Für Union Berlin beginnen die Wochen der Wahrheit
Berlin - Am vergangenen Spieltag hat sich Union Berlin eine herbe 1:5-Heim-Schlappe gegen den Rekordmeister aus München eingehandelt, aber wie sagte einst der Bayern-Titan Oliver Kahn (54): "Mund abputzen und weitermachen", denn JETZT beginnen für die Eisernen die Wochen der Wahrheit.
"Wir sind dick im Abstiegskampf, wer das nicht versteht, hat nichts verloren bei Union", mahnte Trainer Nenad Bjelica (52) bereits nach dem 0:2 beim FC Augsburg. Er ging sogar noch weiter und postulierte, dass es um die Existenz gehe.
Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass der Kroate mit seinen Aussagen nicht übertrieben hat, denn nach einem Zwischenhoch im Februar und März, als der Abstand auf den Relegationsplatz zeitweise bereits neun Punkte Betrug, ging es im April wieder rapide bergab mit den Köpenickern.
Aktuell trennen den Hauptstadtklub lediglich zwei Pünktchen von einer stressigen Zusatzschicht, in der es gegen den Drittplatzierten der 2. Bundesliga um den Klassenerhalt gehen würde - zurzeit wäre das die formstarke Fortuna Düsseldorf.
Allerdings, und das ist die positive Nachricht bei der prekären Situation, haben die Berliner ihr Schicksal weiterhin in der eigenen Hand, denn in den kommenden drei Wochen stehen Duelle mit direkten Konkurrenten an. "Es liegt jetzt auch an uns Führungsspielern, in so einer schwierigen Phase Verantwortung zu übernehmen", betonte Kapitän Christopher Trimmel (37).
Den Anfang macht am kommenden Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) das Auswärts-Duell gegen Borussia Mönchengladbach, die selbst noch tief im Abstiegskampf stecken.
Union Berlin hat drei Abstiegs-Kracher in Folge und Klassenerhalt in eigener Hand
Mit einem Sieg könnte die Bjelica-Truppe sogar an den Fohlen in der Tabelle vorbeiziehen, die aktuell ihrerseits nur zwei Punkte Vorsprung auf die Unioner haben. Selbst ein Unentschieden wäre aber schon etwas wert.
Das eigentliche Sechs-Punkte-Spiel folgt dann am 32. Spieltag, wenn um 15.30 Uhr (DAZN) der absolute Abstiegsgipfel gegen den VfL Bochum in der Alten Försterei auf dem Programm steht. Vor ihren frenetischen Fans können die Eisernen dann einen extrem wichtigen Grundstein für den Verbleib in der Bundesliga legen.
Die Bochumer rangieren aktuell nämlich auf dem Relegationsrang und könnten den ungeliebten Tabellenplatz am kommenden Freitag mit einem Heimsieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim an die Hauptstädter abgeben und zusätzlichen Druck aufbauen.
Am vorletzten Spieltag der Saison kommt es dann zu einem weiteren Abstiegskracher beim 1. FC Köln. Die Geißböcke liegen aktuell fünf Zähler hinter dem FCU und könnten bis dahin schon als Absteiger feststehen. Auch in der Domstadt sollte Union einen Sieg einfahren und am besten vorzeitig den Klassenerhalt eintüten, um nicht bis zum letzten Spieltag zittern zu müssen.
Denn dann ist zum Abschluss der SC Freiburg in der Alten Försterei zu Gast, der die Partie im Kampf um Europa sicherlich nicht abschenken wird und zudem seinem scheidenden Coach Christian Streich (58) einen würdevollen Abschied bereiten will.
Titelfoto: Andreas Gora/dpa, Tom Weller/dpa (Bildmontage)