Endlich grünes Licht fürs Leistungszentrum! 1. FC Köln erhält Genehmigung für Bauvorhaben
Köln - Der seit über zehn Jahren tobende Kampf zwischen dem 1. FC Köln und der Stadt zum Geißbockheimausbau hat offenbar ein versöhnliches Ende gefunden. Am Dienstag gab der Stadtrat dem Zweitligisten grünes Licht für sein Bauvorhaben im Grüngürtel.
Um kurz vor 23 Uhr am Dienstagabend war es endlich so weit: In einer nicht-öffentlichen Abstimmung hat die Kölner Lokalpolitik dem FC die Erlaubnis erteilt, in unmittelbarer Nähe des Geißbockheims ein neues Leistungszentrum zu bauen.
In dem 92 Meter langen und 51,50 Meter breiten Gebäude sollen künftig unter anderem Büros, Fitness- und Physioräume, ein ausgedehnter Wellnessbereich inklusive Pool und Saunaanlage, eine moderne Sporthalle, ein Basketballplatz und eine Tiefgarage Platz finden.
Für sein Vorhaben muss der Verein allerdings einige Kompromisse eingehen: Zwar will die Stadt den bisherigen Kunstrasenplatz neben dem Franz-Kremer-Stadion, auf dem das neue Leistungszentrum gebaut werden soll, in Erbpacht an den FC veräußern.
Gleichzeitig muss der Klub auf die Nutzung der beiden umliegenden Satellitenplätze nach einem Antrag von Grünen, CDU und Volt weitgehend verzichten. Diese sollen vornehmlich dem Breitensport erhalten bleiben.
FC darf "Kampfbahn" auch nicht auf eigene Kosten modernisieren
Zudem darf der Rasenplatz am Haus am See, die sogenannte "Kampfbahn", nicht modernisiert werden. Auch die eigentlich dringend notwendigen Flutlichtmasten dürfen hier nicht nachgerüstet werden, sodass eine Nutzung in der dunklen Jahreszeit weitgehend unmöglich wird.
Den Ascheplatz am Fort Deckstein, der auf Kosten des FC in einen Kunstrasenplatz umgebaut werden soll, solle der Zweitligist daneben weitgehend an die Breitensportvereine abtreten, die diesen bisher bereits nutzen.
Oliver Seeck (46, SPD) wirft dem Stadtrat in seiner Rede daher auch einen "empörenden Umgang mit dem größten Verein der Stadt" vor und meint, dass Grüne und CDU den FC "systematisch hingehalten und ausgebremst" hätten. Christiane Martin (57), die Fraktionschefin der Kölner Grünen, sieht hingegen "einen Kompromiss, wie er im Buche steht", bei dem sich alle Seiten bewegen müssten.
Wann der Verein mit den Baumaßnahmen beginnen wird, ist noch unklar. Möglich ist auch, dass sich erneut Bürgerinitiativen einschalten werden, um gegen den neuen Beschluss zu klagen.
Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa