Droht nach Fofana auch Becker Ärger? Union-Star schubst Balljungen um
Berlin - Die zehnte Pleite in Serie war fast sinnbildlich für die Krise von Union Berlin. Eigentor, Rote Karte, ein schwer verletzter Mitarbeiter beim Gang in die Kabine - es lief bei den Eisernen in Bremen nichts zusammen.
Für den Aufreger des Spiels sorgte dann Sheraldo Becker (28). Es lief die 47. Minute, Union lag zu diesem Zeitpunkt bereits mit 0:1 zurück und hatte sich für den zweiten Durchgang offenbar viel vorgenommen, als es dem Union-Sprinter nicht schnell genug ging.
Ein Balljunge reichte ihm hinter der Bande einen Ball, den der Angreifer erst aufnahm, dann aber den Jungen einfach umschubste. Verdutzt fiel der Balljunge schließlich nach hinten. Alles eingefangen von den TV-Bildern.
Auch Schiedsrichter Tobias Stieler bemerkte den Vorfall, verzichtete aber auf eine Karte. Er beließ es bei einem klärenden Gespräch. Dennoch könnte dem Flügelflitzer ein Nachspiel drohen, falls der DFB-Kontrollausschuss Ermittlungen einleitet.
Entscheidend ist dabei, ob die Schiedsrichter den Vorfall bemerkt und bewertet haben, was den TV-Bildern zufolge wohl der Fall war. "Falls ja, kann man nachträgliche Ermittlungen nahezu ausschließen. Falls nein, müsste zunächst der Kontrollausschuss überlegen, ob er Anklage erheben will", erklärte DFB-Schiedsrichtersprecher Alex Feuerherdt gegenüber ntv.de.
David Fofana fehlt nach verweigerten Handschlag auch im Pokal
Nur wenige Tage zuvor hatte Sturmpartner David Fofana (20) mit seinem verweigerten Handschlag in der Champions League für einen Eklat gesorgt. Die Chelsea-Leihgabe wurde daraufhin für eine Woche suspendiert, fehlt damit auch im Pokal. Becker hingegen kommt wohl mit einem blauen Auge davon.
Und auch der Balljunge dürfte es verschmerzen. Werder entschied das Kellerduell mit 2:0 für sich.
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