Winterzugang Selke ist der einzige Lichtblick beim Kölner Debakel
Köln - Die Talfahrt des 1. FC Köln in der Fußball-Bundesliga hält an. Seit fünf Spielen sind die Geißböcke mittlerweile ohne Dreier. Immerhin wurde die Torlos-Serie gestoppt.
So richtig freuen konnte sich Davie Selke (28) nicht über sein erstes Tor im Dress des 1. FC Köln. Denn sein Treffer in der 42. Minute zum 1:4 beim neuen Tabellenführer Borussia Dortmund war lediglich Ergebniskosmetik.
Am Ende stand eine 1:6-Klatsche zu Buche. Damit blieb die Baumgart-Elf zum fünften Mal in Folge sieglos und rutschte auf Platz 13 ab. Lediglich die Torlos-Serie der Kölner Offensive wurde durch den Treffer des Winter-Zugangs beendet.
"Für mich persönlich war das Tor irrelevant. Ich bin Stürmer und ich will treffen, aber ganz ehrlich: Diese Stürmer-Minuten-Zahl geht mir auf den Sack. Es geht eher darum, dass wir als Mannschaft wieder Spiele gewinnen", schimpfte der 1,95 Meter große Mittelstürmer gegenüber dem Express.
831 Minuten waren die Kölner Angreifer bis dahin ohne Tor geblieben. Dann traf der 28-Jährige zum 1:4. Selke war frei vor BVB-Ersatzkeeper Alexander Meyer (31) aufgetaucht.
Im ersten Versuch scheiterte der frühere deutsche U21-Nationalspieler zunächst noch am Dortmunder Keeper, doch den Nachschuss konnte er dann im Gehäuse unterbringen.
Davie Selke erhält Lob vom FC-Sportboss Christian Keller
Bei den Geißböcken erhofft man sich, dass der Ex-Herthaner nun in Köln angekommen ist. Denn nicht nur die FC-Angreifer waren lange Zeit ohne eigenen Torerfolg, sondern auch Winterneuzugang Selke. 133 Tage lagen zwischen seinem Treffer am vergangenen Samstag gegen den BVB und seinem letzten Tor für die Berliner.
"Das wird Davie persönlich guttun", meinte Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler (37) über Selke, der sich "viel vorgenommen habe mit dem Wechsel", dann aber immer wieder von "Verletzungen gebremst wurde."
Im West-Schlager beim BVB machte der 28-Jährige zumindest den ersten Schritt. Vier der elf Torabschlüsse gingen auf das Konto von Selke. Das sah auch FC-Sportboss Christian Keller (44) so.
"Ich fand Davie schon gegen Bochum gut. Natürlich hatte er nicht immer zwingend das Glück im Abschluss, das man braucht. Ich finde aber, dass er sich kontinuierlich gesteigert hat in den letzten Wochen. Die Zahlen waren bis zu seiner Auswechslung wirklich ordentlich."
Rheinisches Derby nach der Länderspielpause
Jetzt steht erstmal die Länderspielpause an. Somit hat Selke Zeit, nach den vielen Verletzungen richtig fit zu werden. Dann steht am Samstag nach der Unterbrechung das rheinische Derby gegen den Erzrivalen Borussia Mönchengladbach an. Trotz der fünf sieglosen Spiele in Folge zeigt sich der Angreifer selbstbewusst.
"Wir haben schon eindrucksvoll gezeigt, was möglich ist, wenn wir ans Leistungslimit kommen. Das müssen wir wieder rausholen und auf den Platz bringen", fordert Selke.
Titelfoto: IMAGO / Kirchner-Media