Frankfurt mit Interesse: Darum fehlte Union-Star Becker wirklich
Berlin - War das enttäuschende 0:3 in Bochum Sheraldo Beckers (28) letztes Spiel für die Eisernen? Der 28-Jährige fehlte beim versöhnlichen Jahresabschluss gegen Köln (2:0) komplett im Aufgebot, obwohl er in Bochum noch in der Startelf stand. Eine Verletzung lag nicht vor.
"Es ist eine taktische Entscheidung vom Trainer", begründete Nenad Bjelica (52) die Nicht-Berücksichtigung auf der Pressekonferenz. Viel entlocken ließ sich der Kroate nicht. Es blieb bei einem kurzen Statement. "Es war eine Entscheidung zwischen David und Sheraldo und wir haben uns für David entschieden."
Das Trainerteam hatte offenbar den richtigen Riecher. Die Chelsea-Leihgabe David Fofana (20) belebte nach seiner Einwechslung das Offensivspiel von Union Berlin, traf nach mehreren vergebenen Chancen zum 2:0-Endstand gegen Köln.
Leiser um Becker dürfte es trotz der Erklärung des Coaches aber nicht werden. Der pfeilschnelle Angreifer könnte die Eisernen im Winter verlassen. Schon im Sommer galt er als Verkaufskandidat.
Der 28-Jährige hat nie einen Hehl daraus gemacht, woanders mehr verdienen zu wollen. Wirklich konkret wurde es allerdings nie. Das aber könnte sich in den nächsten Wochen ändern. Eintracht Frankfurt soll angeblich erneut Interesse zeigen.
Zieht es Becker zu Eintracht Frankfurt? Marktwert bricht ein
An Geld mangelt es den Hessen aufgrund der Kolo-Muani-Millionen (95 Millionen Euro Ablöse) nicht. Ein Bewerbungsschreiben, um die Union-Kasse klingeln zu lassen, hat Becker allerdings nicht gerade abgegeben. Der surinamische Nationalspieler wartet in der Bundesliga noch immer auf sein erstes Saisontor.
Zum Vergleich: Zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Saison stand der 28-Jährige schon bei sieben Treffern.
Lag der Marktwert laut transfermarkt.de im Sommer noch bei 17 Millionen, ist er wenige Monate später auf zwölf Millionen gefallen. Hinzu kommt die kurze Vertragslaufzeit. Union macht zu der Vertragsdauer zwar keine Angaben, aber der Kontrakt läuft dem Vernehmen nach nächsten Sommer aus.
Das sieht schwer nach Abschied aus - womöglich schon im Winter.
Titelfoto: JOHN MACDOUGALL / AFP