Diese Vereinslegende ist bei Union Berlin aufs Abstellgleis geraten
Berlin - Er steht bereits seit 2014 bei Union Berlin unter Vertrag, ist seit Sommer 2018 der Kapitän der Eisernen und einer der Aufstiegshelden, dennoch ist Christopher Trimmel (36) im Moment nicht erste Wahl für seinen Trainer Urs Fischer (57).
Der 36-Jährige musste jetzt schon zweimal in Folge über 90 Minuten auf der Bank schmoren, denn er hat auf der rechten Außenbahn mittlerweile extrem starke Konkurrenz bekommen.
Im Winter verpflichtete der Hauptstadtklub nämlich Josip Juranovic (27) für die rechte Abwehrseite, und der hat dem Österreicher mittlerweile den Rang abgelaufen.
Der kroatische Nationalspieler wechselte für rund 8,5 Millionen Euro vom schottischen Traditionsverein Celtic Glasgow an die Spree. Laut transfermarkt.de könnten zu der Ablösesumme noch weitere Bonuszahlungen von bis zu 2,85 Millionen Euro hinzukommen.
Klar, dass man sein teuerstes Pferd im Stall auch auf die Rennbahn lassen will und Juranovic zahlt dieses Vertrauen mit sehr starker Leistung zurück. In wettbewerbsübergreifend 13 Partien für die Köpenicker hat er bereits sieben Scorer-Punkte gesammelt (vier Tore und drei Vorlagen).
Unter seinen Treffern befinden sich auch zwei Traumtore nach direkt verwandelten Freistößen. Auf diese Weise traf der Kroate auch jüngst beim 1:1 gegen den VfL Bochum.
Josip Juranovic sorgt nicht nur mit seinen Traumtoren für Furore bei Union Berlin
Christopher Trimmel steht kurz vor 300. Spiel für Union Berlin - Vereinsrekord in greifbarer Nähe
Allgemein ist der 27-Jährige ein Standardspezialist und auch seine Flanken aus dem Spiel heraus sorgen immer wieder für Gefahr im gegnerischen Sechszehner.
Diese Eigenschaft hat er mit Trimmel gemeinsam, das zuvor als Flanken- und Standardgott der Unioner galt. Man kann Juranovic also mit Fug und Recht als seinen direkten und würdigen Nachfolger bezeichnen.
Leidtragender ist dabei der Union-Captain, denn Fischer baut im Saisonendspurt anscheinend eher auf den neun Jahre jüngeren Neuzugang. Und durch das Aus in Europa League und DFB-Pokal muss der Schweizer Coach auch nicht mehr so häufig rotieren, sodass Trimmels Einsatzzeit in den noch ausstehenden sechs Bundesliga-Spielen begrenzt sein dürfte, eine Verletzung seines Konkurrenten mal ausgeschlossen.
Dabei steht der österreichische Nationalspieler gerade vor einem Meilenstein in seiner Karriere, denn ihm fehlen nur noch drei Einsätze, um die 300 Spiele für Union vollzumachen.
Ob ihm das noch in der laufenden Spielzeit gelingt, wird sich zeigen. Allerdings hat Christopher Trimmel seinen Vertrag an der Alten Försterei erst Anfang Januar um ein weiteres Jahr bis Juni 2024 verlängert, sodass er die 300 also spätestens in der kommenden Saison knacken könnte, wenn wieder mehr Rotation bei den Eisernen gefragt ist. Und dann wäre der Weg bis zum absoluten Union-Rekordspieler auch nicht mehr weit - diese Marke hält noch immer Lutz Hendel (64) mit 312 Partien.
Titelfoto: Arne Dedert/dpa