champions League spielen.
Die Eisernen hätten mit dem Königstransfer gleiche ihre größte Sorge gestrichen.Nach den Abgängen von Niko Gießelmann (31) und Tymoteusz Puchacz (24) haben die Berliner auf der linken Seite Handlungsbedarf.
Dass ein Spieler in so einer Kategorie in der Tat kein unrealistisches Szenario ist, zeigt aber auch: Union ist oben angekommen. Sie sind nicht zufällig das nun schon dritte Jahre nacheinander europäisch vertreten. Dahinter stecken ein klarer Plan, ein hervorragender Trainer, eine schwer zu bespielende Mannschaft und eine kluge Transferstrategie.
Union Berlin ist kein Kleiner mehr: Zeit des Understatements vorbei!
Mit Mikkel Kaufmann (22) aus der 2. Liga oder Ex-Schalker Axel Kral (25) sind Oliver Ruhnert (51) zwar typische Union-Transfers gelungen, doch inzwischen wird auch mal Geld in die Hand genommen.
Für Josip Juranovic (27) legten die Eisernen angeblich 8,5 Millionen Euro auf den Tisch und auch Diego Leite (24/7,5 Millionen Euro) ließ man sich einiges kosten. Da war WM-Fahrer Aissa Laidouni (26) mit circa vier Millionen Euro fast schon ein Schnäppchen.
In der Liga hat sich die Fischer-Truppe immer dann am wohlsten gefühlt, wenn sie in die Rolle des Underdogs schlüpfen konnten. Das dürfte in der neuen Spielzeit als Champions-League-Teilnehmer seltener werden. Der Kult-Klub landet in der Marktwert-Tabelle zwar im Mittelfeld (Platz neun), ist aber längst kein Kleiner mehr.
Auch, wenn die Verantwortlichen schon kurz nach Saisonende betonten, dass trotz Champions League die Bundesliga der Hauptfokus bleibt, sind die Ansprüche mit einem möglichen Gosens-Transfer gestiegen. Von "möglichst schnell die 40-Punkte-Marke erreichen" kann keine Rede mehr sein. Der deutsche Nationalspieler ließe sich wohl kaum davon überzeugen, sich mit Platz 15 zu begnügen. Die Zeiten des Understatements sind vorbei!
Zumindest aber in der Königsklasse kann Union die Rolle des Underdogs perfekt ausleben. Sie sind wenig überraschend im Lostopf vier.
Titelfoto: CHRISTOF STACHE / POOL / AFP