Bonucci-Treffer, VAR-Chaos, Traumtor-Schock: BVB verschlimmert Unions Krise
Dortmund - Der Negativ-Lauf hält an! Union Berlin hat auch das siebte Spiel in Folge verloren. Die Eisernen mussten sich bei Borussia Dortmund in einem wilden Spiel mit 2:4 (2:1) geschlagen geben.
Eine wieder einmal vermeidbare Niederlage für die Köpenicker. Erneut reichte eine Führung nicht. Der BVB wiederum bleibt ungeschlagen - dank einer Leistungssteigerung in der 2. Halbzeit.
Union war der jüngste Last-Minute-Nackenschlag aus der Champions League nicht anzumerken, aber machte sich mal wieder selbst das Leben schwer. Ein vermeintlicher Eckball flog den Gästen um die Ohren. Frederik Rönnow konnte gegen den sträflich allein gelassenen Niclas Füllkrug zunächst noch parieren, war dann beim Abstauber aber machtlos - 0:1 (7. Minute).
Die Antwort dauerte aber gerade mal zwei Minuten. Wieder ging ein Eckball voraus. Wieder sollte Füllkrug eine entscheidende Rolle spielen. Diesmal aber zugunsten von Union. Der Nationalspieler fälschte Gosens Kopfball entscheidend per Kopf ab, sodass die Kugel länger und länger wurde - 1:1 (9.).
Die Eisernen legten einen starken Auftritt hin. Gerade die Standards waren auf beiden Seiten stets gefährlich, dann aber rückte mal wieder der Videobeweis in den Fokus.
Alex Kral nickte zur vermeintlichen Führung ein, der Kölner Keller wollte es aber ganz genau nehmen. Erst nach einer minutenlangen Überprüfung stand die Entscheidung fest - Abseits! Der Treffer zählte nicht.
Union Berlin verliert siebtes Spiel in Serie, Dortmund dreht Rückstand
Knapp zehn Minuten später dauerte es mit der Überprüfung dann zwar nicht so lange, die Entscheidung war aber die gleiche: Füllkrugs Treffer zählte wegen Abseits nicht.
Eine Szene vor der Pause hatte der VAR aber doch noch: Mats Hummels hielt im Strafraum gegen Sprinter Sheraldo Becker den Fuß hin, Schiedsrichter Patrick Ittrich schaute sich die Szene noch einmal an und zeigte auf den Punkt. Etwas überraschend nahm sich Leonardo Bonucci der Sache an. Der Italiener verwandelte sicher zur Halbzeitführung (31.). Sein erstes Bundesligator!
Endlich mal Durchpusten, denn auch die zweite Hälfte gönnte den Zuschauern keine Verschnaufpause. Der BVB kam mit richtig Dampf aus der Kabine. Erst jagte Nico Schlotterbeck die Kugel mit einem Traumtor genau in den Knick (50.), dann klingelte es nach einem eigenen Eckball. Julian Brandt vollendete einen Konter mustergültig - 2:3 (54.). Innerhalb von vier Minuten hatten die Gastgeber das Spiel gedreht.
Der BVB hatte jetzt Oberwasser, ließ Ball und Gegner besser laufen. Union wiederum musste sich fragen, wieso sie nun einem Rückstand hinterherrennen mussten. Und es sollte noch schlimmer kommen.
Nach einem abgewehrten Ball von Rönnow, zog Julian Ryerson einfach mal aus 20 Metern ab. Ein Versuch, der für den Keeper kein Problem wäre, aber noch von Gosens abgefälscht zum 2:4 (71.) wurde. Zwei Ex-Unioner verschärfen die eiserne Krise!
Nach dem September mit nur einem Tor und keinem einzigen Zähler scheint es auch im Oktober nicht besser zu laufen. Es ist nun schon die siebte Niederlage in Folge. Und auch Dortmund ist weiterhin keine Reise wert. Siebenmal war der Kult-Klub im Signal-Iduna-Park zu Gast, siebenmal verließen sie als Verlierer den Platz.
Statistiken zum Spiel Borussia Dortmund gegen Union Berlin
Borussia Dortmund - 1. FC Union Berlin 4:2 (1:2)
Borussia Dortmund: Kobel - Marius Wolf, Hummels (73. Süle), N. Schlotterbeck, Ryerson - F. Nmecha, Can - Malen (64. Reyna), Reus (83. Özcan), Bynoe-Gittens (46. Brandt) - Füllkrug (83. Haller)
1. FC Union Berlin: Rönnow - Trimmel (68. Roussillon), Doekhi, Bonucci, Leite, Gosens - Laidouni (54. B. Aaronson), Kral (20. Tousart), Haberer - K. Behrens (68. Volland), S. Becker (68. Fofana)
Schiedsrichter: Patrick Ittrich (Hamburg)
Zuschauer: 81365 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Füllkrug (7.), 1:1 Gosens (9.), 1:2 Bonucci (31./Foulelfmeter), 2:2 N. Schlotterbeck (49.), 3:2 Brandt (54.), 4:2 Ryerson (71.)
Gelbe Karten: Hummels (2) / Gosens (2)
Beste Spieler: Ryerson, Reus / Gosens, S. Becker
Titelfoto: Bernd Thissen/dpa