"Wie ist das möglich...?" - Trainer-Legende Daum fällt vernichtendes Urteil über 1. FC Köln
Köln - Christoph Daum (70) war zwischen 1986 und 1990 sowie 2006 und 2009 Chef-Trainer beim 1. FC Köln - und wurde hier zur Legende. Nun äußert sich der 70-Jährige zur aktuell schwierigen Situation.
In seiner neuen Kolumne beim Fußball-Magazin "11Freunde" findet Daum harte Worte für die Verantwortlichen des FC - allen voran Sportchef Christian Keller (46) bekommt sein Fett weg.
"Wie ist es möglich, dass ein Verein wie der FC eine Transfersperre kassiert, ohne mit der Uefa zu dealen?", fragt Daum in der Kolumne und spricht damit wahrscheinlich vielen Fans aus der Seele.
Ihm käme es so vor, als ob Keller fast froh wäre, dass er kein Geld ausgeben und sich um Neuzugänge kümmern müsse. "Aber er wird sich wundern: Ein Abstieg ist ungleich teurer als eine moderate Erhöhung der Schulden!", so die vernichtende Einschätzung des Ex-Trainers.
Er selber hätte den Job im Köln nach dem Aus von Steffen Baumgart (52) im Übrigen nicht angenommen, verrät er. "Nie im Leben! Schauen Sie sich die Truppe an. Und Geld für Verstärkungen gibt's nicht."
Daum bezweifelt, dass Schultz der richtige Trainer für den FC ist
Die Aufgabe für den FC und seinen neuen Übungsleiter Timo Schultz (46) sei eine schwere, so Daum weiter. "Er kann nicht zaubern und ich habe Bedenken, dass er es besser hinkriegt als Steffen (Baumgart, Anm. d. Red.). Aber jetzt geht es nicht um Einzelne, sondern nur um den FC."
Außerdem hat der 70-Jährige einen guten Rat an Neu-Trainer Schultz: "Der Klubslogan lautet ,Spürbar anders‘. Die rheinische Mentalität muss ein FC-Trainer verinnerlichen, wer das nicht kann, schafft es hier nur, wenn er jedes Jahr mit dem FC international spielt. Deshalb: Sei einer aus dem Volk für das Volk. Wie Steffen."
Ob der FC dann als Einheit den Klassenerhalt schaffen kann? Daum ist skeptisch: "Bei uns stirbt die Hoffnung bekanntlich zum Schluss. Aber wir müssen den Dom mit brennenden Kerzen zupflastern, damit das noch gutgeht."
Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa