Nach Transfer-Urteil: Klagt der 1. FC Köln jetzt gegen die FIFA?

Köln - Das wegweisende Transfer-Urteil des europäischen Sportgerichtshofs (CAS) könnte auch für den 1. FC Köln Folgen haben. Mittlerweile steht nämlich fest: Fußball-Profis dürfen ihren Vertrag selbst auflösen, so auch der 2022 von den Kölnern heftig umworbene Jugend-Spieler Jaka Cuber Potocnik (19). Nun hat sich Kölns Sportboss Christian Keller (47) zu einer möglichen Klage des FC gegen die FIFA geäußert.

Laut FC-Sportgeschäftsführer Christian Keller (47) denken die Kölner darüber nach, wegen der veränderten Rechtslage noch Schadensersatzansprüche gegen die FIFA geltend zu machen.
Laut FC-Sportgeschäftsführer Christian Keller (47) denken die Kölner darüber nach, wegen der veränderten Rechtslage noch Schadensersatzansprüche gegen die FIFA geltend zu machen.  © Harry Langer/dpa

Denn klar ist: Hätte es das Urteil des Sportgerichtshofes CAS schon vor zwei Jahren gegeben, wäre dem 1. FC Köln die einjährige Transfersperre als Strafe erspart geblieben.

Hintergrund der Sperre war der Streit um den damals 17-jährigen Potocnik. Der slowenische Stürmer war am 31. Januar 2022 von seinem Heimatverein Olimpija Ljubljana in die Rheinmetropole gewechselt.

Der 1. FC Köln zahlte damals keinen Cent für den Transfer, da die Mutter des Offensivakteurs einen Tag vor der Vertragsunterschrift bei den Kölnern den Vertrag bei Ljubljana gekündigt haben soll. Die Slowenen warfen den Kölnern deshalb Anstiftung zum Vertragsbruch vor und reichten die Klage beim Weltfußballverband FIFA ein. Der sprach daraufhin die Transfer-Strafe gegen die Kölner aus.

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Mit dem in dieser Woche gefallenen Urteil zu den Vertragsrechten der Spieler ist das damalige Vorgehen der Kölner legal gewesen. FC-Sportboss Christian Keller sagt dazu nun gegenüber der BILD: "Die Registrierungssperre ist ja schon fast vorbei. Praktisch bringt uns das nichts, wir werden jetzt keinen vertragslosen Spieler bis zum 31. Dezember unter Vertrag nehmen – was ja möglich wäre, wenn die Fifa jetzt die Strafe aufhebt."

Zum Thema Schadensersatzansprüche wollte Keller nicht viel sagen. Nur so viel ließ der Vereinsfunktionär durchblicken: "Da überlegen wir uns mal, ob wir was machen."

War die Transfersperre unberechtigt? FC hat mehrere Spieler verpflichtet und verliehen

Die FIFA hatte am Freitag vor dem europäischen Sportgerichtshof eine Niederlage erlitten. Das Urteil lässt das Handeln des 1. FC Köln in neuem Licht erscheinen.
Die FIFA hatte am Freitag vor dem europäischen Sportgerichtshof eine Niederlage erlitten. Das Urteil lässt das Handeln des 1. FC Köln in neuem Licht erscheinen.  © Ennio Leanza/epa/dpa

Unklar ist, ob so eine Klage, vermutlich dann auf finanzielle Entschädigung überhaupt Erfolg hat.

Praktisch hatte der FC auf die Transfersperre direkt reagiert und mehrere Spieler im Voraus verpflichtet, diese aber zunächst an andere Vereine ausgeliehen.

Nun muss sich zeigen, ob den Kölnern vielleicht nachträglich sogar noch eine hübsche Summe für die Vereinskasse zusteht.

Titelfoto: Harry Langer/dpa

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