Diese deutsche Fußball-Legende ist jetzt Schauspieler - und erzählt, wie schockiert er ist
Köln - Das ist ein kleiner Paukenschlag! Die Legende des 1. FC Köln, Toni Schumacher (70), ist als Schauspieler neu durchgestartet. Der Grund: Das legendäre WM-Halbfinale 1982 in Spanien.
Das 5:4 nach Elfmeterschießen zwischen Deutschland und Frankreich gilt als eines der denkwürdigsten Spiele der Weltmeisterschafts-Geschichte. Eine Hauptrolle nahm dabei vor allem der damalige deutsche Nationaltorwart ein.
Zum einen hielt der heute 70-Jährige damals die Strafstöße von Didier Six (69) und Maxime Bossis (68) und zum anderen machte er sich zum großen Feind der Franzosen.
Denn in der 57. Minute sorgte der 76-fache Nationalspieler mit einem brutalen Foul an Patrick Battiston (67) für Entsetzen bei den Zuschauern.
Über diese Szene spricht der ehemalige Torwart des 1. FC Köln, der in der Bundesliga auch für den FC Schalke 04, den FC Bayern München und Borussia Dortmund aktiv war, in dem Theater-Stück "Die Nacht von Sevilla – Fußballdrama in fünf Akten."
"War es ein Foul? Für den Schiedsrichter nicht. Es war ein Zusammenprall. Ich empfinde es noch heute nicht als Foul", erzählte er in der letzten von fünf Aufführungen, die am gestrigen Dienstagabend im Kölner Gürzenich stattfand.
Toni Schumacher wird vor Adolf Hitler zum schlimmsten Deutschen gewählt
Schumacher krachte so heftig mit dem Libero zusammen, dass dieser eine Gehirnerschütterung und Wirbelverletzungen erlitt. Zudem verlor er zwei Zähne. Daher musste Battiston nur drei Minuten nach dem Brutalo-Foul ausgewechselt werden.
Ebenfalls bei dem Theaterstück dabei: Schauspieler Peter Lohmeyer. Der "Das Wunder von Bern"-Star erzählt von der legendären Partie und liest dabei auch einige französische Pressestimmen vor, die dem dreifachen Vater bisher nicht bekannt waren.
"Ich habe ja auch nicht alles gewusst, was in der französischen Presse stand. Als ich in diesem Rahmen das erste Mal gehört habe, dass wir in unserem eigenen Urin ertrinken sollen, da war ich schockiert", gab Schumacher gegenüber "BILD" preis.
Er habe bislang nur die Geschichten gekannt, die es in die deutsche Presse geschafft hatten. "Dass ich in Frankreich noch vor Hitler zum schlimmsten Deutschen gewählt wurde, wusste ich auch nicht. Das ist schon gruselig. Das hat mich damals alles sehr belastet, da ist auch jetzt viel Altes wieder hochgekommen", zeigte er sich schockiert.
Die letzten Worte des Stücks hatte der 70-Jährige selbst: "Das war ein Jahrhundertspiel. Das Jahrhundertspiel. Ich bin froh und dankbar, dass ich mit dabei sein durfte."
Titelfoto: Federico Gambarini/dpa