Bei Pokal-Krimi: Fußballfan fliegt aus RB-Stadion, weil er für Union jubelte!

Berlin - Bei den meisten Bundesliga-Fans hat RB Leipzig ohnehin schon einen schweren Stand, mit diesem Vorfall dürften die Bullen außerhalb von Leipzig nicht gerade Sympathie-Punkte gesammelt haben. Ein Fan ist während des Pokal-Krimis am Mittwochabend aus dem Stadion geflogen. Der Grund: Er hatte für Union gejubelt.

Weil er im falschen Block (neben dem Gästebereich) gejubelt hat, ist ein Fußballfan beim Pokalspiel zwischen RB Leipzig und Union Berlin aus dem Stadion geflogen.
Weil er im falschen Block (neben dem Gästebereich) gejubelt hat, ist ein Fußballfan beim Pokalspiel zwischen RB Leipzig und Union Berlin aus dem Stadion geflogen.  © Christian Modla/dpa

Doch der Reihe nach: Über 7000 Union-Anhänger hatten sich auf den Weg in die Messestadt gemacht. Der 1. FC Union Berlin lieferte dem Favoriten einen klasse Kampf ab, ließen gerade in der ersten Hälfte so gut wie nichts zu und gingen in der 25. Minute nicht unverdient durch Sheraldo Becker (27) in Führung.

Ein Fan hält in einem Instagram-Video den Torjubel fest. Auch er fiebert mit den Eisernen mit, bejubelt ebenfalls den Treffer. Allerdings nicht im Gästeblock, sondern daneben, im Sektor D.

In der Halbzeit werden er und seine Begleiter daraufhin von Ordnern angesprochen und des Stadions verwiesen - obwohl sie offenbar weder Trikot, noch Schal oder sonstige Fanutensilien tragen. Das Argument, sie seien neutrale Fans, zieht bei den Ordnungshütern nicht.

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"Ihr habt gejubelt für Union. Hier darf man nur für RB Leipzig jubeln, nicht für andere Mannschaften. Ist einfach so", erklärt ihnen einer der Ordner die Sachlage.

"Sind sie gekränkt, weil sie 1:0 hinten liegen?", will der Verwiesene daraufhin wissen. Er kann und will einfach nicht verstehen, wieso man als neutraler Fußballfan nicht auch für die Auswärtsmannschaft im Block neben den Gästefans jubeln darf. Die Ordner wollen in dem Reel aber nicht mehr mit sich reden lassen. Die simple Erklärung: "Hier geht das nicht. Weil hier ist Leipzig."

Fan jubelte im falschen Block, Empörung auf Twitter groß

Sheraldo Beckers (27, l.) Treffer reichte nicht. Union flog durch einen Last-Minute-K.o. noch aus dem Pokal.
Sheraldo Beckers (27, l.) Treffer reichte nicht. Union flog durch einen Last-Minute-K.o. noch aus dem Pokal.  © Christian Modla/dpa

Nicht nur bei Instagram, sondern auch auf Twitter ist die Empörung riesengroß, schließlich ist es als Auswärtsfahrer ein gängiger Vorgang, sich neben dem Gästebereich zu platzieren. Im Netz berichten User von ähnlichen Vorfällen. Offenbar waren der Fußballfan und seine Begleiter kein Einzelfall. Demnach wurden auch andere Union-Fans aus dem Stadion geschmissen, weil ein Union-Schal aus der Tasche gehangen haben soll.

Die Leipzig-Anhänger können die Aufregung wiederum überhaupt nicht verstehen. Sein Fehler: Er hat im falschen Block gejubelt. Sektor D gilt nämlich als Heimbereich.

Auf der Haupt- und Nebentribüne (Sektor A und C) hätte er keine Probleme bekommen. Fun Fact: Direkt neben der Fankurve ist jubeln für den Gegner also erlaubt, direkt neben dem Gästeblock aber nicht (zumindest auf einer Seite).

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So steht es auch in der Stadionverordnung. "Die Tribünenbereiche der Sektoren B und D sind bei den Fußballspielen der RasenBallsport Leipzig GmbH ein ausschließlicher Heimfanbereich. Es ist verboten, sich als Fan der Gastmannschaft in diesem Bereich aufzuhalten bzw. zu verweilen." Und weiter: "Der Kontroll- und Sicherheitsdienst ist angewiesen und berechtigt, Zuschauer, die als Fan der Gastmannschaft zu erkennen sind oder durch ihr Verhalten auffallen, auch wenn sie ein gültiges Ticket für diesen Bereich besitzen, aus diesem zu entfernen."

Kurios: Nur drei Tage nach der bitteren Niederlage bietet sich für Union die Chance sich zu revanchieren. Mit etwa 3500 Reisefreudigen ist den Köpenickern die lautstarke Unterstützung erneut sicher. Sie sollten nur aufpassen, wo genau sie jubeln.

Titelfoto: Christian Modla/dpa

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