Hat Union Berlin den Uwe-Seeler-Enkel und einen deutschen Ex-Nationalspieler auf dem Zettel?
Berlin - Der 1. FC Union Berlin treibt frühzeitig seine Kaderplanung für die kommende Spielzeit voran. Mit den Verpflichtungen von Bundesliga-Routinier Rani Khedira (27) und Abwehr-Youngster Paul Jaeckel (22) wurden die ersten Neuzugänge bereits eingetütet.
Obendrein haben die Eisernen jüngst die Kaufoption bei dem Japaner Keita Endo (23) gezogen, der bisher von den Yokohama F. Marinos ausgeliehenen war.
Der Transfermarkt-Experte Philipp Marquardt brachte bei rbb24.de nun weitere Namen ins Spiel, die für die Köpenicker interessant sein könnten.
Da wäre beispielsweise das 20-jährige Torwart-Talent Luca Unbehaun von Borussia Dortmund zu nennen, der als Ersatz für Liverpool-Leihgabe Loris Karius (27) dienen könnte.
Oder auch der 22-jährige Pole Tymoteusz Puchacz von Lech Posen, der Christopher Lenz (26) nach seinem feststehenden Abgang zu Eintracht Frankfurt auf der linken Abwehrseite beerben könnte.
Insbesondere zwei Namen stechen jedoch hervor: Max Meyer und Levin Öztunali (beide 25), verfügen bereits über reichlich Bundesliga-Erfahrung und könnten den Kader von Trainer Urs Fischer (55) im Sommer verstärken.
Max Meyer und Levin Öztunali könnten im Sommer ablösefrei zum 1. FC Union Berlin wechseln
Doch sind die beiden Spieler für die Berliner überhaupt interessant und erschwinglich?
Letztere Frage kann man eindeutig mit "Ja" beantworten, jedenfalls würde für beide Kicker keine Ablösesumme anfallen, da ihre aktuellen Verträge im Sommer auslaufen. Sollten sich ihre Gehaltsvorstellungen in einem erschwinglichen Rahmen bewegen, könnte Union also durchaus zuschlagen.
Doch wie sieht es mit der Leistung aus?
Der Uwe-Seeler-Enkel Öztunali spielte beim 1. FSV Mainz 05 zuletzt kaum noch eine Rolle und kam in den vergangenen elf Saisonspielen lediglich zweimal als Joker zum Einsatz. Dennoch würde er allein von seiner Physis gut in den Kader der Eisernen passen, die bekanntlich großen Wert auf eine körperliche Spielweise legen. Obendrein kann der Flügelspieler mit seiner Geschwindigkeit punkten.
Meyer ist seit seinem Wechsel vom FC Schalke 04 in die englische Premier League ziemlich in der Versenkung verschwunden. Der ehemalige Nationalspieler kam bei Crystal Palace kaum zum Zug und hatte zuletzt auch beim 1. FC Köln Anlaufschwierigkeiten.
Der Edeltechniker hätte es wohl auch in Berlin schwer, sich gegen Platzhirsch Max Kruse (33) durchzusetzen. Dennoch könnte eine Verpflichtung zu günstigen Konditionen sich bezahlt machen, immerhin ist er noch bedeutend jünger als Kruse, dessen Vertrag bis 2022 gültig sein soll.
Kein Spieler des 1. FC Union Berlin ist unverkäuflich
Und wer weiß, ob es den Star-Stürmer nicht doch noch einmal juckt und er den Verein vorzeitig verlässt, obwohl davon im Moment allerdings nicht auszugehen ist, da sich der Routinier in der Hauptstadt auch privat sehr wohlzufühlen scheint.
Allerdings macht der Hauptstadtklub auch kein Geheimnis daraus, dass kein Spieler unverkäuflich ist. "Wir müssen in jedem Jahr Transfererlöse generieren und Spieler entwickeln. Nur so funktioniert es", stellte Union-Präsident Dirk Zingler (56) kürzlich in einem Bild-Interview klar.
Innenverteidiger Marvin Friedrich (25) wird schon seit geraumer Zeit mit einem Wechsel zu Borussia Mönchengladbach oder Bayer 04 Leverkusen in Verbindung gebracht und jüngst verdichteten sich auch die Gerüchte über ein Interesse an Mittelfeldmotor Robert Andrich (26) aus der Premier League.
Ein weiteres Problem in Sachen Kaderplanung sind die vielen Leihspieler beim FCU. Für Stürmer Taiwo Awoniyi (23), der vor seiner Verletzung einer der Leistungsträger in der Fischer-Truppe gewesen ist, hat der Klub zwar auch eine Kaufoption, allerdings dürfte der Liverpool FC wohl keine kleine Summe für den Nigerianer aufrufen.
Weitere Leih-Abgänge stehen bei Nico Schlotterbeck (21), Joel Pohjanpalo (26) und Petar Musa (23) bevor. Es wird also weiterhin Handlungsbedarf beim 1. FC Union bestehen.
Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa, Stefan Puchner/dpa (Bildmontage)