Elfer-Drama bei Streichs letztem Tanz: Haberer schießt Union zum Klassenerhalt
Berlin - Nerven-Krimi in der Alten Försterei! Union Berlin ist der Relegation auf dem letzten Meter noch entkommen. Die Eisernen siegten im letzten Spiel von Christian Streich mit 2:1 (0:0) gegen den SC Freiburg und schaffen damit noch den direkten Klassenerhalt - dank Benedict Hollerbach und Jannik Haberer.
Kurz zuvor eingewechselt brachte er die ohnehin schon lautstarke Alte Försterei zum Beben. Ritsu Doan glich zwar mit einem umstrittenen Tor aus, doch das letzte Wort hatte Haberer.
Kevin Volland scheiterte in der Nachspielzeit zunächst noch vom Elfmeterpunkt, dann aber war der Ex-Freiburger zur Stelle. Schon in der ersten Hälfte scheiterte Union durch Josip Juranovic vom Punkt. Was für ein Drama!
Da aber Bochum gegen Werder Bremen (1:4) patze, beendet Union die Saison nur aufgrund des besseren Torverhältnisses auf Platz 15. Sie bleiben ganz knapp über den Strich. Stattdessen muss nun der VfL gegen Düsseldorf in die Relegation.
"Heute war das wieder typisch Union-Like. Man hat in der Manschaft gesehen, dass wir nicht zerfallen, immer weitermachen und uns von nicht beinflussen lassen. Das haben wir uns speziell unter Marco Grote die letzten zwei Wochen erarbeitet", sagte der erleichterte Kapitän Christopher Trimmel. "Unsere Tugenden standen wieder im Vordergrund. Am Ende war das wahrscheinlich der Schlüssel zum Sieg."
Union Berlin siegt in der Nachspielzeit mit 2:1 gegen Freiburg
Drei Trainer (Urs Fischer, Nenad Bjelica, Marco Grote) haben die Eisernen für die Rettung gebraucht. Doch vergessen ist die Katastrophen-Saison.
Die Köpenicker machten es unnötig spannend - nicht nur in diesem Spiel. Mitte März betrug der Vorsprung auf den Releagtionsrang noch neun Punkten. Weil aber bis zum Saisonfinale nur noch zwei Zähler hinzukamen, verspielten die Eisernen den einst komfortablen Vorsprung komplett, dann aber kam der Wahnsinn gegen Freiburg.
Eins können die Eisernen aber besonders gut: das Saisonfinale! Vergangenes Jahr machten sie die Champions League klar, im Jahr davor die Europa League, 2021 die Conference League und nun den Klassenerhalt.
Gefeiert wurde auf der Gegenseite dennoch - zumindest ein wenig. Für Christian Streich war die Pleite sein 387. Bundesligaspiel und gleichzeitig sein letztes als Freiburger Trainer. Ein Happy End blieb ihm verwehrt. Freiburg verpasst durch die Niederlage Europa.
"Der letzte Tag als Trainer des SC Freiburg ist für mich persönlich ein sehr enttäuschender Tag. Ich bin über mich selbst sehr enttäuscht. Es tut mir leid für die Fans und die Mannschaft", so Streich auf der Pressekonferenz. "Ich bedanke mich herzlich für die Fairness in den vielen Jahre. Vielleicht hat es auch etwas Gutes, dass Julian Schuster jetzt übernimmt. Für mich endet der Tag mit der maximalen Enttäuschung."
Statistiken zum Spiel Union Berlin gegen den SC Freiburg
1. FC Union Berlin - SC Freiburg 2:1 (0:0)
1. FC Union Berlin: Rönnow - Doekhi, Knoche, Leite (62. Volland) - Trimmel, Schäfer (62. Haberer), Tousart, Juranovic (84. Jaeckel) - B. Aaronson (80. Laidouni), Gosens - Vertessen (62. Hollerbach)
SC Freiburg: Atubolu - Kübler, Keitel, Makengo, Günter (60. Weißhaupt) - M. Eggestein, Höfler (83. Muslija) - Doan, Sallai (77. M. Philipp), Grifo - Höler (59. Gregoritsch)
Schiedsrichter: Christian Dingert (Lebecksmühle)
Zuschauer: 22012 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Hollerbach (68.), 1:1 Doan (85.), 2:1 Haberer (90.+3)
Gelbe Karten: Knoche (1), Trimmel (2), Juranovic (4), Gosens (7), Haberer (7), Laidouni (3), Volland (1) / Makengo (1), Doan (2), Kübler (7), M. Eggestein (6)
Besondere Vorkommnisse: Atubolu (SC Freiburg) hält Handelfmeter von Juranovic (1. FC Union Berlin) (38.), Atubolu (SC Freiburg) hält Foulelfmeter von Volland (1. FC Union Berlin) (90.+2)
Titelfoto: Andreas Gora/dpa