Sparmaßnahmen beim 1. FC Köln: Gehaltseinbußen akzeptieren oder gehen!
Köln - Der 1. FC Köln fährt schon seit einer Weile radikale Sparmaßnahmen, um die maroden Finanzen des Klubs zu sanieren. Mit Erfolg: In diesem Sommer steht beim Effzeh erstmals seit vielen Jahren wieder die schwarze Null. Der Verein ist nicht auf Transfererlöse angewiesen, sondern kann sich selbst tragen.
Damit das jedoch auch so bleibt, soll der Spieler-Etat weiter gekürzt werden, hohe Gehälter nach Möglichkeit angepasst werden.
Da an bestehenden Verträgen nicht gerüttelt werden kann, rücken beim FC also die auslaufenden Arbeitspapiere in den Fokus.
Kingsley Schindlers (29) etwa, der seit 2019 für die Geißböcke spielt, hat für die kommende Saison noch keinen gültigen Kontrakt. Geschäftsführer Christian Keller (44) bestätigte bereits, dass der Ghanaer eine Vertragsverlängerung vorliegen habe, sich aber noch nicht dafür entschieden habe, es anzunehmen.
Und das aus gutem Grund: Wie die Bild berichtet, soll Schindler bei einer Erneuerung seines Vertrags Gehaltseinbußen von satten 40 Prozent hinnehmen müssen! Aktuell liegt sein Gehalt bei über einer Million Euro, er müsste also mindestens auf 400.000 Euro im Jahr verzichten.
Kein Wunder also, dass Schindler erst einmal seinen Urlaub nutzen will, um über das Angebot nachzudenken - der FC soll klargemacht haben, dass die Zahlen nicht verhandelbar sind.
Kingsley Schindler ist nicht der Erste, dem ein solches Angebot gemacht wird
Doch damit ist er nicht der Erste: Auch Timo Horn (30) wurde Bild-Informationen zufolge vor die gleiche Wahl gestellt - allerdings mit einem noch größeren Gehaltseinschnitt!
Die Vereinslegende, die 21 Jahre lang bei den Geisböcken spielte, verlor in der Saison '21/22 den Stammplatz im Tor, bestritt in der abgelaufenen Saison kein Spiel mehr.
Dadurch, dass sein Vertrag in dieser Spielzeit auslief, war zu erwarten, dass der Klub seiner zwar noch nominellen, aber nicht mehr als solche tätigen Nummer eins keinen neuen Kontrakt zu den alten Bedingungen vorlegen würde - Horn verdiente zuletzt etwa 3,2 Millionen Euro pro Jahr.
Doch mit dem neuen Angebot dürfte er wohl nicht gerechnet haben - nur noch rund 15 Prozent seines alten Gehalts, also etwa 480.000 Euro, hätte er in Zukunft beim Effzeh verdient. Für Horn keine Option! Er verließ den Klub nach mehr als zwei Jahrzehnten.
Auch alle anderen Spieler, deren Verträge in diesem Sommer auslaufen, haben den Verein bereits verlassen. Somit bleibt abzuwarten, ob die Taktik des Effzehs auch noch im nächsten Sommer genutzt wird.
Titelfoto: Marius Becker/dpa