Geht jetzt auch Union den "Berliner Weg"?

Berlin - In naher Zukunft soll in Köpenick eine neue Kaderschmiede im deutschen Profi-Fußball entstehen. Das Vorbild für Union Berlin dürfte dabei direkt in der Nachbarschaft liegen, denn die Lokalrivalen von Hertha BSC mischen beim Nachwuchs regelmäßig im Meisterschaftskampf mit und gehen den "Berliner Weg".

Union-Präsident Dirk Zingler (59) blickt zuversichtlich in die Zukunft und will die Nachwuchsarbeit verstärkt fördern.
Union-Präsident Dirk Zingler (59) blickt zuversichtlich in die Zukunft und will die Nachwuchsarbeit verstärkt fördern.  © Matthias Koch/dpa

"Die nächsten Jahre werden Jahre sein, die neben dem Sport ganz, ganz viel mit Planung und Infrastruktur und Bau zu tun haben." Damit spricht Union-Präsident Dirk Zingler (59) in einem Interview auf der vereinseigenen Homepage natürlich in erster Linie den Umbau der Alten Försterei an.

Aber auch die Modernisierung der Geschäftsstelle, die bereits teilweise abgeschlossen ist, und das neu errichtete Nachwuchsleistungszentrum spielen eine wichtige Rolle in den Planungen der Köpenicker.

Das "Trainingszentrum Oberspree" wird am 12. Juli feierlich eröffnet. Hier sollen dann die künftigen Stars der Eisernen ausgebildet werden, denn die Nachwuchsarbeit wurde beim Hauptstadtklub bislang eher stiefmütterlich behandelt.

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Das soll sich jetzt aber ändern und auch Zingler setzt große Stücke auf die Förderung eigener Talente. "Meine Erwartung ist jetzt viel, viel höher, dass wir auch tatsächlich für unsere Profiteams dort junge Fußballerinnen und junge Fußballer ausbilden", zeigte sich der 59-Jährige zuversichtlich.

Dirk Zingler sieht in Aljoscha Kemlein "sehr gutes Beispiel" für Nachwuchsarbeit bei Union Berlin

Aljoscha Kemlein (19) hat es als eines von bislang wenigen Talenten aus der Nachwuchsmannschaft von Union Berlin zu den Profis geschafft.
Aljoscha Kemlein (19) hat es als eines von bislang wenigen Talenten aus der Nachwuchsmannschaft von Union Berlin zu den Profis geschafft.  © Matthias Koch/dpa

"Nur eine hohe Qualität in der Mannschaft bringt am Ende auch einzelne Spieler hervor und am Ende werden es ja immer nur einzelne sein, die tatsächlich den Weg in eine Profi-Männermannschaft oder Profi-Frauenmannschaft schaffen", stellte der Union-Chef fest.

Auch eine hohe Qualität im Trainerteam und im Umfeld müsse dafür natürlich gegeben sein und mit dem neuen Trainingszentrum habe man den Grundstein dafür gelegt. Der Anfang bei der Nachwuchsförderung sei bereits gemacht. Zingler nannte hierfür Aljoscha Kemlein (19) "als sehr, sehr gutes Beispiel".

Der Mittelfeldspieler wurde in der Rückrunde an Aufsteiger FC St. Pauli ausgeliehen und konnte wichtige Spielzeit in der 2. Bundesliga sammeln. Dem 19-Jährigen wurde im vergangenen September sogar die Ehre zuteil, sein Debüt in der Champions League gegen die "Königlichen" von Real Madrid zu feiern.

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"'Joschi' wird zurückkommen. Wir wollen ihn - und das ist auch ein ganz klarer Wunsch des Präsidiums - integrieren in die erste Männermannschaft", kündigte der Union-Boss an. "Diese Qualität ist in unserem Nachwuchsleistungszentrum entstanden, die ist nicht vom Himmel gefallen", freute sich der Präsident.

"Wir sind auf dem Weg, wir sind noch nicht da wo wir hin wollen, aber die Bedingungen sind jetzt da." Deshalb sei zwar auch der Druck ein bisschen höher, aber man müsse trotzdem Geduld haben, denn die Ausbildung des Nachwuchses "ist immer ein Marathon und kein Sprint".

Titelfoto: Matthias Koch/dpa (Bildmontage)

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