Euphorie beim FC Köln: Schultz hofft auf "einen der kuriosesten Klassenerhalte"
Köln - Sie schienen sicher abgestiegen, doch nach dem Last-Minute-Wahnsinn gegen Union Berlin ist beim 1. FC Köln vor dem Finale im Abstiegskampf sogar Euphorie zu spüren.
"Das kann einer der kuriosesten Klassenerhalte werden, die es seit langer Zeit gegeben hat", sagte Kölns Trainer Timo Schultz (46) nach dem 3:2 (1:2), das dem FC ein Fern-Duell ausgerechnet gegen die Eisernen beschert hat.
Nach dem Siegtreffer durch das 19 Jahre alte Eigengewächs Damion Downs in der dritten Minute der Nachspielzeit sei er "froh, dass das Dach noch drauf ist", sagte Schultz: "Es war so laut, dass es fast hätte abheben können".
Bei einem Unentschieden wäre Köln sicher abgestiegen gewesen. Nun sind es vor dem letzten Spiel in Heidenheim drei Punkte und drei Tore Rückstand auf Union, das Freiburg empfängt. Und der psychologische Vorteil liegt bei den Kölnern.
Sie schienen in der Vorwoche nach dem 0:0 gegen Freiburg abgestiegen, sie schienen nach dem 0:2 gegen Union nach 19 Minuten abgestiegen. Doch sie leben noch. "Letzte Woche hat große Ernüchterung geherrscht", gab der Trainer zu.
Doch nachdem die Ergebnisse der Konkurrenz ein Hintertürchen geöffnet hatten, habe "die ganze Woche über etwas in der Luft gelegen".
1. FC Köln in Not: In Heidenheim droht der Ausfall von vier Stammkräften!
Und so stellte Schultz nach dem kaum noch für möglich gehaltenen Sieg fest: "In den letzten Wochen haben fast immer nur die Gegner für uns gespielt. Jetzt haben wir es geschafft, auch mal für uns zu spielen."
Diese doch noch letzte Chance habe sein Team sich "ganz sicher nicht erspielt, sondern erarbeitet. Dass das nicht immer nach Tiki-Taka aussieht, wissen wir selbst. Aber die Mannschaft hat ein unfassbares Herz und einen riesigen Willen."
Die große Euphorie-Bremse aber ist: Bis zu vier Spieler aus der Startelf vom Samstag werden in Heidenheim fehlen. Benno Schmitz (29) und Denis Huseinbasic (22) sahen ihre fünfte Gelbe Karte und sind gesperrt, Luca Waldschmidt (27) und Max Finkgräfe (20) trugen Blessuren davon.
"Beide habe kein gutes Gefühl", berichtete der Trainer: "Es scheint wieder eine verlustreiche Schlacht gewesen zu sein. Aber wir haben so viele Spieler und alle brennen."
Titelfoto: Tom Weller/dpa