Endspiel für Bjelica? Union zum Siegen verdammt!
Berlin - Jetzt zählt's. Das Kellerduell gegen den VfL Bochum (15.30 Uhr/DAZN) ist ein absolut richtungsweisendes Spiel. Gewinnt Union, ist ein großer Schritt in Richtung Klassenerhalt getan. Verlieren die Eisernen, wird die Luft noch dünner. Gerade für Trainer Nenad Bjelica (52).
Unter der Woche berichtete der Kicker vom bevorstehenden Aus des Übungsleiters. Selbst bei Klassenerhalt sollen sich die Wege trennen.
Offenbar soll gar nach dem 0:0 in Gladbach über eine vorzeitige Trennung diskutiert worden. So könnte der Abstiegskrimi bei einer Niederlage womöglich das letzte Spiel für Bjelica gewesen sein.
Dem 52-Jährige lässt die ganze Diskussion um seine Person kalt. "Diese Themen haben wir überhaupt nicht besprochen. Ich kann nicht beeinflussen, was berichtet wird. Ich kann nur beeinflussen, wie ich meine Mannschaft vorbereite", so Bjelica.
Und das heißt drei Punkte! Nur wie soll das mit der Harmlosigkeit vor dem Kasten gelingen? In den letzten fünf Spielen erzielte Union nur ein einziges Tor, den Ehrentreffer zum 1:5 gegen Bayern.
So komisch es angesichts der Torflaute auch klingt, wollen sie an die Leistung bei der Nullnummer in Gladbach anknüpfen. "Eigentlich müssen wir nur die Arbeit so machen wie in Gladbach und versuchen, das Glück vor dem Tor zu provozieren. Nur mit harter Arbeit auf dem Platz kannst du dieses Glück provozieren."
Union Berlin braucht endlich Tore
Dabei ist vor allem eine Tugend gefragt, die im Abstiegskampf oft schwer umzusetzen ist: "Wir benötigen sehr viel Geduld, besonders beim Toreschießen", sagte Bjelica. "Wir müssen akzeptieren, dass wir uns vor dem Tor schwertun. Das tun wir. Auch, dass wir hart arbeiten müssen, um Tore zu erzielen."
Immerhin ist ein direkter Abstieg durch das 0:0 von Köln - dem kommenden Gegner - schon bei einem Remis nicht mehr möglich. Andererseits droht wie schon vergangene Woche die Relegation.
Es geht aber nur gemeinsam! Das weiß auch der Verein und setzt auf die Kraft der Alten Försterei. Das ohnehin schon stimmungskräftige Stadion wird in ein Fahnenmeer verwandelt. Alle Unioner sind aufgerufen, ihre Fahnen (sofern nicht größer als 1,50 Meter) mit ins Stadion zu nehmen. Zudem gibt es vor dem Stadion die Möglichkeit, eine Fahne zu kaufen.
Personell gibt es gute Nachrichten für den Coach: Abwehrchef Kevin Vogt (32), der gegen Mönchengladbach wegen Adduktorenbeschwerden aus dem Spiel genommen worden war, ist wieder fit. Auch Abwehrkollege Jérôme Roussillon (31) kann spielen.
Titelfoto: Tom Weller/dpa