FC-Profi Kingsley Schindler erlebt ein Jahr zwischen Himmel und Hölle
Köln - Kingsley Schindler (29) gehört beim 1. FC Köln zum Stammpersonal. 28 Pflichtspiele bestritt der Verteidiger in dieser Saison für die Geißböcke. Kürzlich feierte er sogar sein Debüt in der ghanaischen Nationalmannschaft. Doch im vergangenen Jahr ereilte ihn ein bitterer Schicksalsschlag.
Der 23. März dieses Jahres war für den Außenverteidiger der Domstädter ein besonderer Tag. Denn erstmals lief Kingsley Schindler für die ghanaische Nationalmannschaft auf. "Ich bin ghanaisch aufgewachsen, spreche die Sprache, kenne die Kultur", sagte der 29-Jährige gegenüber den Vereinsmedien des Effzeh.
Schon bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland verfolgte Kingsley die Blackstars. Bereits damals träumte er davon, eines Tages für das Heimatland seiner Eltern spielen zu dürfen. Zu seiner Mutter habe er immer gesagt "wie stolz ich darauf wäre. Es war mein großer Traum und es hat sich ein bisschen angefühlt wie ein Versprechen an sie, dass ich immer alles dafür geben werde."
Denn knapp ein Jahr zuvor ereilte den FC-Profi der bisher härteste Schicksalsschlag seines Lebens. Kurz nach dem 1:0-Erfolg bei Bayer 04 Leverkusen, wo Schindler in der 67. Minute auch noch den Siegtreffer erzielen konnte, verstarb seine Mutter Cynthia.
Der Deutsch-Ghanaer und seine Mutter hatten ein inniges Verhältnis zueinander.
Verlust seiner Mutter trifft FC-Profi Kingsley Schindler hart
Cynthia Schindler und ihr Mann kamen 1990 nach Deutschland und ließen sie sich in Hamburg nieder, wo Kingsley auch geboren wurde. Nachdem der Vater die Familie verlassen hatte, zog die Mutter den heute 29-Jährigen und seine Schwester Rosemond alleine groß.
"Wir hatten eine extrem krasse Bindung. Wenn du nur mit einem Elternteil aufwächst, ist dieser Part wie ein eigenes Standbein für dich", erklärt der Neu-Nationalspieler.
Vor allem die "unfassbare Liebe von meinen engsten Leuten", gab dem Außenverteidiger in der schweren Zeit nach dem Tod seiner Mutter kraft. "Meine Schwester, meine Frau, meine Schwiegermutter und meine besten Jungs haben mir sehr viel Kraft gegeben. Das und mein Glaube an Gott haben mich in dieser schwierigen Zeit extrem gestützt."
Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa