Berlin - Zu spät aufgewacht: Union Berlin hat bei der 1:2 (0:2)-Pleite gegen Borussia Mönchengladbach die erste Halbzeit komplett verpennt und ist nach dem überragenden 4:0-Sieg in Hoffenheim zurück auf dem Boden der Tatsachen.

Die Hausherren fanden erst in der zweiten Halbzeit so richtig ins Spiel und starteten mit viel Schwung eine Aufholjagd. Allein in den ersten fünf Minuten der zweiten Hälfte strahlte der FCU mehr Gefahr aus, als in der gesamten ersten.

Die Köpenicker schnürten die Seoane-Truppe am und im eigenen Sechszehner förmlich ein und wurden für den Dauerdruck belohnt. Tim Kleindienst schubste Tom Rothe im Strafraum und Schiedsrichter Sven Jablonski zeigte nach Ansicht der Videobilder auf den Punkt.

Den fälligen Elfmeter verwandelte Andrej Ilic sicher zum Anschlusstreffer in der 63. Minute. Der Serbe feierte sein Startelfdebüt in der ausverkauften Alten Försterei.

1. FC Union Berlin Union Berlin zurück auf dem Boden der Tatsachen, aber es gibt Grund zur Hoffnung

Zu mehr reichte es am Ende aber nicht, denn die Köpenicker mussten einem Zwei-Tore-Rückstand aus Durchgang eins hinterherlaufen. Besonders auf den Flügeln zeigte sich die Baumgart-Truppe sehr anfällig.

Robin Hack setzte sich auf links durch und bediente Lukas Ullrich in der Strafraummitte. Der gebürtige Berliner fackelte nicht lange und donnerte die Pille nach zehn Minuten humorlos in die Maschen - dieser Treffer dürfte dem Ex-Herthaner besonders gut geschmeckt zu haben.

Und die Gäste legten schnell nach - wieder über außen, diesmal über rechts. Nathan Ngoumou dribbelte bis zur Grundlinie und suchte und fand in der Mitte Kleindienst, der nach 26 Zeigerumdrehungen aus kürzester Distanz nur noch den Fuß hinhalten musste. Es war bereits der 14 Treffer des Mittelstürmers, der im Sommer auch von den Eisernen umworben war.

Bis zur Pause kam so gut wie nichts von den Hausherren. Einzig Benedict Hollerbach versuchte Akzente zu setzen. In der Nachspielzeit konnten die Hausherren von Glück reden, dass Hack nur die Latte traf und Frederik Rönnow sein Team kurz darauf gegen Ngoumou vor einem noch größeren Rückstand bewahrte.

In der Halbzeit stellte Baumgart die äußerst wackelige Viererkette auf die altbewährte Dreiereihe um - mit Erfolg. Union machte ordentlich Druck und erzwang den Strafstoß.

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Im Anschluss blieb der Hauptstadtklub die bestimmende Mannschaft, kam aber nicht mehr entscheidend vors Tor und musste auf die Konter der Gladbacher aufpassen. Kleindienst hätte in der 79. Minute seinen Doppelpack schnüren können, scheiterte aber am glänzend reagierenden Rönnow.

Auch die Einwechslung von Hoffnungsträger Marin Ljubicic konnte die Heim-Schlappe am Ende nicht mehr verhindern. In der Nachspielzeit ließ der aufgerückte Danilho Doekhi die letzte Ausgleichschance liegen.

Bundesliga, 22. Spieltag

1. FC Union Berlin - Bor. Mönchengladbach 1:2 (0:2)

Aufstellung 1. FC Union Berlin: Rönnow - Juranovic, Doekhi, Leite, Skov (30. Rothe) - Haberer (63. Benes), Khedira - Skarke (46. Querfeld), Jeong (85. Ljubicic), Hollerbach - Ilic (63. Prtajin)

Aufstellung Bor. Mönchengladbach: Nicolas (20. Omlin) - Scally (74. Lainer), Itakura, N. Elvedi, Ullrich - Sander, Weigl - Ngoumou (74. M. Friedrich), Stöger (82. Cvancara), Hack (82. Neuhaus) - Kleindienst

Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)

Zuschauer: 20.000

Tore: 0:1 Ullrich (10.), 0:2 Kleindienst (26.), 1:2 Ilic (63./Foulelfmeter)

Gelbe Karten: - / Sander (2)