Bis zu 10.000 Euro wegen eines Graffitis: Pechstein-Lebensgefährte macht Jagd auf Union-Ultras
Berlin - Wer sich in Berlin mal genauer umsieht, erkennt vor allem an den Stromkästen, welcher Verein in der Hauptstadt das Sagen hat. Je nach Stadtteil dominiert entweder Hertha BSC oder der 1. FC Union Berlin. In Köpenick haben die Blau-Weißen entsprechend nichts zu melden, dafür aber die Eisernen. Überall erblickt man die FCU-Schriftzüge.
Eines dieser Schriftzüge sorgt nun aber für Ärger - zumindest bei Matthias Große (54), dem Lebensgefährten von Olympiasiegerin Claudia Pechstein (50). Denn das in der Nacht zu Donnerstag entstandene FCU-Graffiti an der Firmenzentrale ist nur schwer zu übersehen.
Offenbar haben sich die Sprayer das denkmalgeschützte Gebäude nicht zum ersten ausgesucht, um sich zu verewigen. Doch dem Pechstein-Freund reicht es jetzt. Auf Facebook lässt er Dampf ab.
"Seit Jahren darf sich jeder dieser angeblichen Künstler als Schmierfinken in Szene setzen. So kann und wird es nicht weitergehen", erklärt der 54-Jährige in seinem Statement. "Was heute Nacht an eine Hauswand meiner Firmenzentrale (denkmalgeschütztes Pumpwerk) gesprayt wurde, ist in Größe und Form nicht mehr hinnehmbar!"
Der Präsident der Deutschen Eisschnelllauf- und Shorttrack-Gemeinschaft (DESG) will sich das nicht länger bieten lassen und macht auf die Gesetzesgrundlage aufmerksam. Demnach könnte es für die oder den Täter richtig teuer werden.
"Wer mit 16 Jahren beim illegalen Sprayen erwischt wird, läuft Gefahr, bis zu seinem 46. Lebensjahr für den von ihm verursachten Schaden zur Kasse gebeten zu werden. Denn so lange gelten die zivilrechtlichen Ansprüche des Geschädigten gegenüber dem Täter."
Matthias Große setzt 10.000 Euro auf Union-Ultras aus
Der Unternehmer geht sogar noch einen Schritt weiter und macht Jagd auf die Sprayer. Für entsprechende Hinweise klingelt die Kasse. Er setzt eine Belohnung von 10.000 Euro aus.
Das heißt: Große macht Jagd auf Union-Ultras. Denn wie so üblich haben die Sprayer ihr Markenzeichen hinterlassen. Bei genauer Betrachtung sind die Kürzel WS’02 (Wuhlesyndikat) und TSK’06 (Teen Spirit Köpenick) gut zu erkennen. Beides sind wichtige Ultragruppierungen, die in der Kurve den Ton angeben.
Titelfoto: Andreas Gora/dpa, Nico Tapia/dpa