Als Union Berlin die Stadtmeisterschaft mit einem "Kasten Bier nach dem anderen" feierte

Berlin - Torsten Mattuschka (44) ist zweifelsohne eine Legende bei Union Berlin, dazu hat auch ein ganz besonderer Treffer beigetragen, an den sich der Ex-Profi in der kicker-Rubrik "Das Spiel meines Lebens" erinnert hat.

Nach Spielschluss war die Freude der Union-Kicker über den Sieg beim Lokalrivalen Hertha BSC riesengroß. (Archivfoto)  © Herbert Knosowski dpa/lbn

Wir schreiben das Jahr 2011: Am 5. Februar trafen die Eisernen auf den Lokalrivalen Hertha BSC. Für Mattuschka und Co. war es ein ganz besonderes Derby.

Denn es war "das erste Aufeinandertreffen im Olympiastadion" und die Köpenicker konnten sich "nach dem Unentschieden im Hinspiel die Stadtmeisterschaft sichern", erklärte der heutige Sky-Experte die Voraussetzungen für das brisante Duell in der 2. Bundesliga.

Und das sollte den rebellischen Köpenickern schließlich auch gelingen, was nach Abpfiff natürlich ausschweifend in der Kabine gefeiert wurde. "Wir haben uns alle in das warme Entspannungsbecken geworfen und uns einen Kasten Bier nach dem anderen bringen lassen", rekapitulierte der 44-Jährige das rauschende Ereignis.

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Und die Feier sollte noch bis tief in die Nacht hinein andauern: "Das nahm gar kein Ende mehr. Dementsprechend ging es mit guter Stimmung und prächtiger Laune gleich über in den spontanen Mannschaftsabend."

An diesem damals unerwarteten Erfolg hatte "Tusche" entscheidenden Anteil, denn er erzielte in der 71. Minute den Siegtreffer für seine Farben. "Wahrlich kein schönes Tor, aber das war uns natürlich völlig egal", stellte er fest.

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Torsten Mattuschka nutzt löchrige Berliner Mauer für Unions Siegtreffer gegen Hertha BSC

Torsten Mattuschka (44, r.) jubelt gemeinsam mit Teamkollege Patrick Kohlmann (41) über den Siegtreffer gegen Hertha BSC. (Archivfoto)  © Herbert Knosowski dpa/lbn

Sein Freistoß aus 25 Metern fand den Weg mitten durch die löchrige Berliner Mauer und auch der damalige Hertha-Keeper Maikel Aerts (48) machte nicht die glücklichste Figur bei seinem Abwehrversuch, sodass die Kugel schließlich im Netz zappelte.

Die eigentlich überlegenen Herthaner, die zu dieser Zeit mit Top-Spielern wie Lewan Kobiaschwili (47), Raffael (39) oder Adrian Ramos (38) aufliefen, gingen bereits nach 13 Minuten standesgemäß durch ein Kopfballtor von Roman Hubnik (40) in Führung.

Alles sah nach einer klaren Niederlage für die Ost-Berliner aus, aber die Alte Dame ließ ihre Chancen ungenutzt und so konnte John Jairo Mosquera (36) nach 37 Zeigerumdrehungen für den Ausgleich sorgen, wenngleich sein Tor heutzutage wahrscheinlich durch den VAR aberkannt worden wäre, weil bei der Annahme des Spielgeräts wohl der Oberarm im Spiel war.

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Und dann schlug die große Stunde von Torsten Mattuschka, der eine Sache trotz allem aber bereut: "Ich habe mal wieder einen beschissenen Jubel gemacht."

Er sei mit seinen Teamkollegen in die Kurve gerannt, wo mehr als 20.000 Union-Fans warteten und habe sich dann "wie ein Affe mehrmals auf die Brust geklopft". So war das also am 5. Februar 2011.

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