ER ist der Mittelstürmer, der bei Union Berlin zuletzt zweistellig geknipst hat

Berlin - Bei Union Berlin dürften viele Fans noch Taiwo Awoniyi (27) kennen und ihm derzeit wohl auch mächtig nachtrauern.

Taiwo Awoniyi (27) hat in der Saison 2021/22 insgesamt 20 Mal für Union Berlin genetzt.
Taiwo Awoniyi (27) hat in der Saison 2021/22 insgesamt 20 Mal für Union Berlin genetzt.  © Andreas Gora/dpa

Denn der Nigerianer, der einst vom damaligen Klopp-Klub FC Liverpool An die Alte Försterei wechselte, ist tatsächlich der letzte gelernte Mittelstürmer, der bei den Eisernen so richtig gezündet hat.

In der Saison 2021/22 traf der Sturmtank allein in der Bundesliga 15 Mal das gegnerische Tor. Dazu kommen fünf weitere Buden in DFB-Pokal und Conference League. Das ist seitdem keiner anderen Sturmspitze mehr gelungen.

In der darauffolgenden Spielzeit konnte zwar Sheraldo Becker (29) noch elfmal im deutschen Fußballoberhaus netzen, der ist aber gelernter Flügelstürmer. Kevin Behrens (34) war mit acht Liga-Toren ebenfalls noch ein Lichtblick. Zu Beginn der Saison 23/24 sorgte der 34-Jährige auch noch einmal für Furore und durfte sogar sein Debüt in der Nationalmannschaft feiern.

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Seitdem haben sich die Verantwortlichen um Oliver Ruhnert (53) und dessen Nachfolger Horst Heldt (55) in der Spitze gehörig "verwechselt".

Jordan und Chris Bedia (beide 28) kamen mit viel Vorschusslorbeeren aus der Schweiz in die Hauptstadt, blieben aber hinter den (vielleicht zu hohen) Erwartungen zurück - die Schweizer Super League ist dann halt doch nicht mit der Bundesliga vergleichbar.

Union Berlin und die vergebliche Suche nach einem neuen Taiwo Awoniyi

Benedict Hollerbach (23) ist einer der wenigen Lichtblicke in Union Berlins Stürmer-Historie nach Taiwo Awoniyi.
Benedict Hollerbach (23) ist einer der wenigen Lichtblicke in Union Berlins Stürmer-Historie nach Taiwo Awoniyi.  © Andreas Gora/dpa

Jordan ist inzwischen zu seinem Jugendklub Stade Reims zurückgekehrt, während Bedia im Winter noch einmal in die Schweiz ausgeliehen wurde - ein Verbleib in Berlin über die Saison hinaus ist jedoch eher fraglich.

Mikkel Kaufmann (24) wurde als Versprechen für die Zukunft aus Dänemark geholt - konnte dieses aber nie einlösen und wechselte im vergangenen Sommer zum 1. FC Heidenheim. Auch Ex-Nationalspieler Kevin Volland (31), den man vor der Champions-League-Saison von AS Monaco loseiste, wusste bislang - auch verletzungsbedingt - nicht zu überzeugen.

Yorbe Vertessen (24) konnte sich ebenfalls nie richtig durchsetzen und hat am Deadline Day die Flucht zu RB Salzburg angetreten. Ivan Prtajin (28) und Anrej Ilic (24) waren seit ihrem Sommertransfer bislang vollkommen außen vor, konnten sich aber beide nicht gegen den glücklosen Jordan behaupten.

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Damit bleibt von acht verpflichteten Knipsern einzig Benedict Hollerbach (23) übrig, der immer wieder ansprechende Leistungen zeigt. Und jetzt soll ein 22-Jähriger aus der österreichischen Bundesliga das Langzeit-Sturmproblem beim FCU lösen - hohe Erwartungen, die da in Marin Ljubicic gesetzt werden - womöglich erneut zu hohe?

Taiwo Awoniyi wechselte im Sommer 2022 für die Rekordsumme von 20,5 Millionen Euro zu Nottingham Forest und kommt dort zurzeit nicht an Top-Knipser Chris Wood (33) vorbei. Einen Stürmer von seinem Format würden Fans und Verantwortliche wohl mit Kusshand (zurück)nehmen.

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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